Oster-Ost-Tour XVIII: Tatrabob 31.3.13

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Oster-Ost-Tour XVIII: Tatrabob 31.3.13

Beitrag von flyer »

Am Vorabend waren wir noch im Aquapark Tatralandia, dessen Bericht (XVII) ich hier wieder auslasse.

Übernachtet haben wir in der Crystal Ski Penzion in Nova Lesna.
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Die Zimmer waren sehr ordentlich und die Betreiberfamilie nett. Auch das Frühstück war gut. Wie auch bei unseren anderen Slowakischen Zielen war hier die Verständigung nur mit Händen und Füßen oder einzelnen Wortfetzen möglich, aber wenn man will, geht das.
Zu unserem ersten Programmpunkt des Sonntags hatten wir es nicht weit, die Rodelbahn lag nur etwa 10km von der Pension entfernt.
Das Wetter war heute leider nicht mehr so toll. Die Temperatur lag auf unserer Höhe um den Gefrierpunkt, aber es war teilweise neblig und es schneeregnete. Aber der Tatrabob sollte ganzjährig geöffnet sein, so dass das Wetter hoffentlich kein Problem darstellen sollte. War diese Bahn doch einer der beiden Hauptgründe für mich, diese Tour zu unternehmen und der einzige Grund bis in die Slowakei zu fahren. Denn diese Schienen-Rodelbahn ist eine der wenigen, die von Funconstruct (vertrieben von Tatrapoma) unter dem Markennamen RolbaBob errichtet wurden, also dem gleichen Hersteller wie die bekannten Kunststoff-Wannenbahnen. Bis zu unserer Tourplanung dachte ich noch, es wäre sogar die einzige solche Bahn, nachdem die in St. Petersburg bereits wieder einem neuen Wohnviertel weichen musste. Aber mindestens in Polen gibt es inzwischen einen weiteren RolbaBob.
Pünktlich zur Öffnung um 9:00 sind wir da:
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Als wir ankamen, war der Mensch noch mit Schneeschippen beschäftigt. Für uns unterbrach er seine Arbeit und verkaufte uns mit einer Mischung aus Verwunderung und Skepsis die Fahrkarten für 3,00.
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Das Übliche...
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Die Bobs stehen bereit:
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Einsteigen... und losfahren?
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Nein, erst musste man uns noch einweisen. Klar: Hebel nach vorne bedeutet schneller, Hebel nach hinten bremsen. Aber der Herr versuchte uns noch etwas klarzumachen: Wir sollen die gesamte Fahrt über bremsen.
Ich nicke und denke gleichzeitig: „ja klar, ganz bestimmt....nicht“. Pflichtbewusst gebe ich die Anweisung natürlich auch an Markus hinter mir weiter, der noch nicht verstanden hatte, was der Mann uns sagen wollte.
Und dann kann die Fahrt mit dem Lifter starten:
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(Man beachte rechts das Gefälle, das sieht ja nach Spaß aus!)
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Und dann beginnt die Abfahrt. Also Hebel nach vorne und ab geht’s. Nach 3-4m wollte ich dann mal kurz antesten, wie gut die Bremsen bei diesem Hersteller greifen. Ergebnis: GAR NICHT! Auf den Schienen lag noch Schnee und Schneematsch und alles war durch den Schneeregen nass. Mir blieb also nichts anderes übrig, als einfach die ganze Zeit die Bremse gezogen zu halten und die Strecke nicht hinunter zu rollen sondern komplett auf den Bremsen zu rutschen:
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Unterwegs gibt es einen wirklich lustigen Jump:
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Und dann ist die Station fast wieder erreicht:
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Bremsen steht da geschrieben... würde ich ja gerne! Der Ausstiegsbereich besteht aus Reibrädern:
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In der Mitte dieses Bereichs brachten die Reibräder mich schließlich zum stehen.
Doch damit hatte ich noch Glück. Denn ich hatte unterwegs den auf den Schienen liegenden Schnee mit der Bremse vor mir hergeschoben, was wohl eine gewisse Bremswirkung mit sich brachte. Markus hinter mir hatte das nicht mehr... Da waren die Schienen einfach nur noch nass. Und so kam er mit deutlich höherem Tempo in die Station gerutscht, so dass auch die Reibräder in nicht stoppen konnten. Erst die dahinter in einer Schlange stehenden Bobs brachten ihn zum Stillstand ;) Da man sich die ganze Fahrt über aber darauf einstellen konnte, war das eher lustig, als tragisch.
So sah meine Rutsch-Fahrt aus:
http://www.youtube.com/watch?v=arxkj0v3krk

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Jetzt im Nachhinein bedaure ich sogar, dass ich nicht noch eine zweite Fahrt gemacht habe... Ich muss da wohl nochmal hin :D

Eine Nahaufnahme des Fahrwerks:
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Links sieht man die Bremse, die wie bei den Wannen-Rodelbahnen auf die Fahrbahn (Laufrohr und das innen angeschweißte Blech) drückt und den Bob ein Stück anhebt. Allerdings Upstoppwheels so weit unten montiert, dass diese keinen Gegendruck erzeugen und beim Bremsen immer noch nicht die Schiene berühren. Erstaunlich, dass die Bahn also bei Nässe läuft, aber ich war glücklich darüber.

Nebenan auf der Wiese steht quasi mitten im Ort auch ein kleiner Skilift:
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Damit war unser letzter Programmpunkt in der Slowakei nun erledigt und wir fuhren wieder norwärts Richtung Polen...
http://www.soroda.de
Die Sommerrodelbahn-Datenbank

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