Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

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Emilius3557
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Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

Sechs kurze Essays:

Bevor die klassische Beschreibung des Skigebietes und des Urlaubs in Whistler ansteht, möchte ich Eure Aufmerksamkeit durch eine etwas ungewohnte Form auf sechs interessante Aspekte und Gedanken lenken, die mir in Whistler bewusst geworden sind, die sich teilweise an konkreten Begebenheiten und geographischen Orte orientieren oder allgemeiner Natur sind und die ebenfalls partiell an gewissen Strömungen und Argumentationssträngen andocken, denen ich in den diversen Foren in der letzten Zeit gewahr geworden bin.

(I) Crowding and visitor management in North American ski resorts:


Keine Angst, ich werde hier nicht anfangen auf Englisch zu schreiben, so gut kann ich das außerdem gar nicht um die hier geforderte sprachliche Qualität zu erreichen. Ich möchte aber die Gelegenheit nutzen, um Euch einige Erkenntnisse und Konzepte der outdoor recreation research näher zu bringen, die für unsere Diskussionen im Forum sich als fruchtbar erweisen könnten.
VASKE und DONNELLY (2002) definieren „crowding“ als „subjective negative evaluation that the number of people observed or number of encounters with other people, groups or activities (i.e., reported encounters) is too many”. Tritt crowding auf, ist die “social carrying capacity“ eines Gebietes oder eines Abschnittes für die befragten Individuen überschritten. Jedes Individuum oder jede halbwegs homogene Nutzergruppe (bspw. Freerider) hat ihre eigene „social norm curve“ oder „impact acceptability curve“, wobei „norms“ definiert werdem als „standards that individuals use for evaluating activities, environments, or management strategies as good or bad, better or worse” (SHELBY et al. 1996). Diese Kurve gibt z.B. an ab welchem Nutzerlevel für uns individuell Überfüllung auftritt. Das kann man auf folgende Weise feststellen: die Forscher zeigen den Probanden einige Photos oder –montagen des selben Wanderweges oder der gleichen Skipiste mit unterschiedlicher Dichte an anderen Wanderern oder Skifahrern und die Probanden bewerten diese Szenarien gemäß ihrer Akzeptanz, nach dem Motto „also ab Bild 5 würde ich nicht mehr fahren wollen“. Damit ist dann für dieses Individuum die social carrying capacity (soziale Tragfähigkeit) überschritten. “Social carrying capacity is generally defined as the level of use beyond which unacceptable impacts such as crowding occur to visitor experiences” (SHELBY/HEBERLEIN 1986).
Crowding beschreibt also denselben Zustand, den wir umgangssprachlich mit Überfüllung von Pisten (oder Wanderwegen) bezeichnen und der v.a. in den letzten Jahren verstärkt von den Foristen in der Hauptsaison, in stark frequentierten Skigebieten und v.a. in deren Kernbereichen berichtet wurde und der womöglich in starkem Zusammenhang mit der gestiegenen Förderleistung der Liftanlagen steht. Natürlich beeinflussen nicht nur die Fläche, auf der sich Menschen konzentrieren und die Anzahl dieser Menschen die Wahrnehmung von crowding, denn zahlreiche Studien haben ergeben, dass es keineswegs einen vielleicht intuitiv vermuteten linearen Zusammenhang zwischen dem Nutzungsgrad (also wie viele Besucher unterwegs sind) und der crowding-Wahrnehmung gibt. Mögliche Gründe dafür sind uns auch intuitiv bekannt (vgl. hierzu NEEDHAM/ROLLINS 2008: 144ff.):
• Stichprobenfehler: Besucher, die Überfüllung befürchten entscheiden sich weniger frequentierte Gebiete aufzusuchen oder in der Nebensaison zu kommen und/oder werden durch Menschen ersetzt, die einer höheren Besucherdichte toleranter gegenüberstehen.
• Product shift: Wenn ein Besucher an einem Ort mehr Leute antrifft als erwartet, könnte er einfach die Erfahrung dort umdefinieren. Aus einem Wildnis-Gebiet wird ein teilweise wildes Gebiet, aus einer abgelegenen Nebenabfahrt eine normale Hauptpiste.
• Kognitive Dissonanz: Freizeitverhalten ist freiwillig und selbstgewählt, die Besucher haben Zeit, Geld und Energie investiert um Aktivitäten nachzugehen. Das letzte, was Besucher deshalb sich selbst oder einem Forscher gegenüber eingeste-hen würden ist, dass sie sich „crowded“ fühlen oder unzufrieden mit ihren Erlebnissen sind.
• Nutzungsgrad: in manchen Studien ist er einfach nicht hoch genug um einen größeren Einfluss auf die Besuchserfahrung auszuüben
Bedauerlicherweise ist mir bisher keine Studie zum „crowding“ auf Skipisten bekannt, die hier genannten Erkenntnisse beziehen sich fast ausschließlich auf Nationalparke oder naturnahe Tourismusformen in den USA oder Kanada. Die große Frage wäre nun, ob und wenn ja inwieweit sich die Ergebnisse aus Skigebieten davon unterscheiden würden.
Aus meiner Perspektive entsteht crowding in Skigebieten durch ein zu geringes Verhältnis von verfügbarer Pistenfläche zur Beförderungskapazität der Liftanlagen und dem Fahrverhalten der Skifahrer, hierzu einige Gedanken:
- Die 6-KSB mit 2400 p/h Stundenkapazität, die nur eine Piste entlang ihrer Trasse be-dient wird auf dieser voraussichtlich eher Überfüllung verursachen, als wenn sich die gleiche Kapazität bei der gleichen Frequentierung auf zwei oder drei vergleichbare Abfahrten verteilt – crowding sensible Gäste können dann auf die zumeist weniger stark befahrenen Parallelrouten ausweichen, da bekanntlich die breite Masse in Nähe des Liftes bleibt (immer ceteris paribus, also alle anderen Parameter gleich).
- Verfügbare Pistenfläche meint, dass nicht theoretisch auf dem Pistenplan viel Fläche zur Verfügung steht, sondern diese auch für die große Mehrheit der Gäste zugänglich und befahrbar ist: wenn in Val Thorens an der 4-KSB Portette nur zwei von vier Abfahrten frisch gewalzt sind, wird es auf den beiden gewalzten Abfahrten viel eher zu crowding kommen, als wenn alle vier zur Verfügung stünden.
- Fahrverhalten weist darauf hin, dass bspw. in expliziten Free ride-Gebieten sich fast alle Gäste sowie außerhalb der präparierten Pistenfläche in unzähligen Variantenhängen aufhalten und eine verhältnismäßig kleine gewalzte Pistenfläche deshalb keine crowding Effekte zeitigt; oder wir haben eine geringe Gesamtfrequentierung, aber hauptsächlich Skikurse, die sehr weite Bögen kreuz und quer über die gesamte Piste fahren oder hauptsächlich ungeübte Fahrer, die keinen flüssigen Rhythmus fahren und abrupte Richtungs- und Tempowechsel vornehmen; oder vornehmlich gute Fahrer, die mit geringen Radien, schnell und flüssig einen Abschnitt durchfahren (bspw. engen Ziehweg).
Man könnte diese Erklärung der verschiedenen Parameter noch sicherlich sehr viel länger fortsetzen, ich denke es ist einleuchtend für jeden.
Der große Vorzug von eigentlich allen bisher von mir besuchten nordamerikanischen Skigebieten (teilweise aber auch in Frankreich auftretend), ist das hier deutlich höhere und wahrscheinlich gesündere Verhältnis von Liftkapazität zur Pistenfläche, das sich aus folgenden Gründen hier ergibt:
- Die erschlossenen Gebiete sind sehr konsequent und bis ins letzte erschlossen: nicht eine oder vielleicht zwei Abfahrtsschneisen an einer Liftanlagen, sondern vier oder mehr. Jeder Quadratmeter der theoretischen Pistenfläche wird auch von irgendjemandem befahren und wenn es Tiefschnee-, Varianten-, Buckel- oder Tree skiing-Fans sind.
- Durch das Erschließungskonzept (Essay D) wird darauf geachtet, mit jeder Liftanlage ein Maximum an Pisten- oder Skigebietsfläche zugänglich zu machen. An Tal- und Bergstationen herrscht schon auch großer Andrang, nur gleich danach oder bis kurz davor ist man häufig fast alleine unterwegs.
- Skifahren ist ein deutlich teureres und exklusiveres Vergnügen in Nordamerika als in Europa, deshalb sind die Gesamtbesucherzahlen wahrscheinlich niedriger, es wird aber pro Person aufgrund der höheren Preise (und der kürzeren Urlaubszeiten) mehr Umsatz gemacht.
- In Nordamerika wird aktive Raumplanung innerhalb von Skigebieten betrieben, d.h. verschiedene Nutzer- und Zielgruppen bekommen speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Bereiche zugeteilt, bspw. Snowboarder riesige Funpark-Areale, die teilweise zwei parallele Abfahrtsschneisen an einem Lift einnehmen können. Für Anfänger, Familien und gemütliche Fahrer sind die sog. „slow zones“ gedacht, die sich auch auf alle (leichten) Haupt- und Talabfahrten erstrecken. Ein Konzept, dass mir 2005 in Colorado noch überhaupt nicht zugesagt hatte und von mir kritisiert wurde, das ich aber im Kontext der „Althaus-Debatte“ und der crowding-Debatte immer sinnvoller finde, es leuchtet mir immer besser ein. In den „slow zones“ ist schnelles Skifahren (auch kontrollierter Art) verboten, was auch kontrolliert wird. V.a. am Nachmittag stehen alle 250 Meter an den Talabfahrten Kontrolleure, die zu schnell fahrende Zeitgenossen ermahnen und gegebenenfalls die Liftkarte abnehmen. An den Talstationen in Whistler hängen gut sichtbar Statistiken, wie viele Pässe an diesem Tag, in dieser Woche, im Monat und er gesamten Saison abgenommen wurden. Da kommt einiges zusammen. Nicht umsonst heißt es ja: „ride too fast – lose your pass“. Der Erfolg gibt diesen drakonischen Maßnahmen offenbar recht: es fährt sich extrem angenehm, allein die Präsenz der Kontrolleure sorgt dafür, dass egtl jeder gemessen und kontrolliert fährt und selbst höher frequentierte Talabfahrten mit nachmittäglich schlechten Verhältnissen sind mit Genuss zu befahren und arten nicht in ein Survival-Training zwischen querstellenden Anfängern und querschießenden Rowdys aus. Und da die Zonen ja im Pistenplan deutlich gekennzeichnet sind (in Whistler steht gelb nicht für technische Beschneiung sondern für slow zones) kann man sich als Speedcarver gut danach richten und hat dann auf den nicht beschränkten und steileren Abfahrten freie Bahn, da die slow zones viele schlechtere Fahrer bereits absorbieren und binden. Die Frage, die ich mir nun abschließend stelle: warum versucht man solche Maßnahmen nicht auch an chronischen crowding-Gebieten wie der Ischgler Idalp, dem Söldener Giggijoch oder der Kaltenbacher Talabfahrt einzuführen? Wäre es nicht zu Wohle des Skigenusses aller ein paar Versuche wert?

(II) „Peak to Creek“ - 1500 Höhenmeter Buckelpiste: Skifahren wie früher, ohne „Banalisierung“?


In der letzten Zeit hat bei einigen Forumusern und in der generellen Meinungslage der Foristen ein bemerkenswerter Wertungswandel stattgefunden, der insbesondere dann frappiert, wenn man wie der Autor bereits seit sechseinhalb Jahren die Diskussionen regelmäßig verfolgt (und dabei auch die eigenen Ansichten mehrfach und teilweise diamet-ral geändert hat). So wird nun häufig kritisch auf die vermeintliche, so genannte „Banalisierung“ von Skipisten durch Remodellierung hingewiesen, die meistens im Zuge einer treffend als Investitionsspirale bezeichneten Baumaßnahmenkette in Form von kapazitätsstarken Expressliften, gleichzeitiger Installation von Beschneiungsanlagen und umfangreicher Absicherungsmaßnahmen (Stichwort: rote Netze) stattfindet. Während der klassische Alpinforums-User solche Maßnahmen zumeist begrüßt, da sie weniger Warte-zeiten, eine gesicherte Schneeunterlage, bessere Präparierung und damit reibungsloseren Carving-Genuss versprechen, wenden sich die besagten kritischen Geister mit Grausen ab: die sportliche Herausforderung des Skifahrens werde verringert oder gar beseitigt, die Unverwechselbarkeit und Identität individueller Abfahrten gehe verloren, die alpinen Risiken des Hochgebirges dem technisch nicht versierten Gelegenheitsskifahrer und Banausen alpiner Tourismushistorie zugänglich gemacht, wodurch angestammtes Expertenterrain plötzlich der breiten Masse anheimfällt.
Wie passen die Beobachtungen auf der „Peak to Creek“ nun in diesen Diskurskontext? Zunächst einige objektivierbare Fakten: die „Peak to Creek“ startet auf 2182 m Höhe auf dem Gipfel des Whistler Mountains und ist bequem durch die 4-KSB Peak Express zu-gänglich (wie wohl an deren Talstation „Expert only“ geschrieben steht). Sie ist blau („intermediate“) ausgewiesen und führt ohne jeden Kontakt mit weiteren Aufstiegshilfen, Hütten oder sonstiger baulicher Infrastruktur zunächst den Westhang hinunter und dreht dann nach einem Viertel der Strecke auf Nord. Diese Ausrichtung wird bis zum Tal in Creekside auf 650 m beibehalten, so dass insgesamt 1530 Höhenmeter zurückgelegt wer-den. Angelegt wurde die Waldschneise der „Lower Peak to Creek“ erst im Jahr 2004, zusammen mit einigen weiteren Rodungen in diesem Bereich und hat laut mehreren Quellen einige Millionen kanadische Dollar gekostet. Damit würde sie eigentlich direkt in den oben dargelegten Trend fallen, zumal bei einer, wie sich an anderen Stellen hier erweisen wird, stark ökonomisch fokussierten Betreibergesellschaft wie in Whistler.
(Re-)Modelliert ja oder nein? Natürlich ja. Denn per se ist natürlich jede Skipiste ein Eingriff in den Naturhaushalt. In unserem Fall gab es im oberen Abschnitt wohl in den späten 1980er Jahren nach Erschließung des Gipfels Gesteinsverschiebungen (erkennbar bei Google Earth). Im unteren Abschnitt wurde der Wald gerodet, die Baumstümpfe entfernt und die Pistenfläche begrünt. Eine klassische Erschließung also, ohne die man nicht guten Gewissens eine Skipiste im kommerziellen Betrieb freigeben kann. Nur ist sie damit gleichzeitig „banalisiert“, „zu Tode modelliert“? Meiner Ansicht nach nicht: die Waldschneise ist nirgends riesig breit, das natürliche Gefälle wurde an den wenigsten Stellen verändert, zumal das Quergefälle, weshalb die Abfahrt etliche Wellen und hängende Passagen aufweist, die nicht zu den Hauptkennzeichen der „Banalisierung“ zu zählen sein sollten.
Die Anlage der Abfahrt ist das eine, die Pflege das andere Kriterium, das über die Befahrbarkeit und Schwierigkeit oder wegen mir „Banalität“ der Piste entscheidet. An unserem Besuchstag ist die „Peak to Creek“ von von oben bis unten unpräpariert (am Gipfel „Warntafel“: experts only, very difficult conditions), eine reine Buckelpiste (es ist 15 Uhr nachmittags), aber fast durchgehend tolle Verhältnisse: oben pulvrig, immer griffig, unten Idealfirn und bremsender Sulz, ganz unten große apere Stellen, das sollte für den Bronzenen Starli am Band reichen, offenbar ist kein Abschnitt der Abfahrt beschneit. So stelle ich mir das Skifahren anno dazumal vor: sehr anstrengend, aber auch sehr anregend und herausfordernd, 1550 Hm Buckelpiste, wir haben sehr guten Rhythmus gefunden und sind langsam aber kontinuierlich nach unten geschwungen und waren dabei so gut wie alleine. Eine der Höhepunkte dieser Skisaison und der Beleg, dass auch Massenskigebiete wie Whistler durchaus Platz für solche Herausforderungen haben und das Erlebnis „echten“ Skifahrens nicht nur in ebenso vermeintlich kultigen, geheimtippartigen Inseln der Seligen möglich ist. Und an die Speed-Carving Fraktion gerichtet: was sind die 300 Hm Kunstschneeeiskanal an der Mayrhofener „Harakiri“ gegen so eine große Abfahrt? Mein Fazit aus dieser Fahrt: ob eine Abfahrt sich „banal“ gestaltet, hängt sowohl vom Ausbau-zustand, als auch fast entscheidender von der (Nicht-)Präparierung ab. Und vielleicht ist gerade für diejenigen Foristen unter uns, die auf mehr ursprüngliches Skifahren setzen und aber trotzdem nicht auf Liftfahrten verzichten möchten Nordamerika eine gute Wahl: viel Pistenfläche im Verhältnis zur Liftkapazität, oftmals nicht gewalzte Abfahrten, freies Bowl-Gelände (teilweise mit kurzem Aufstieg), nicht vollständig ausgeschlägerte Wald-abfahrten (Glades). Und schrottig-unbequeme, pardon „kultige“ Liftanlagen gibt es mit Yan- und Riblet-Anlagen zu Hauf. Nur eben als Doppel- und Dreiersessellift, nicht als Einersessellifte.

(III) Blackcomb Glacier run: 10,5 km Abfahrt ohne einen Lift zu sehen


Die „Peak to Creek“ hat eine Art Vorbild am Nachbarberg Blackcomb Mountain, wo das Prinzip des auf Naturfaktoren beruhenden und ursprünglichen Alpinskifahrens noch sehr viel konsequenter gelebt wird (denn die „Peak to Creek“ wird zur Normalsaison sehr wohl beizeiten gewalzt). Als Kompromiss zwischen Naturschutz und touristischer Inwertsetzung hat man sich offenbar in den 1980er Jahren darauf verständigt, den kleinen Kargletscher des Horstman Glacier als Lift- und pistenerschlossenes Gletscherskigebiet aufzuschließen und den deutlich größeren und vielleicht nochmals geeigneteren Blackcomb Glacier im Garibaldi Provincial Park nicht direkt mit Liften auszustatten (welches „Opfer“ das ist, merkt man nach Befahrung des ersten, ungelogen 300 m breiten Idealhangs, auf dem man à la Schmiedinger Kees gut und gerne zwei oder gar drei schöne Doppelschleppliftanlagen platzieren hätte können). Trotzdem ist dieser Idealhang und die nicht minder schöne Hangfolge per Lift zugänglich. Mit dem SL Showcase, dem kürzeren und südlicheren der beiden SLte am Horstman Glacier gelangt man zum sog. Blackcomb Glacier Gate in einem Joch (große Infotafel über Lawinengefahr abseits präparierter Pisten und Übersicht der verschiedenen Routen). Dorthin muss man ca. 10 Meter vom SL aufsteigen und auf einer fahrwegbreiten Schneetraverse ca. 50 m hinüber aufs Eis des Blackcomb Glaciers schieben. Verwegene können fast direkt am Gate in die natürliche Half pipe des „Blow hole“ starten – den typischen Abschmelzrand des Eisfeldes am von südexponierter Sonne gewärmten Fels des Horstman Peaks. Hier am Einstieg sieht man sich nun am nördlichen Rand der riesigen Gletscherschüssel, Skispuren in frischem Neuschnee, soweit das Auge reicht und trotzdem noch unverspurte Bereiche dazwischen. Obwohl am Gate ziemlich viele Interessierte den Aufstieg wagen, fällt der Einzelne bei dieser enormen Fläche nicht mehr ins Gewicht und nirgends kommt das Gefühl von Pistenfahren auf, es ist wie auf einer häufig begangenen Skitour. Im hinteren Bereich sieht man tatsächlich die charakteristischen Spitzkehren der Tourengeher im noch kaum zerfahrenen Gelände. Gleich hier am Einstieg sieht man auch vom Skigebiet nur mehr eine: die hoch oben am Gipfelgrat platzierte Umlenkstation des SL Showcase, dahinter fällt eine Felswand praktisch senkrecht ab. Trois mille trois cents Assoziationen wabern herauf – bin ich jetzt tief unten auf dem Glacier de Gebroulaz? Die Frankreich-Analogien hören noch nicht auf, denn von unten sieht die Felswand des Horstman Peak mit granitenen Türmen und Gendarmen ein wenig aus wie die berühmten Aiguilles de Chamonix. Und diesmal wäre man im Vallée Blanche… Im Mittelteil der Abfahrt wiederum fühlt man sich in andere bekannte „Hintenherum“-Abfahrten versetzt: das Velill-Tal im häufig arg dämonisierten Ischgl drängt sich auf, oder das Pierre Lory-Tal oberhalb des Plan Bouchet in Val Thorens, der Bereich La Fée in Les Deux Alpes oder der obere Teil der Sarenne-Schlucht in Alpe d´Huez. Nur ist hier nur eine Präparierungsspur im ganzen Tal zu erkennen: nach dem Neuschnee ist einmal eine Walze den gut 5 km langen, gut laufenden Ziehweg hin und zurückgefahren, ein vertretbarer Service wie ich finde, der den Charakter dieser landschaftlich wie skifahrerisch grandiosen großen Abfahrt nicht beeinträchtigt. Auf alle Fälle ist dieses lifterschlossene, hochalpine, naturbelassene Variantengebiet Blackcomb Glacier eine bedeutende Attraktivitätssteigerung des Skigebietes. Das Konzept funktioniert hier, dank der regelmäßigen und umfangreichen Schneefälle. Ob man in den inneralpinen Trockeninseln Sölden oder Serfaus das so umsetzen könnte, bezweifle ich ein bisschen. Manchen kommt die Natur dann eben mehr entgegen als anderen – in den genannten Orten scheint dafür wohl öfters die Sonne und man kann besser schönen technischen Schnee herstellen.
Dateianhänge
Gate Blackcomb Glacier
Gate Blackcomb Glacier
Hier sieht man das Entrance Gate von der Bergstation des SLtes Showcase aus
Hier sieht man das Entrance Gate von der Bergstation des SLtes Showcase aus
Nach den Neuschneefällen ganz schön viel Betrieb bei der Querung zum Blackcomb Glacier
Nach den Neuschneefällen ganz schön viel Betrieb bei der Querung zum Blackcomb Glacier
Die Bergstation des SLtes Showcase von der Querung aus gesehen
Die Bergstation des SLtes Showcase von der Querung aus gesehen
Erinnert ein klein wenig an die trois milles trois cents in Val Tho: steiler Gletscher und senkrechte Felswand auf der Südseite
Erinnert ein klein wenig an die trois milles trois cents in Val Tho: steiler Gletscher und senkrechte Felswand auf der Südseite
Blick auf den Blackcomb Glacier vom Gate aus
Blick auf den Blackcomb Glacier vom Gate aus
Vorne das "Blowhole", die "natürliche Halfpipe"
Vorne das "Blowhole", die "natürliche Halfpipe"
Im Tourenbereich ist wenig verspurt
Im Tourenbereich ist wenig verspurt
Zoom in den Tourenbereich
Zoom in den Tourenbereich
Der Haupthang am Blackcomb Glacier
Der Haupthang am Blackcomb Glacier
Blick bei der Einfahrt in den Blackcomb Haupthang
Blick bei der Einfahrt in den Blackcomb Haupthang
Bei der Querung in den Haupthang
Bei der Querung in den Haupthang
89_Blackcomb Glacier im Haupthang_klein.jpg
Im Einfahrtsbereich ist es ganz schön steil, tolle Schneeverhältnisse
Im Einfahrtsbereich ist es ganz schön steil, tolle Schneeverhältnisse
Hier der Gipfelbereich des Blackcomb Glaciers - nur per Aufstieg erreichbar
Hier der Gipfelbereich des Blackcomb Glaciers - nur per Aufstieg erreichbar
Es staubt!
Es staubt!
Gut geneigtes Tiefschneeterrain
Gut geneigtes Tiefschneeterrain
Mitten im Blackcomb Glacier Haupthang
Mitten im Blackcomb Glacier Haupthang
Riesig breit und sehr viel Platz
Riesig breit und sehr viel Platz
105_Südabstütze des Horstman Massivs und Blackcomb Glacier Run_klein.jpg
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Emilius3557
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

Fortsetzung Blackcomb Glacier Run
Dateianhänge
Wir befinden uns im Garibaldi Provincial Park
Wir befinden uns im Garibaldi Provincial Park
Im unteren Abschnitt des Haupthangs, das Tal dreht nach Norden
Im unteren Abschnitt des Haupthangs, das Tal dreht nach Norden
Hier sieht man rechts das Blowhole gut
Hier sieht man rechts das Blowhole gut
Der südliche Bereich des Haupthangs
Der südliche Bereich des Haupthangs
Der zentrale Bereich
Der zentrale Bereich
Am Ansatz des 2. Steilhangs öffnet sich der Blick nach Norden auf das Blackcomb Valley
Am Ansatz des 2. Steilhangs öffnet sich der Blick nach Norden auf das Blackcomb Valley
Der 2. Steilhang von unten
Der 2. Steilhang von unten
118_Blackcomb Glacier Run zweiter Steilhang_klein.jpg
Rechts schließt sich der Haupthang an, nach Osten ausgerichtet
Rechts schließt sich der Haupthang an, nach Osten ausgerichtet
Kaum zu glauben, aber hinter diesen Felsen, die einige Leute hinunterhazardieren liegt der Horstman Glacier
Kaum zu glauben, aber hinter diesen Felsen, die einige Leute hinunterhazardieren liegt der Horstman Glacier
121_Horstman Massiv Ostflanke mit Double Diamond Abfahrten_klein.jpg
Die "double diamond" Ruby Bowl, erreichbar über "Spanky's Ladder" vom Glacier Express
Die "double diamond" Ruby Bowl, erreichbar über "Spanky's Ladder" vom Glacier Express
Blick das Blackcomb Valley nach Süden auf die Schußpassage. An dieser Geländekarte startet der Ziehweg der Glacier Road
Blick das Blackcomb Valley nach Süden auf die Schußpassage. An dieser Geländekarte startet der Ziehweg der Glacier Road
Zoom hinauf
Zoom hinauf
Start des schönen, flotten 5 km langen Ziehwegs Blackcomb Glacier Road
Start des schönen, flotten 5 km langen Ziehwegs Blackcomb Glacier Road
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

(IV) One bowl, one lift: Erschließungskonzept nicht nur in Whistler

Während in Mayrhofen die Zauberformel „eine Abfahrt, eine 6-KSB“ lautet, sind die Skiberge Whistler größtenteils so erschlossen, dass mit einem Minimum an Liften ein Maximum an Pistenfläche erreichbar ist. So bräuchte es am Blackcomb Mountain theoretisch nur vier Liftanlagen und am Whistler nur fünf Bahnen um sämtliche Abfahrten zugänglich zu machen. In der Praxis funktioniert das dann dadurch, dass eine Aufstiegshilfe nicht, wie oben im zugegebenermaßen polemisch zugespitzten Beispiel suggeriert, genau eine Abfahrt bedient, sondern deren Viele und zwar jeglicher Couleur: Ziehwege oder leichte, weit ausholende „grüne Abfahrten“, direktere, breite blaue „intermediates“ und direkte Steilvarianten, die den Tiefschnee- und Buckelenthusiasten überlassen werden. Jeder befahrbare Quadratmeter des Skigeländes wird auch als solches genutzt, fast jede Variantenmöglichkeit ist mit Pistenplan als one or double diamond Abfahrt verzeichnet. Damit verteilt sich die Kapazität der Hochleistungsanlagen auf eine vergleichsweise sehr große Pistenfläche. Optisch entsteht nicht der Eindruck in einem urbanisierten Verkehrsverbund (à la Idalp, Les Menuires Croisette früher…) zu fahren, sondern in weitgehend naturnahen Bereichen, denn man fährt nicht ständig entlang von Liftmasten. Zudem sind die meisten Lifte sehr lang und höhenmeterintensiv (man fährt bspw. die 1500 Hm von Whistler Village auf den Whistler Peak mit nur einmal Umsteigen und einer kurzen Zwischenabfahrt). Die Nachteile dieses Erschließungskonzeptes seien jedoch auch nicht verschwiegen: teilweise muss man gewisse Zubringerpassagen sehr häufig fahren, da sie erst den Zugang zu den zahlreichen übrigen Abfahrten gewähren, das Musterbeispiel ist si-cherlich der gemütliche „Upper Whisky Jack“ am Whistler Mtn. Teilweise fährt man auch sehr viel Ziehweg, wie am „Burnt Stew Trail“ von der Symphony zurück in die Harmony Bowl, oder zu und vom 7th Heaven Express (der Rückbringer „Sunset Blvd“ bringt es auf gemessene 4 km Länge! (Google Earth Messung). Oder bei geschlossenem Crystal Chair fährt man gute 1,5 km „Crystal Traverse“ vom Glacier Express und unten nochmals 1,8 km Ziehweg zum Excelerator. Deshalb extra lange Leihskier nehmen (meine maßen stolze 184 cm und waren die gefühlt längsten im ganzen Gebiet…) oder gut wachsen und bei Abzweigungen niemals auf die Gruppe warten, denn man muss ja mit Schmackes in den Ziehweg brettern – sofern kein „slow zone“ Schild die Gefahr von „ride fast, lose pass“ kommuniziert.

Impressionen aus der Symphony Bowl
Dateianhänge
Symphony Bowl vom Blackcomb Mtn aus gesehen. Von link: Staccato Glades, Adagio und Jeff's Ode to Joy
Symphony Bowl vom Blackcomb Mtn aus gesehen. Von link: Staccato Glades, Adagio und Jeff's Ode to Joy
161_Symphony Bowl im Zoom und Black Tusk_klein2.jpg
Der grüne "Burnt Stew Trail" bietet eine schöne Verbindungsabfahrt vom Whistler und Little Whistler Peak in die Symphony Bowl
Der grüne "Burnt Stew Trail" bietet eine schöne Verbindungsabfahrt vom Whistler und Little Whistler Peak in die Symphony Bowl
95_4-KSB Symphony vom Burnt Stew Trail_klein.jpg
Blick von der Harmony Ridge nach Süden auf die erst 2006 erschlossene Symphony Bowl
Blick von der Harmony Ridge nach Süden auf die erst 2006 erschlossene Symphony Bowl
Bergstation 4-KSB Symphony Express und Bergriesen des Garibaldi Parks
Bergstation 4-KSB Symphony Express und Bergriesen des Garibaldi Parks
Schlusssteilhang der 4-KSB Symphony Express und diamond-Abfahrt "Piccolo"
Schlusssteilhang der 4-KSB Symphony Express und diamond-Abfahrt "Piccolo"
Bergstation auf 2035 m
Bergstation auf 2035 m
Unterhalb der 4-KSB verläuft die Piste "Jeff's Ode to Joy" (Ode an die Freude...)
Unterhalb der 4-KSB verläuft die Piste "Jeff's Ode to Joy" (Ode an die Freude...)
Talstation 4-KSB Symphony Express
Talstation 4-KSB Symphony Express
Ausblick von der Symphony Bergstation nach Süden auf die Flute Bowl
Ausblick von der Symphony Bergstation nach Süden auf die Flute Bowl
Die Bergstation aus der Flute Bowl betrachtet
Die Bergstation aus der Flute Bowl betrachtet
Flute Bowl vom Einfahrtsgate betrachtet
Flute Bowl vom Einfahrtsgate betrachtet
Flute Bowl von oben, hinten 7th Heaven
Flute Bowl von oben, hinten 7th Heaven
Flute Bowl von unten
Flute Bowl von unten
Linker Bereich der Flute Bowl - nur per Aufstieg erreichbar, deshalb teilweise noch nicht zerfahren
Linker Bereich der Flute Bowl - nur per Aufstieg erreichbar, deshalb teilweise noch nicht zerfahren
Ökologische Verantwortung in Whistler. Im unteren Bereich wurden nicht alle Bäume aus den Pisten entfernt
Ökologische Verantwortung in Whistler. Im unteren Bereich wurden nicht alle Bäume aus den Pisten entfernt
Auch Liftbau in Whistler ist eine total nachhaltige Sache - ich glaube, so etwas nennt man "Greenwashing"... ;-)
Auch Liftbau in Whistler ist eine total nachhaltige Sache - ich glaube, so etwas nennt man "Greenwashing"... ;-)
Auch dem Klimawandel wird in Whistler durch den Einsatz regenerativer Energien gehörig Dampf gemacht...
Auch dem Klimawandel wird in Whistler durch den Einsatz regenerativer Energien gehörig Dampf gemacht...
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

Eindrücke aus der Harmony Bowl, Whistler Mountain
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Die Harmony-Bowl vom Blackcomb Mtn aus gesehen
Die Harmony-Bowl vom Blackcomb Mtn aus gesehen
Etwas näher, von der Talstation 7th Heaven. Man sieht die 524 Hm der 4-KSB Harmony Express.
Etwas näher, von der Talstation 7th Heaven. Man sieht die 524 Hm der 4-KSB Harmony Express.
Ausschilderung direkt unterhalb der Bergstation am Little Whistler Peak. Direkt hinter den Schildern stürzt der gleichnamige diamond Hang hinunter...
Ausschilderung direkt unterhalb der Bergstation am Little Whistler Peak. Direkt hinter den Schildern stürzt der gleichnamige diamond Hang hinunter...
Ausblick vom 2115 m hohen Little Whistler Peak
Ausblick vom 2115 m hohen Little Whistler Peak
Steilhang "Little Whistler Peak" direkt unterhalb der 4-KSB. Wirklich sehr steil, aber tolle Schneeverhältnisse
Steilhang "Little Whistler Peak" direkt unterhalb der 4-KSB. Wirklich sehr steil, aber tolle Schneeverhältnisse
Im Zoom "Little Whistler Peak"
Im Zoom "Little Whistler Peak"
"Harmony Piste" umgeben von riesigem Varianten-Gelände
"Harmony Piste" umgeben von riesigem Varianten-Gelände
Die oberen 2/3 der Harmony Bowl im Zoom
Die oberen 2/3 der Harmony Bowl im Zoom
Riesig breiter und toll gewalzter Schlusshang der "G.S." gesehen von der Talstation 4-KSB Harmony Express
Riesig breiter und toll gewalzter Schlusshang der "G.S." gesehen von der Talstation 4-KSB Harmony Express
Gratabfahrt "Harmony Ridge", eine nicht sehr breite, aber oft leere Abfahrt. Erinnert stark an die "Marmottes" in Courchevel...
Gratabfahrt "Harmony Ridge", eine nicht sehr breite, aber oft leere Abfahrt. Erinnert stark an die "Marmottes" in Courchevel...
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

(V) Offensives Destinationsmarketing, gesteigerte Erwartungen und Kundenzufriedenheit:

Whistler-Blackcomb ist ein hervorragendes Skigebiet und eine schöne Urlaubsdestination, die zweifellos mit den besten Skigebieten Nordamerikas (Vail Resorts, Aspen…) mithalten kann, wenn es nicht sogar die Einzelgebiete in Colorado jeweils deutlich übertrifft. Problematisch allerdings ist, dass das sehr offensive Marketing der Destination glaubt, die eigene Attraktivität durch eine superlativistische Sprache nochmals zu steigern, in dem an jeder Ecke und in jeder Broschüre und jedem Plan die Groß- und Einzigartigkeit von Whistler betont wird, die einzelnen tatsächlichen und vermeintlichen Rekorde penibel aufgelistet sind und alles ständig wiederholt wird, so dass es einem als Gast nach einer Woche gehörig auf die Nerven geht. Zumal diese Art von typisch nordamerikanischem Marketing dazu führt, dass die eigenen Erwartungen ins Unerfüllbare steigen und man geneigt ist, die großen Sprüche auch mal anhand der eigenen Beobachtungen zu überprüfen. Und hier genau liegt das Problem. In der social science theory wird visitor satisfaction definiert als “the difference between desired and achieved goals, or the congruence between expectations (i.e., motivations) and outcomes” (NEEDHAM/ROLLINS 2008: 142). Wenn das Marketing – und das geschieht in Whistler zweifelsohne – die Erwartungen derart in die Höhe schraubt, kann das Resort im Ganzen nur an Kundenzufriedenheit einbüßen, denn selbst am wirklich guten Angebot finden sich eben, wie überall, kleinere Schwachstellen oder kritikwürdige Punkte und die bewertet man erst dann streng, wenn einem überall suggeriert wird, man befände sich im besten und tollsten und größten Skigebiet schlechthin. Da finde ich gesundes Understatement besser, wo man sagt „gut, wir bemühen uns so gut wir können, aber aus dem und dem Grund klappt noch nicht alles perfekt“, dann sind die Erwartungen niedriger und man wird fast immer positiv überrascht. In Whistler eher negativ. Zur Untermauerung ein paar nicht unerhebliche Kritikpunkte:
- Das Liftsystem ist teilweise unkomfortabel und nicht ideal abgestimmt. Bis auf die im Tal startenden Bahnen Wizard- und Fitzsimmons-Express hat keine Anlage Bubbles. Nun bin ich ja immer als Komfortkritiker unterwegs, aber gerade Whistler mit den häufigen Niederschlägen und Schlechtwettertagen hätte zur Abwechslung einmal Be-darf an Bubbles, die in der Waldzone egtl keine großen Windprobleme machen sollten. Die Bubbles am Wizard-Express sind im übrigen so stumpf, dass man kaum hindurchsehen kann. Einstiegsförderbänder wären bei der sehr dichten Sesselfolge kein übertriebener Luxus. Anlagen wie die Excelerator-KSB sind nicht ideal platziert, sie sollte entweder am Glacier Creek oder an der Rendezvous-Lodge enden.
- Obwohl ich Tiefschnee- und Buckelabfahrten mag, könnte in Whistler teilweise mehr und etwas besser präpariert werden. Am Blackcomb wurde in der Osterwoche egtl nur eine-zwei von drei-vier Talabfahrten gewalzt und das nicht immer optimal. Obwohl es bekannt ist, dass es bei weichem Frühjahrsschnee nicht so leicht geht, fragt man sich ob so tiefe Löcher/Rillen sein müssen und ob man nicht mehr als zwei-drei Spuren breit walzen könnte. Auf der „Lower Peak to Creek“ und „Lower Gearjammer“ würde auch im April der Schnee nicht ausgehen, wenn diese Bereiche beschneien würde… Im Gegensatz zu den Vail Resorts bietet Whistler auch keine Grooming-Maps zum Mitnehmen, auf denen detailliert nachzuschauen ist, welche Abfahrt an diesem Tag frisch gewalzt wurde. Das ist zwar im Internet und an den Hauptstationen in endlosen Listen eingetragen, aber wenn man in der Unterkunft kein Internet hat und sich nicht alle Namen merken kann oder will, ist man etwas aufge-schmissen. Auf den Infotafeln der Lifte wird von den lustigen Lifties ja immer gerne und viel (sinnloses z.T.) gemalt und geschrieben, nur fand ich selten Hinweise an den Bahnen auf gewalzte Abfahrten. Ungut finde ich die Angewohnheit Abfahrten zur Hälfte zu walzen (Upper Franz, aber Lower nicht, das gleiche bei Peak to Creek etc.). Für die Funpark Präparierung am Blackcomb wird großer Aufwand aufbetrieben, für relativ wenige Besucher, aber die Parallelabfahrt „Ross’s Gold“ zur „Springboard“ habe ich in unserer Woche nicht gewalzt erleben dürfen. Das typische „Stade de Slalom“-Syndrom offenbar…
- Dichtmachen der Beschäftigungsanlagen und Restaurants: ich habe gewisses Verständnis, wenn mangels Andrang das Angebot etwas zurückgefahren wird, aber dass es ab Ostermontag am Blackcomb Mtn nur mehr genau eine offene Toilette gibt, weil das große Glacier Creek Restaurant und die Crystal Hut geschlossen werden, finde ich übertrieben. Da wird in vielen kleineren Gebieten, die nicht so renommiert sind und die günstigere Skipässe anbieten bis zum Schluss versucht, alles soweit möglich aufrechtzuerhalten. Warum ist z.B. nicht einer der SLte T-Bars am Whistler Peak geöffnet? Und warum ist nicht zumindest eine der Abfahrten in der großen Höhenlage mit guten Schneebedingungen gewalzt und geöffnet oder gar markiert? Dieser Hang ist nun mal wirklich nicht gut durch andere, geöffnete Lifte erreichbar. Schneemangel kann der Grund sicherlich nicht sein und die Betriebskosten eines Schleppliftes sollte sich eine Gesellschaft vom Rang und Namen Whistler-Blackcombs ja wohl noch leisten können. Oder muss da etwa eine 3-S-Bahna abbezahlt werden?
- Die frühen Schließungszeiten besonders in den Hochlagen sind extrem ärgerlich, weil dadurch der Skitag im Vergleich zu europäischen Destinationen deutlich verkürzt wird. Zumal im Frühjahr, wenn es schon sehr lange hell ist, kann man nicht verstehen, warum der Symphony Express um 14.30 Uhr geschlossen wird (er macht auch vor 10 Uhr nicht auf) oder 7th Heaven und Glacier Express um 15 Uhr. D.h. wenn es unten unfahrbar weich wird, kann man nachmittags nur noch dort fahren. Und möglichen Erklärungen wie „es ist so weit dort hinauf, die Liftler müssen erstmal hin und wieder zurückkommen“ oder „wenn dort so spät noch gefahren wird, gehen Leute verloren“ halte ich für abwegig. Es gibt deutlich ausgedehntere Skigebiete als das recht kompakte Whistler, in denen auch täglich jeder Lift 8 Stunden in Betrieb ist, unabhängig von Lage oder Höhe. Dafür sind die Lifttickets in Whistler viel zu teuer.
Die meisten Punkte sind tolerierbar, aber nicht zu den geforderten Preisen und dem werbemäßig so voll genommenem Mund…

(VI) Peak to Peak: wie eine relative Innovation perfekt vermarktet wird:

Nachdem ich ja, wie manche von euch wissen, einen relativ persönlichen Bezug zum Thema „Innovation und Tourismus“ habe, war die Fahrt mit der neuen 3-S „Peak to Peak“ natürlich besonders spannend. Fast mehr als die Technik der Bahn hat mich allerdings die konsequente Vermarktung der Bahn beeindruckt: in jeder Broschüre ist sie zu finden (für die Sommer-Werbephotos hat man sie eigens hineinretouchiert), überall erwähnt, das Logo und Photos werden auf Pullovern, T-Shirts, Schnapsgläsern, Kugelschreibern, Buttons, Aufklebern angepriesen, die beiden Glasboden-Gondeln sind silbern und nicht rot wie die übrigen. Das Konzept ist eins zu eins aus Kitzbühel kopiert, trotzdem vermarktet man sich als große Innovatoren, was ja, wenn man Innovationen relativ betrachtet, auch irgendwie gerechtfertigt ist. Aber was die Vermarktung und Publicity angeht, sind sie den Tirolern um einiges überlegen, gar nicht erst zu reden von Paradiski in Frankreich, die 2002/03 mit dem Vanoise Express die erste dieser talüberspannenden Verbinungsbahnen gebaut haben, das im Marketing aber meines Erachtens nie richtig ausgenutzt haben. Wofür die Peak-to-Peak dem Skifahrer aber gut sein soll, erschließt sich offenbar ihren Machern selbst nicht komplett, sie sind offenbar auch unsicher, was die Bahn dem Skifahrer bringt, was etwas abgefahrene Routenbeispiele aus der Gästebro-schüre belegen. Laut ISR hat man bis März ca. 550.000 Fahrten auf der Bahn gezählt. Ab und an ist die Bahn auch wirklich sinnvoll, bspw. als wir für 12 Uhr an der Roundhouse Lodge verabredet waren, davor aber noch am Blackcomb und 7th Heaven den frischen Powder genießen wollten. Man spart sich in solchen Fällen die unten entweder eisig harten oder zu weichen Talpisten und ca. 20 min Auffahrt auf beiden Seiten. Als Seilbahn finde ich die Peak-to-Peak und 3-S-Bahnen insgesamt (ich bin 1993 bereits mit der Bahn in Saas-Fee gefahren, ohne natürlich diese Innovation wirklich schätzen zu können) wirklich genial, mit den dortigen Kabinen sind es die komfortabelsten und beeindruckendsten Umlaufbahnen, noch vor Funitels. Die Laufruhe und die vielen Sitzplätze in den Kabinen, das lautlose Schweben über dem 436 m tiefen Tal und die netten Glasböden machen die Fahrt wirklich zu etwas Besonderem, die sich sicherlich besonders als Attraktion für Sommertourismus erweisen wird. Ich hoffe auch, dass die Poma 10-EUB Whistler Village Gondola in ihrer nächsten Generation auch eine 3-S sein wird, denn bei 5 km Länge und 41 Stützen könnte wohl einiges mit den gewaltigen, möglichen Spannfeldern an Stützen eingespart, die Fahrtzeit verringert und der Komfort erhöht werden.

Zum Nach-/Weiterlesen:


MANNING, R.E. (2007): Parks and Carrying capacity. Commons without tragedy. Washington D.C.
NEEDHAM, M.D., ROLLINS, R. (2008): Social Science, Conservation and Protected Areas Theory. In: Dearden, P., Rollins, R. (eds.): Parks and Protected Areas in Canada. Planning and Management. 3rd edition. Don Mills, pp. 135-168.
SHELBY, B., HEBERLEIN, T.A. (1986): Carrying capacity in Recreation Settings. Corvallis.
SHELBY, B., VASKE, J.J., DONNELLY, M.P. (1996): Norms, standards, and natural resources. In: Leisure Sciences 18, pp. 108-123.
VASKE, J.J., DONNELLY, M.P. (2002): Generalizing the encounter-norm-crowding relationship. In: Leisure Sciences 24, pp. 255-270.
Dateianhänge
Station am Whistler Peak auf 1850 m Höhe neben der Roundhouse Lodge
Station am Whistler Peak auf 1850 m Höhe neben der Roundhouse Lodge
Die 3-S Peak to Peak schwebt über die grünen "Green acres" (Bereich Emerald Express)
Die 3-S Peak to Peak schwebt über die grünen "Green acres" (Bereich Emerald Express)
Gleicher Standort, im Zoom.
Gleicher Standort, im Zoom.
22_Kabine_3-S Peak-to-Peak_klein.jpg
Neuartige Gruppenpendelbahn?
Neuartige Gruppenpendelbahn?
Die letzte Stütze vor der Station auf der Whistler-Seite
Die letzte Stütze vor der Station auf der Whistler-Seite
Diese neuen Stützen sehen irgendwie anders aus als die "klassischen" PB-Stützenbauwerke, aber warum...?
Diese neuen Stützen sehen irgendwie anders aus als die "klassischen" PB-Stützenbauwerke, aber warum...?
63_P2P Stützenüberfahrt_klein.jpg
146_Kabine 3S Peak to Peak_klein.jpg
Zufahrt auf die Blackcomb-Station der Peak-to-Peak (P2P abgekürzt).
Zufahrt auf die Blackcomb-Station der Peak-to-Peak (P2P abgekürzt).
Fahrt in der P2P in Richtung Whistler Mtn
Fahrt in der P2P in Richtung Whistler Mtn
23_3-S Peak-to-Peak vor hochalpiner Landschaft_klein.jpg
23_Fahrt mit der 3-S Peak to Peak von Blackcomb nach Whistler Mtn_klein.jpg
Eine der beiden silbernen Glasboden-Gondeln - wie in Kitzbühel so auch hier Publikumsmagnete
Eine der beiden silbernen Glasboden-Gondeln - wie in Kitzbühel so auch hier Publikumsmagnete
Tiefblick auf die (Rettungs?)Schneise am Boden
Tiefblick auf die (Rettungs?)Schneise am Boden
Seilbahnschweben auf Höhe der Wolken. Unten Whistler.
Seilbahnschweben auf Höhe der Wolken. Unten Whistler.
29_Fahrt mit der 3-S Peak to Peak von Blackcomb nach Whistler Mtn_klein2.jpg
Großer Bodenabstand
Großer Bodenabstand
Es geht wieder hinauf zum Whistler Mtn
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Große, formschöne und sehr bequeme Kabinen!
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

Fortsetzung Peak-to-Peak (P2P)
Dateianhänge
Tiefblick durch den Glasboden
Tiefblick durch den Glasboden
Whistler aus der P2P. Wir befinden uns direkt über dem Fitzsimmons Creek, mehr als 400 m über Grund
Whistler aus der P2P. Wir befinden uns direkt über dem Fitzsimmons Creek, mehr als 400 m über Grund
Alles folgenden Bilder wurden im Shop der Roundhouse Lodge am Whistler Mtn aufgenommen. Die Dinge sind aber auch unten im Ort erhältlich
Alles folgenden Bilder wurden im Shop der Roundhouse Lodge am Whistler Mtn aufgenommen. Die Dinge sind aber auch unten im Ort erhältlich
P2P Shirts
P2P Shirts
P2P buttons, pens, stickers...
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10_Peak to Peak Caps and glasses_klein.jpg
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

Anreise:

Transfer vom Flughafen Vancouver in 2 ½ Stunden (die meiste Zeit braucht man durch die Agglomeration Greater Vancouver, weil es keine Nord-Süd-Stadtautobahn gibt). Der Sea-to-Sky-Highway ist v.a. oberhalb von Squamish noch eine einzige Baustelle. Er wird aber nicht durchgehend vierspurig ausgebaut, sondern im Gebirgsbereich häufig „nur“ dreispurig, was aber bekanntlich Überholvorgänge ermöglichen sollte. Insgesamt ist die Strecke vor allem bis Squamish den Howe Sound entlang zwar teilweise beeindruckend, hat mich aber nicht derart vom Hocker gerissen, wie es v.a. in den Reiseführern und den Tourismusmarketing-Broschüren zu lesen ist. Eher beeindruckt mich, dass man wirklich bis 60 km vor Whistler sich auf Meereshöhe bewegt und es dann auch eher unmerklich steigt. Trotzdem ragen gleich hinter Squamish im Westen der Mt Tantalus und im Osten der Mt Garibaldi über 2600 m auf, wegen der hohen Steigungsniederschläge in Küstennähe mit dicken Gletschern gepanzert. Insgesamt ist die Anreise stressfrei und gut organisiert, ich würde aber wegen den Wirkungen der 9-stündigen Zeitverschiebung raten, erst einmal einige Tage in Vancouver zu verbringen, die Stadt sich anzuschauen und sich an die Pacific time anzupassen. Jet lag kann ansonsten an sich schöne Skitage massiv beeinträchtigen, was für gerade aus diesem Grund anreisende Alpinforumler eine unnötige Erlebnisminderung darstellen würde.

Wetter:


Generell glaube ich sagen zu können, dass wir es gut erwischt hatten, Glück hatten. Insgesamt hatten wir drei gute bis sehr gute Tage und drei weniger gute bis schlechte Tage, wobei man auch an den schlechten Tagen des Waldes sei Dank immer fahren konnte (kein totales White-Out, nur in den Gipfelbereichen, die aber meistens aus guten Gründen dann geschlossen waren) und der Neuschnee einen zusätzlichen Reiz geliefert hat. Leider zeigt sich bei Niederschlägen der Nachteil der späten Saison und der tiefen Seehöhe wird durch Regen im Tal Tribut gezollt. Immerhin war aber nur der Talbereich bis etwa 1000 m Höhe davon betroffen, also in etwa bis zur Mittelstation der 10-EUB am Whistler Mountain oder bis zur Bergstation der 8-EUB Excalibur am Blackcomb.
Aus meiner alltäglichen Wetterbeobachtung seit Anfang Februar hier kann man es in Whistler sehr viel schlechter treffen. Fab schreibt von Zermatt, dass er bei 50/50 enttäuscht wäre, für die Nordalpen sei es okay. Für Val Thorens ist meine März/April-Erfahrung 2/3 schön, 1/3 schlecht, oft noch besser. Für Whistler sind 50/50 sehr gut, im März (ein Monat mit laut Statistik dort durchschnittlichen Schneemengen) war es teilweise eine ganze Woche am Stück schlecht, mit ab und zu einem Schönwettertag, bevor das nächste Tief sich einschneit. Also die Achillesverse und die Existenzberechtigung dieses Skigebietes zu gleich: ohne dieses Klima kein Neuschnee bis weit in den April und Skibetrieb bis auf 650 m und Sommerski auf 2200 m – aber „dank“ dieses Klimas ein vergleichsweise hohes Schlechtwetterrisiko, dessen man sich bewusst sein sollte bei der Urlaubsbuchung (Skibrille und dicke Bücher mitnehmen, Wechselwäsche…).

Schneelage:

Sehr gut würde ich subjektiv schreiben. Am Ostersonntag gab es ca. 20 cm Neuschnee (mid Mountain Bereich), am Freitag wieder ca. 7 cm. Der sehr feuchte März hat die unterdurchschnittlichen Niederschläge der Monate November bis Januar anscheinend wieder etwas herausgerissen, mir fehlt aber die Vergleichsmöglichkeit. Wegen Schneemangel war egtl keine Piste geschlossen (eher wegen nachlässiger Präparierung, siehe oben). Der enormen vertikalen Ausdehnung des Skigebietes und der sehr tiefen Tallage wegen gab es in diesem Urlaub fast sämtliche existente Schneekonsistenzen zu bewundern und zu befahren, häufig sogar auf einer einzigen Abfahrt vom Gipfel ins Tal: an den Gipfeln und Gletschern stiebender Pulver, im mid-Mountain Bereich gut eingefahrene, pulvrige Pisten, tiefer dann je nach Witterung feuchten Neuschnee, morgens hartgefrorene und untertags ideale Firnabfahrten, unterhalb der Mittelstationen ab Mittag je nach Witterung dank Regen extrem bremsenden „Zeitlu-penschnee“ oder tiefen Sulz. Die fehlenden Südhänge (einzig 7th Heaven ist Südwestseitig ausgerichtet, dank der Höhenlage aber über jeglichen Zweifel erhaben) machen sich positiv bei der Schneequalität bemerkbar, speziell natürlich am Ende der Saison.
Wie lange hier der Schnee hält, zeigen auch die Betriebspläne: Blackcomb bis 18. Mai Skibetrieb, dann Whistler Mountain bis 14. Juni (so lange der Schnee dort vorhält), danach bis Ende Juli Sommerski auf dem Horstman Glacier.

Unterkunft:

The Whistler Village Inn and Suites. Vom Reiseveranstalter Stumböck vorgeschlagen, sicherlich nicht top-end aber sehr günstig gelegen – 2 min zu Fuß zur „front de neige“ mit den beiden EUBs. Aus den hinteren Ortsteilen muss man mit dem Shuttle Bus gefahren werden oder deutlich länger durch den Ort laufen, Ski à pied außer an unbezahlbaren Individualhäusern egtl nicht möglich
Haben nach 2 Nächten wegen Reklamation ein deutlich schöneres Appartment erhalten. Wie in Nordamerika üblich auch ein kleiner Pool und Hot tub mit inkludiert.

Skipasspreis:

War im Pauschalpaket enthalten. Ich nehme nach vorangegangener Recherche an, dass er ca. 401 CAN-$ für 6 Tage (66,8 CAN-$/Tag) gekostet haben muss (late season Tarif), entspricht zum derzeitigen Umrechnungskurs ca. 251 € (=41,8€ pro Tag), zur Normalsaison wären das ca. 535 CAN-$ gewesen (laut Preistabelle an der Talstation), ca. 330 € - da sind aber keine Frühbucher-, Onlinebucher- und sonstige Rabatte enthalten, d.h. normalerweise sollte man wie wir günstiger wegkommen. Trotzdem wohl einer der teuersten Skipässe weltweit, fast noch teurer als in den Vail Resorts. Das sollte man bei allfälligen Kritikpunkten immer berücksichtigen.

Kurz-Charakteristik des Ortes:


Ein gelungener Retorten-Ort, keine Frage. Von den Bergen betrachtet versteckt sich der nicht kleine Ort (mehr als 9.000 ständige Einwohner!) sehr gut in den ausdehnten Wälder, die man nicht stark ausgedünnt hat. Obwohl die Architektur stilistisch recht einheitlich gehalten ist, hat man doch bei jedem Gebäude auf gewisse Originalität geachtet (u.a. Farbe der Holzfassade). Aus dem eigentlichen Ortskern ist der Autoverkehr geschickt herausgehalten, es gibt eine sehr ausgedehnte Fußgängerzone mit allen erdenklichen Einzelhandelsgeschäften. Der „love shop“ weist u.a. darauf hin, dass hier weit mehr als der Bedarf von 9.000 Einwohnern abgedeckt wird, das kann man vielleicht ganz gut mit den touristischen Alpen-Städten vergleichen (Chamonix, Davos, Garmisch etc.). Die Reichweite der angebotenen Güter deckt auf jeden Fall den Bedarf eines Mittel- wenn nicht den eines Oberzentrums ab.
Der Ort ist recht bzw. sogar sehr belebt, im Gegensatz zu den Vail Resorts in Colorado scheint es hier eine richtige Après Ski-Kultur zu geben, die v.a. an lauter Musik und im Freien sitzenden oder stehenden Menschenansammlungen ersichtlich ist (im T-Shirt, auch wenn der Heizstrahler von hinten nachwärmen muss). Nicht, dass ich darauf Wert legen würde, aber die Unterschiede sind schon deutlich, was man auch dem Publikum anmerkt: natürlich gibt es auch wohl einige sehr wohlhabende Gäste (klar, wer kann sich diese Eigenheime für 3 Mio. CAN-$ dort schon leisten?), aber auch eine große Anzahl „snowboard dudes“ oder „ski bumps“, ausgeflippter Powder Junkies, die teilweise rein optisch im Ortsbild schon so cool auftreten, dass es nicht überrascht, dass die Skisaison so tief unten so lange dauert… ;-)
Auch das Personal in Rental Shops, Restaurants oder Geschäften ist zu einem sehr hohen Prozentanteil aus solchen Jungspunden rekrutiert. Bei den Liftleuten ist v.a. der extrem hohe Anteil von Australiern und Neuseeländern aufgefallen (vielleicht deshalb auch das Bedienungs-handbuch an der 6-EUB Creekside? ;-)). Das Publikum ist ähnlich international: Kanada und USA natürlich, viele Asiaten (oder Kanadier asiatischer Abstammung, das sieht man den Leuten ja nicht an, wer Vancouver kennt, weiß wovon ich spreche), etliche Europäer (Achtung, auch viele Nordamerikaner die sich hier herumtreiben verstehen Deutsch, also obacht beim Lästern…), aber auch Mexikaner (Osterferien).
Etwas schade, vor 8 Uhr macht kein Geschäft auf, an dem man sich als Selbstversorger mit Frühstückssemmeln/-brot eindecken kann, d.h. die Öffnung der Lifte um 8.30 Uhr ist mit Frühstück kaum zu schaffen.

Pistenplan:

http://media.intrawest.com/whistler/map ... ap0809.jpg (nicht weit vergrößerbar, aber ak-tuell, 0,8 MB)
http://media.intrawest.com/whistler/map ... ap0708.pdf (älter, ohne Peak-to-Peak aber schön vergrößerbar, 8 MB!)

Frequentation und Wartezeiten:


Obwohl der Ort sicherlich nicht leer war, nicht der Rede wert. Einmal 5 min an der 10-EUB Whistler Village Gondola gewartet, ähnlich am Emerald Express oder dem Solar Coaster Express (wegen Schließung des den Funpark bedienenden 3-SBs Catskinner), das war es mit Wartezeiten. Besonders die 8-EUB Excalibur zum Blackcomb scheint ein guter Tipp zu sein: immer deutlich weniger Leute als an der 10-EUB. Generell am Blackcomb immer weniger Leute unterwegs (bestätigen auch „Kenner“ aus der Region). Wenn man die aufgebauten Wartezonengitter zum Maßstab nimmt, kann einem aber wohl durchaus Angst und Bange werden (Pilatus hat von 20 min Wartezeit am Big Red Express berichtet). Im Vergleich zu Colorado fällt auf, dass die Wartebereiche viel weniger gut organisiert sind. Im Prinzip gilt auch hier Aufreihen in Vierreihen um im Reißverschlussverfahren mit zwei oder mehr Schlangen die 4er Sessel optimal zu befüllen. Nur weist nirgends ein Schild darauf hin, wie es gedacht ist und alle Gäste scheinen es aber auch nicht zu wissen, so dass es bisweilen stockt oder zu Missverständnissen kommt. Da hier aber wie in Colorado beim Skifahren niemand in Hektik ausbricht, läuft alles sehr kontrolliert und gesittet ab, niemand fährt einem hier auf die Ski oder stochert mit den Stecken an den Geräten herum. Einstiegsschranken gibt es bei keinem Sessellift, was interessanterweise auch bei von Kindern und Anfängern frequentierten Bahnen zu so gut wie keinem Stillstand führt, obwohl die Bahnen hier praktisch alle auf Maximalkapazität ausgelegt sind und ergo mit sehr engem Sesselabstand gefahren werden. Im Gegenteil, alles läuft flüssiger, es sind weniger ruckartige Schlangenbewegungen zu beobachten. Wie Pilatus geschrieben hat, trotz einer großen Menschenmenge am Solar Coaster Express von zwei Seiten hat der 22 Jahre alte DM-Recke auf Höchstgeschwindigkeit aufgedreht das im Handumdrehn „weggeputzt“, mit dank Single-Spur optimal besetzten Sesseln, keinerlei Not-Stopps und einer so hohen Geschwindigkeit, dass noch etliche Stützen nach der Tal-station die ordentlichen Schwingungen deutlich spürbar waren. Ab Ostermontag waren „for the season“ praktisch sämtliche Nebenanlagen geschlossen (4-KSB Fitzsimmons, 3-SB Magic, 3-SB Catskinner, 3-SB Crystal), die ganze Woche waren die T-Bars am Whistler Peak und die 3-SB Franz`s Chair geschlossen, während Anlagen wie die 4-KSB Garbanzo sicherlich nicht kostendeckend ausgelastet waren. Was man so mitbekommt trifft die Wirtschaftskrise auch Whistler, ca. 15% weniger Gäste als zur Jahresfrist kolportiert man.
Wenig los an den Liften, heißt beim hiesigen Verhältnis von Beförderungskapazität und Pistenfläche sehr angenehmes Skifahren ohne „crowding“-Effekte, d.h. man hat sehr selten (zu) viele humane Störfaktoren „vor dem Rohr“, vielleicht auf einigen ziehwegartigen Verbin-dungsstücken („Expressway“, „Burnt Stew trail unten“). Stark frequentierte Abschnitte sind als „slow zones“ gemanaged und dadurch entschärft (dazu mehr im kurzen Essay…). Kurzum, während so manches Skigebiet in den Alpen an die Aufnahmekapazität der Pisten stößt, scheint das in Whistler eher bei den Liften der Fall zu sein. Aber Hochsaison ist nirgends richtig toll, oder? Auf jeden Fall sind Bahnen wie der Emerald Express für mich Standorte, an die man ausnahmsweise guten Gewissens eine 4000 p/h-8-KSB hinstellen könnte und trotzdem noch viel Platz zum Fahren hätte. Das gibt es nicht oft.
Dateianhänge
Gut als optisches Motto für die Skidestination Whistler zu verwenden
Gut als optisches Motto für die Skidestination Whistler zu verwenden
Ausblick (Norden) von unserer Wohnung im 3. Stock. Neuschnee Mitte April bis auf unter 1000 m, wow...
Ausblick (Norden) von unserer Wohnung im 3. Stock. Neuschnee Mitte April bis auf unter 1000 m, wow...
Schneefall in Whistler, 650 m, am Ostermontag
Schneefall in Whistler, 650 m, am Ostermontag
05_Schneefall in Whistler am Ostermontag_klein2.jpg
Die Front de Neige in Whistler Village
Die Front de Neige in Whistler Village
Gebäude in Whistler Village mit Blackcomb Mtn im Hintergrund
Gebäude in Whistler Village mit Blackcomb Mtn im Hintergrund
8-EUB Excalibur I (die mit der umgeknickten Stütze) in Whistler Village
8-EUB Excalibur I (die mit der umgeknickten Stütze) in Whistler Village
Eines der berühmten Fairmont Hotels
Eines der berühmten Fairmont Hotels
Für das Telus Snowboard Festival wurde eine riesige Schanze errichtet. Die Raupe hängt hier mit ihrer Seilwinde an einem Caterpillar Bagger
Für das Telus Snowboard Festival wurde eine riesige Schanze errichtet. Die Raupe hängt hier mit ihrer Seilwinde an einem Caterpillar Bagger
Nachts sind die Bäume der Fußgängerzone nett beleuchet (man könnte auch kitschig sagen...)
Nachts sind die Bäume der Fußgängerzone nett beleuchet (man könnte auch kitschig sagen...)
IMG_0147_klein.jpg
Abends geht beim Après-Ski schon einiges. Auf jeden Fall mehr als in den elitären Vail Resorts in Colorado
Abends geht beim Après-Ski schon einiges. Auf jeden Fall mehr als in den elitären Vail Resorts in Colorado
IMG_0157_klein.jpg
Schon mal einen Supermarkt mit eigenem Sessellift gesehen?
Schon mal einen Supermarkt mit eigenem Sessellift gesehen?
Ich glaube, der Hersteller ist Müller...
Ich glaube, der Hersteller ist Müller...
Die Reihen im Supermarkt sind nach Abfahrten benannt...
Die Reihen im Supermarkt sind nach Abfahrten benannt...
...und die Wände sind mit Bergpanoramen verziert. Etwas einkaufen kann man nebenbei auch dort...
...und die Wände sind mit Bergpanoramen verziert. Etwas einkaufen kann man nebenbei auch dort...
Zuletzt geändert von Emilius3557 am 06.05.2009 - 21:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

Charakteristik des Skigebietes:

Die Charakteristik des Skigebietes übernehme ich von meinem März-Bericht (http://www.alpinforum.com/forum/viewtop ... 55&t=30681), aber erweitere und berichtige sie natürlich, sofern notwendig:

Whistler-Blackcomb als Destination hat den großen Vorteil, dass sich das Retortenstädtchen in einem weiten flachen Talgrund ungehindert und großzügig ausbreiten kann und gleichzeitig skifahrerisch interessanten und angenehmen Zugang zu zwei vollkommen getrennten Skibergen der Extraklasse bietet. Die meisten Skiorte wären um einen dieser Berge schon sehr froh!
Der namensgebende Berg der Destination, der Whistler Mountain, hieß ursprünglich eigentlich London Mountain, wurde aber im Zuge der ab 1965 erfolgenden Erschließung aber nach den pfeifenden Murmeltieren entsprechend umbenannt. Im Gegensatz zum Blackcomb Mountain gibt es zwei Talzugänge: die Liftkette (10-EUB, Poma, Baujahr 1988 mit 5 km Länge und 1157 Hm, gedoppelt von zwei 4-KSBs Baujahr 1999, Fitzsimmons bis zur Mittelstation auf 1020 m und Garbanzo bis zur markanten Geländekante) vom Whistler Village und die Liftkette aus dem kleineren Ortsteil Creekside, dem Zielort der Olympischen Skiwettbewerbe 2010 (6-EUB, Poma, Baujahr 1996 als Ersatz der (Unglücksbahn?) 4-KSB Quicksilver und 4-KSB Big Red Express, 1997 DM). Im Gegensatz zu Blackcomb wurden am Whistler Mountain alle heute in Betrieb befindlichen KSBs erst ab 1994 gebaut. Von der sehr nahe beieinander liegenden Bergstation der 10-EUB und dem Big Red-Express auf 1850 m (sehr großes Restaurant, Peak-to-Peak-Station Whistler) führt eine kurze Querfahrt zur Talstation der 1998 gebauten 4-KSB The Peak (Ersatz einer 3-SB), die auf nur 1000 m Strecke gut 400 Hm bis zum 2182 m hoch gelegenen Gipfelplateau des Whistler Mountains überwindet. Eine der spektakulärsten Sessellifte überhaupt mit massiven Spannfeldern und großem Bodenabstand – ob der in Europa so genehmigt worden wäre? Wenn er mitten über der Felswand einen Notstopp einlegt wird es einem auch als Liftfan schnell anders und man hofft, dass es innert Sekunden weiter gehen würde. Beim Ausstieg zischt er nur so über die Geländekante vor der Bergstation, dass man es fast verpasst den Bügel aufzumachen – aber bis man nicht an der Station ist, öffnen auch die sonst sorglosen Nordamerikaner an diesem Lift den Bügel nicht!
Hier am Whistler Peak starten teilweise haarsträubend steile Buckelpisten in reiner pulverkonservierender Nordlage, im oberen Abschnitt mit Eisfeldern unter den Füßen (Google Earth Beleg). Auch die sog. Glacier Bowl mit der Abfahrt „The Saddle“ (Idealhang, nach europäischen Maßstäben rot oder mild schwarz, egtl immer gewalzt) hat eine Eisunterlage. Vom Gipfel aus hat man eine direkte Mammutabfahrt nach Creekside („Peak to Creek“) vor sich oder über Ziehwege und flache Genußabschnitte einen Zugang zur südlich gelegenen Symphony Bowl, erst 2006 mit einer DM 4-KSB neu erschlossen (2 getrennte, immer abwechselnd präparierte Abfahrten, riesiges, oben waldfreies Variantengelände. Wie am Blue Sky Basin in Vail wurde hier nicht 100 m breit ausgeholzt sondern teilweise der Wald nur ausgedünnt, was interessante Labyrinth-Effekte mit sich bringt). Der „Burnt Stew Trail“, eine Mischung aus Ziehweg (unten) und Genußabfahrt (oben) führt von dort wieder zurück ins Hauptpistengebiet, da es aber ab der Talstation Harmony Express sehr flach weiter geht empfiehlt sich in jedem Fall dort eine Zwischenauffahrt. Die Harmony Bowl, ist eine große Schneeschüssel (allein 3 unabhängige präparierte Abfahrten, dazwischen x, teilweise richtig steile Varianten, z.B. gleich am Starthang die „one diamond“ „Little Whistler Peak“), die von einer 1,7 km langen und 525 Hm überwindenen 4-KSB seit 1997 erschlossen wird (auch wenn die 4-KSB mindestens 10 Jahre älter wirkt, im Blick des Laien). Richtig leicht ist aber keine der Abfahrten dort und riesig breit trassiert ist nur der steile Schlusshang der „G.S.“.
Das Hauptpistengebiet am Whistler Mtn wird hauptsächlich von der 4-KSB Emerald Express bedient erstreckt sich zwischen dessen Talstation und den Bergstationen an der Roundhouse Lodge. Hier reiht sich eine ideal geneigte, breite Genußpiste an die nächste, die meisten als Slow Zone oder Funpark ausgewiesen, unversehens kann man aber auch in ungewalzte Buckelhänge gelangen. Wenn bei Schlechtwetter ganz oben alles geschlossen ist, White-out herrscht und es unten regnet, ist das der Sektor, an dem man dank der Waldschneisen immer noch gut fahren kann.
Im Gegensatz zum Blackcomb Mtn gibt es am Whistler entlang der 2. Sektion der Zubringer keine so homogenen Idealpisten, was an der steilen Aufwölbung des von mir hier einfach mal so ad hoc als „Garbanzo Mtn“ bezeichneten Berges liegt (weil die gleichnamige 4-KSB ihn 663 Hm-lang steil hinauf donnert und oben auf dem flachen Plateau endet). Von der Talstation „Emerald Express“ führt die „Upper Olympic“ sehr breit zur Mittelstation. Obwohl grün ausgezeichnet ist sie vielfach steiler als man annehmen würde und trotz des Haupttalabfahrtscharakters weniger befahren als befürchtet und genussvoller zu fahren als erhofft. Auf der Creekside zugewandten Seite des vom „Garbanzo Mtn“ zur Bergstation der EUB hinaufziehenden Höhenrückens liegen die leichtesten Talrouten zur Mittelstation, die easy-going Route „Pony trail“ und der Ziehweg „Bear Cub“. Die knackigen blauen und schwarzen Abfahrten des Garbanzo-Steilabfalls werden am besten durch die 4-KSB erschlossen, sind von der EUB aber durch die Zubringerpiste „Upper Whisky Jack“ teilweise zugänglich (teilweise wegen einer kleinen Gegensteigung), die Starthänge von „Raven“, „Seppo’s“ (die ehemalige Lifttrasse des „Black Chair“, aber glaubt mir, niemand der bei Trost ist, möchte diesen double diamond-Chute fahren) und der Olympia-Herrenabfahrt „Upper Dave Murray Downhill“ sind nur vom Garbanzo-Chair aus erreichbar. „Ptarmigan“ (blau, hängt mir etwas zu sehr, häufig als Trainings- oder Rennpiste genutzt), „Tokum“ (blau, sehr schön, meist leer) und „Bear Paw“ (schmaler als Tokum, aber keinen Deut steiler, trotzdem als „schwarz“ ausgezeichnet, hatten das Glück sie gewalzt zu erleben) können von oben auch von anderen Abfahrten aus erreicht werden. Hier zahlt es sich wegen der Unübersichtlichkeit einmal mehr aus, das Gebiet systematisch nach Pistenplan „abzugrasen“.
Unterhalb der Mittelstation ist dann alles nur noch gemütlich flaches Home-Run Gelände, sehr breit und geschwindigkeitsreduziert. Aber alles sehr angenehm und entspannend zu fahren, kein Kaltenbacher Talabfahrtsgewürge eisiger Steilhänge und überforderter Anfänger, aber ordentlich lang. Tipp: von der „Upper Olympic“ kommend immer talwärts gesehen rechts an der 3-SB Olympic vorbeifahren, damit meidet man die Flachpassagen und Schiebestrecken sowie Menschenansammlungen rund um die Station. Nachteil: wurde bei unserem Besuch quasi „aufgegeben“, nicht mehr frisch gewalzt und mit ein paar aperen Stellen gesegnet.
Spannender sind die Abfahrten vom Roundhouse (Bergstation 10-EUB) in Richtung Creekside: oben weitet sich unterhalb der Talstation The Peak eine breite Schneeschüssel, die von der 3-SB Franz’s Chair als Beschäftigungsanlage erschlossen wird (läuft wohl aber nicht oft), danach wird es deutlich steiler, was man beim Befahren des Big Red Express deutlich merkt, der einen richtigen Steigungsknick ab 1/3 der 2,4 km langen Strecke aufweist. In dieses Gelände sind die Olympia-Abfahrten trassiert: „Dave Murray Downhill“ der Herren und „Wild Card“ bzw. „Franz’s“ der Damen, die beide etwa 100 Hm oberhalb der Talstation der Creekside Gondola in ein gemeinsames Zielgelände münden. Den Pistendesignern ist es aber gelungen in das Steilgelände auch anfängertaugliche Abfahrten wie den „Pony Trail“ oder „Bear Cub“ zu trassieren, die nicht nur einen easiest way down ermöglichen, sondern auch von Fortgeschrittenen genüsslich zu befahren sind.
Der Whistler Mountain hat also viele Gesichter, bietet für jeden Geschmack etwas, wobei die spannendsten Abfahrten im Bereich Creekside, am eigentlichen Gipfel, den beiden hinteren großen leeren Bowls und den vier Steilabfahrten des Garbanzo Mountain liegen.
Dateianhänge
10-EUB Whistler Village Gondola in der Talstation auf 650 m, Poma, Bj 1988
10-EUB Whistler Village Gondola in der Talstation auf 650 m, Poma, Bj 1988
02_Fahrt mit der 10-EUB Whistler Village Gondola I_klein.jpg
03_Fahrt mit der 10-EUB Whistler Village Gondola I_klein.jpg
Einfahrt in die Mittelstation Olympic auf 1020 m, hier auch Garagierung
Einfahrt in die Mittelstation Olympic auf 1020 m, hier auch Garagierung
In der Mittelstation ist das Zusteigen manchmal schwierig - dann besser die parallele 4-KSB Garbanzo Express nehmen
In der Mittelstation ist das Zusteigen manchmal schwierig - dann besser die parallele 4-KSB Garbanzo Express nehmen
Ausfahrt Mittelstation. Die 2. Sektion überwindet auf 3,2 km Länge ordentliche 830 Hm, rechts die 4-KSB Garbanzo
Ausfahrt Mittelstation. Die 2. Sektion überwindet auf 3,2 km Länge ordentliche 830 Hm, rechts die 4-KSB Garbanzo
Rückblick zur Mittelstation  mit großem Anfängergelände
Rückblick zur Mittelstation mit großem Anfängergelände
Im Steilhang
Im Steilhang
Oberhalb der double diamond "Seppo's"
Oberhalb der double diamond "Seppo's"
Geländeübergang. Ab hier geht es noch eine Weile relativ flach bis zur Bergstation
Geländeübergang. Ab hier geht es noch eine Weile relativ flach bis zur Bergstation
Von der Bergstation der 10-EUB sieht man direkt den 2182 m hohen Whistler Peak mit der gleichnamigen 4-KSB (Bj 1998, DM)
Von der Bergstation der 10-EUB sieht man direkt den 2182 m hohen Whistler Peak mit der gleichnamigen 4-KSB (Bj 1998, DM)
Zoom. Man sieht schön die riesigen Buckelsteilhänge der Whistler Bowl (oben rechts)
Zoom. Man sieht schön die riesigen Buckelsteilhänge der Whistler Bowl (oben rechts)
4-KSB Peak Express im Zoom. 405 Hm auf 1000 m Länge
4-KSB Peak Express im Zoom. 405 Hm auf 1000 m Länge
Bergstationen 4-KSB Big Red Express und 3-SB Franz' Chair, darüber "The Saddle" in der Glacier Bowl
Bergstationen 4-KSB Big Red Express und 3-SB Franz' Chair, darüber "The Saddle" in der Glacier Bowl
Whistler Mtn vom Blackcomb Mtn aus gesehen. In Bildmitte die 4-KSB Emerald Express
Whistler Mtn vom Blackcomb Mtn aus gesehen. In Bildmitte die 4-KSB Emerald Express
Abfahrt "Green acres" am Emerald Express
Abfahrt "Green acres" am Emerald Express
4-KSB Emerald Express bei schlechtem Wetter...
4-KSB Emerald Express bei schlechtem Wetter...
...und bei schönem! Mit 425 Hm auf 1810 m Länge die stark frequentierte Hauptbeschäftigungsanlage am Whistler Mtn
...und bei schönem! Mit 425 Hm auf 1810 m Länge die stark frequentierte Hauptbeschäftigungsanlage am Whistler Mtn
Talstation und Trasse Emerald Express
Talstation und Trasse Emerald Express
Trasse im Zoom. Darunter die "Ego Bowl", grün, slow zone
Trasse im Zoom. Darunter die "Ego Bowl", grün, slow zone
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von thun »

Habs für den Moment zwar nur überflogen (vor allem den interessanten Einstieg), aber das ist ja mal wieder ein gewohnt hochwertiger und ausführlicher Bericht von Dir! :mrgreen:

Whistler schaut schon sehr interessant aus, irgendwann mal wird es mich vielleicht auch nach Kanada ziehen. Im konkreten Fall lohnt es sich wohl, noch zu warten bis der Olympia-Hype abgeflaut ist...

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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von molotov »

holla die waldfee! so einen text bring ich nichtmal bei hausarbeiten fertig!
bin noch nicht durch aber chapeau, ich bin begeistert! selten dass ich den text interessanter als die bilder finde;)
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Pilatus »

Cool, merci. Schönes Wetter hast du ja auch noch erwischt (ich hatte nur an 1 von 4 Skitagen da oben das Glück...).

Irgendwie scheint der Winter da erst verspätet eingetreten zu sein. Als ich Mitte März nochmal oben war hats dann plötzlich mal einen Meter Neuschnee hingehauen...
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von LiftFreak »

Wie immer ein super bericht, hab ihn aus Zeitmangel gerade nur überflogen, doch:

Die Piste 'Peak to Creek' präparieren wir in der Hauptsaison 2 mal die Woche. Normalerweise Dienstag nacht für Mittwoch und Freitag nacht für Samstag. Auf die Frage wieso: Die Peak to Creek abfahrt 'verschlingt' jede Menge Maschinenstunden. 4 Windenmaschinen und 2 solo sind von ca. 15:30 - 20:00 damit beschäftigt nur diese eine Piste + Hwy86 zu präparieren (15! anhängepunkte auf die gesamte strecke, und wenn ich mich recht erinnere sind es rund 8km vom Gipfel bis Creekside Base).

Ebenso Blackcomb Glacier: wurde dieses Jahr insgesamt nur 2mal präpariert, 2 windenmaschinen 'hängen' hier die komplette 10 stunden Schicht. Auch hier dann noch rund 4 stunden solo um die sogenannte 'rescue road' bzw. 'blackcomb glacier road' wie sie offiziell genannt wird, herzurichten. -Und genau diese ist das Problem. Sobald der Gletscher auf dem 'grooming report' aufgelistet wird pilgern hundertschaften durchs Blowhole aufn Gletscher, und alle müssen unten diesen am anfang relativ engen hohlweg raus.

Und hier hättes ruhig hallo sagen können, wäre schon stehengeblieben...
Emilius3557 hat geschrieben:Dateikommentar: Für das Telus Snowboard Festival wurde eine riesige Schanze errichtet. Die Raupe hängt hier mit ihrer Seilwinde an einem Caterpillar Bagger
172_Schanzenbau%20mit%20Windenbefestigung%20an%20Caterpillar%20Bagger%20Zoom_klein.jpg
172_Schanzenbau mit Windenbefestigung an Caterpillar Bagger Zoom_klein.jpg [ 81.26 KiB | 4-mal betrachtet ]
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

Fortsetzung Bilder Whistler Mtn
Dateianhänge
Immer noch Ego-Bowl und 4-KSB Emerald Express. Typisch Nordamerika: perfekt gewalzt, am Rande schöne Übungs-Buckel
Immer noch Ego-Bowl und 4-KSB Emerald Express. Typisch Nordamerika: perfekt gewalzt, am Rande schöne Übungs-Buckel
Blick talwärts
Blick talwärts
Zoom die Trasse hinauf
Zoom die Trasse hinauf
Vom Emerald Express fährt man kurz quer zur 4-KSB Peak und sieht die wunderbare Piste "The Saddle" in der Glacier Bowl
Vom Emerald Express fährt man kurz quer zur 4-KSB Peak und sieht die wunderbare Piste "The Saddle" in der Glacier Bowl
Ein Traum dieser Starthang
Ein Traum dieser Starthang
Blick in die Gegenrichtung: Roundhouse Lodge mit diversen Stationen, davor die leider nicht geöffneten T-Bars.
Blick in die Gegenrichtung: Roundhouse Lodge mit diversen Stationen, davor die leider nicht geöffneten T-Bars.
Vom Peak-Chair aus ist die oben haarsträubend steile aber breite Whistler Bowl erreichbar. Eine Messlatte für jeden, der sich für einen guten Skifahrer hält
Vom Peak-Chair aus ist die oben haarsträubend steile aber breite Whistler Bowl erreichbar. Eine Messlatte für jeden, der sich für einen guten Skifahrer hält
Hier sieht man die schmale zweite Einfahrt in die Bowl und das spektakuläre Schlussstück der 4-KSB. Es ist deutlich steiler, als es hier aussieht.
Hier sieht man die schmale zweite Einfahrt in die Bowl und das spektakuläre Schlussstück der 4-KSB. Es ist deutlich steiler, als es hier aussieht.
In diesem Bild kommt die Steilheit besser heraus.
In diesem Bild kommt die Steilheit besser heraus.
Der große erste Steilhang der Whistler Bowl von unten, ca. 150 Hm hoch.
Der große erste Steilhang der Whistler Bowl von unten, ca. 150 Hm hoch.
Hier steht man an der Einfahrtskante zur Whistler Bowl, sieht die Stationseinfahrt der 4-KSB Peak und gegenüber den Blackcomb Mtn
Hier steht man an der Einfahrtskante zur Whistler Bowl, sieht die Stationseinfahrt der 4-KSB Peak und gegenüber den Blackcomb Mtn
Whistler Ort, 1500 Hm tiefer, gesehen vom 2182 m hohen Whistler Mountain
Whistler Ort, 1500 Hm tiefer, gesehen vom 2182 m hohen Whistler Mountain
Die Peak-to-Creek als Buckelfestspiele, so ist Skifahren ein richtiger Sport ;-)
Die Peak-to-Creek als Buckelfestspiele, so ist Skifahren ein richtiger Sport ;-)
Wunderbare Abfahrt, niemand sonst unterwegs.
Wunderbare Abfahrt, niemand sonst unterwegs.
Hier sieht man ein wenig das Quergefälle
Hier sieht man ein wenig das Quergefälle
Unten ging ein wenig der Schnee aus, aber was will man mehr, am 15. April Abfahrt bis auf 650 m? Reicht es dennoch für den "Brozenen Starli"?
Unten ging ein wenig der Schnee aus, aber was will man mehr, am 15. April Abfahrt bis auf 650 m? Reicht es dennoch für den "Brozenen Starli"?
Service à l´Amerique - Sniffle box am Emerald Express und Mülleimer direkt daneben
Service à l´Amerique - Sniffle box am Emerald Express und Mülleimer direkt daneben
Whistler Mtn gesehen vom 7th Heaven
Whistler Mtn gesehen vom 7th Heaven
Nochmals Whistler Mtn vom Blackcomb aus gesehen
Nochmals Whistler Mtn vom Blackcomb aus gesehen
V.links: Symphony Bowl, Harmony Bowl, Whistler Peak, Emerald Bereich
V.links: Symphony Bowl, Harmony Bowl, Whistler Peak, Emerald Bereich
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

Weiter geht es mit dem Whistler Mountain, diesmal mit den Bereich Garbanzo-Express und Olympia Herren-Abfahrtsstrecke "Dave Murray Downhill"
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Start an der Roundhouse-Lodge, dann der unvermeidliche aber schöne "Upper Whisky Jack"
Start an der Roundhouse-Lodge, dann der unvermeidliche aber schöne "Upper Whisky Jack"
Man biegt dann talwärts gesehen nach rechts in Richtung Emerald Chair ab, auf den "Lower Whisky Jack" und kreuzt die 10-EUB Village Gondola
Man biegt dann talwärts gesehen nach rechts in Richtung Emerald Chair ab, auf den "Lower Whisky Jack" und kreuzt die 10-EUB Village Gondola
"Lower Whisky Jack", traumhafte Winterstimmung nach dem Schneesturm - wir schreiben den 17.April 2009
"Lower Whisky Jack", traumhafte Winterstimmung nach dem Schneesturm - wir schreiben den 17.April 2009
...und stehen an dieser Verzweigung.
...und stehen an dieser Verzweigung.
Nach der Talstation Emerald-Express geht es auf der "Upper Olympic" sehr schön weiter in Richtung Mittelstation 10-EUB
Nach der Talstation Emerald-Express geht es auf der "Upper Olympic" sehr schön weiter in Richtung Mittelstation 10-EUB
Zur Talstation der 4-KSB Garbanzo Express, Bj. 1999, DM, 663 Hm, 2160 m lang
Zur Talstation der 4-KSB Garbanzo Express, Bj. 1999, DM, 663 Hm, 2160 m lang
Trasse der 4-KSB Garbanzo. Rechts "Ptarmigan" und links "Bear Paw", beide wenig befahren, sehr zu empfehlen
Trasse der 4-KSB Garbanzo. Rechts "Ptarmigan" und links "Bear Paw", beide wenig befahren, sehr zu empfehlen
Bergstation 4-KSB Garbanzo
Bergstation 4-KSB Garbanzo
Ausblick von der Garbanzo-Bergstation zur Roundhouse-Lodge, davor der "Upper Whisky Jack"
Ausblick von der Garbanzo-Bergstation zur Roundhouse-Lodge, davor der "Upper Whisky Jack"
Zoom zur 10-EUB Village Gondola II und zur P2P-Bahn
Zoom zur 10-EUB Village Gondola II und zur P2P-Bahn
Hier oben endete auch die alte DSB Orange Chair. Ob auf dieser Trasse ein Ersatz kommen wird?
Hier oben endete auch die alte DSB Orange Chair. Ob auf dieser Trasse ein Ersatz kommen wird?
Kultliebhaber aufgepasst, etwas Schrott steht also auch in Whistler herum, das können nicht nur die Italiener... ;-)
Kultliebhaber aufgepasst, etwas Schrott steht also auch in Whistler herum, das können nicht nur die Italiener... ;-)
Die Schneewolken verziehen sich und geben der Sonne den Platz frei, rechtzeitig für eine Befahrung der Olympia-Herrenabfahrt "Dave Murray Downhill"
Die Schneewolken verziehen sich und geben der Sonne den Platz frei, rechtzeitig für eine Befahrung der Olympia-Herrenabfahrt "Dave Murray Downhill"
Blick von oben auf den schönen Neuschnee auf der Piste (es ist 15 Uhr nachmittags im Übrigen)
Blick von oben auf den schönen Neuschnee auf der Piste (es ist 15 Uhr nachmittags im Übrigen)
Hier sieht man die Trasse der ehemaligen DSB Orange Chair im Zoom und die tollen Schneeverhältnisse
Hier sieht man die Trasse der ehemaligen DSB Orange Chair im Zoom und die tollen Schneeverhältnisse
*schleck*
*schleck*
"Upper Dave Murray Downhill" Starthang, rechts das Starthaus der dortigen GMC-race centers
"Upper Dave Murray Downhill" Starthang, rechts das Starthaus der dortigen GMC-race centers
Weil es so schön ist, im Zoom.
Weil es so schön ist, im Zoom.
Einige Hänge und 90°-Kurven weiter unten dieser Steilhang vor der Querung des "Expressway".
Einige Hänge und 90°-Kurven weiter unten dieser Steilhang vor der Querung des "Expressway".
Ganz unten in Creekside landet man dann an der 6-EUB Creekside (Poma, 1996), wie man am Wetter sieht aber an einem ganz anderen Tag
Ganz unten in Creekside landet man dann an der 6-EUB Creekside (Poma, 1996), wie man am Wetter sieht aber an einem ganz anderen Tag
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

Schlussbilder Whistler Mtn, danach folgt Blackcomb
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Talstation Whistler Village mit der 4-KSB Fitzsimmons (1999, DM). Neuschnee am Ostermontag bis auf 650 m Talhöhe. Liftfreak startet gerade mit dem Schanzenbau
Talstation Whistler Village mit der 4-KSB Fitzsimmons (1999, DM). Neuschnee am Ostermontag bis auf 650 m Talhöhe. Liftfreak startet gerade mit dem Schanzenbau
Das Ganze etwas trüb ohne Neuschnee
Das Ganze etwas trüb ohne Neuschnee
Am Nachmittag nach einer letzten Talabfahrt: oben weiß (Bereich Garbanzo), unten wieder grün - Skifrühling in Whistler
Am Nachmittag nach einer letzten Talabfahrt: oben weiß (Bereich Garbanzo), unten wieder grün - Skifrühling in Whistler
Abfahrt "Tokum" am Garbanzo Express, während des Schneesturms
Abfahrt "Tokum" am Garbanzo Express, während des Schneesturms
So lässt sich die Abfahrt bei guten Sichtbedingungen an
So lässt sich die Abfahrt bei guten Sichtbedingungen an
"Tokum" mit Blick auf die Mittelstation Olympic. Bildmitte die Station der 10-EUB, davor die Talstation 4-KSB Garbanzo
"Tokum" mit Blick auf die Mittelstation Olympic. Bildmitte die Station der 10-EUB, davor die Talstation 4-KSB Garbanzo
Bilck von der "Tokum" auf den Ort. Man sieht schön die "Schnee-Regen-Höhengrenze" an den Bäumen
Bilck von der "Tokum" auf den Ort. Man sieht schön die "Schnee-Regen-Höhengrenze" an den Bäumen
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

Der Blackcomb Mountain wurde ab 1980 zunächst mit vier 3er Sesselliften erschlossen als Konkurrenz zum damals bereits lang etablierten Whistler Mountain. Aber erst seit Übernahme durch die kapitalkräftige Intrawest Mitte der 1980er Jahre wurde im großen Maßstab investiert. Der SL 7th Heaven erschloss den Zugang zum Horstman Glacier, zwei Gletscher-Schlepplifte wurden errichtet, das erste und einzige Gletscher- und Sommerskigebiet Nordamerikas wurde eröffnet – mit einem sehr umständlichen Zugang. 1987 wurde dann die zentrale Zubringerkette durch drei 4-KSBs (Wizard, Solar Coaster und 7th Heaven Express) ersetzt – eine der wohl größten Einzelinvestitionen mit 32 Mio. US-$ (damaliger Wert) in ein Skigebiet und der geschäftliche Durchbruch für Blackcomb, der bis dahin deutlich im Schatten des besser ausgebauten Whistler Mtn gestanden hatte. 1989 folgten die 4-KSB Jersey Cream und 1991/92 Glacier Express. 1994 dann die bislang letzte (!) Liftbaumaßnahme (die Peak-to-Peak-3-S-Bahn zähle ich nicht als Skiabfahrten erschließende Anlage), Ersatz der 2. Zubringerkette durch die 8-EUB Excalibur Gondola und die 4-KSB Excelerator. Die 8-EUB bietet nun auch einfachen und bequemen Zugang von Whistler Village aus. Aber im eigentlichen Skigebiet Blackcomb seit nunmehr 15 Jahren keine Veränderung am Liftsystem mehr, das gibt es bei einem Gebiet dieses Kalibers wohl sehr selten. Laut unserem User LiftFreak soll die 3-SB Crystal bei Gelegenheit einer Express-Anlage (wohl 4-KSB) weichen, um diesen bisher vernachlässigten Sektor besser einzubinden und zu erschließen.

Blackcomb ist was reine Pisten betrifft v.a. im zentralen Abschnitt der vier Zubringerbahnen seinem Pendant wohl überlegen: eine Schneise neben der anderen mit schön zu fahrenden, breiten Autobahnen in ansprechend-flotter Neigung. Von der zentralen Achse aus sind das jeweils fast 1200 Höhenmeter Nordwesthang-Pisten, die auch im Talbereich flotter und rasanter zur Sache kommen als drüben am Whistler (jedenfalls die Abfahrten zum Wizard-Express). Die Haupttalabfahrt (die auch via Dorfziehweg die Verbindung zur Talstation im Whistler Village herstellt) ist dagegen für alle Skifahrer leicht zu meistern und breit genug, so dass es dergestalt keine Schwierigkeiten gibt. Erwähnenswert hier ist noch, dass es mit der „Lower Gear Jammer“ eine völlig von den anderen Abfahrten getrennte Schneise gibt, die entsprechend wenig befahren und leer ist (und auch der Saison entsprechend nicht mehr gepflegt). Die 2. Sektion am Solar Coaster Express ist sicherlich das Traumgelände für jeden rasanteren Carver-Piloten: 620 Hm auf gut 1,9 km Liftlänge, direkt und ohne viele Schnörkel ziehen die Abfahrten direkt dem Lift entlang nach unten, das letzte Drittel allerdings so steil, dass hier nicht gewalzt wird und vier heftige Buckelwiesen zur Talstation hinunter stechen, während der Speedcarver die einige wirklich gefährliche Kreuzung des Gebietes (mit Ziehweg von links) passiert um die Steilhänge zu umfahren. Hier wäre die Präparierung zumindest einer Steilvariante schön). Bergwärts gesehen rechts des Solar Coaster Express erstreckt sich ein gigantischer Funpark, bedient von der 3-SB Catskinner. Wenn diese nicht (mehr) in Betrieb ist, müssen alle snowboard dudes immer ganz nach unten fahren oder entlang der Halfpipe aufsteigen. Die 4-KSB Excelerator bietet in etwa das Gleiche, nur kürzer und weniger hoch. Am besten wäre es, wenn auch diese Anlage an der Rendez-Vous Lodge enden würde, oder nur in den Glacier Creek führen würde, denn von ihr aus muss man ein kleines, aber schönes Stück wieder hinunter um weiter nach oben (Glacier oder Jersey Cream) fahren zu können. Und für die Traum-Carving-Pisten ist man fast ein wenig zu niedrig. Der geringfügige Nachteil in diesem Bereich: die riesige Pistenfläche wird nur in Ansätzen ausgenutzt, weil einfach zu wenige Abfahrten täglich frisch gewalzt werden.
Die 4-KSB Jersey Cream Express führt aus dem Taleinschnitt des Glacier Creek hinauf etwas oberhalb der Rendezvous Lodge (Peak-to-Peak-Station, großes Restaurant, Bergstation Solar Coaster), fungiert quasi als 3. Sektion der Excalibur-Liftkette von Whistler Village aus (was sich deshalb zieht). Sie bietet in Nordexposition und ansprechender Höhenlage bei ¾ Bewaldung drei schöne blaue Wiederholungsabfahrten (die „Cougar Milk“ fehlt im Pistenplan) sowie kleinere Bowl-Partien und Wald-Chutes (steile schmale Variantenschneisen). Von ihr aus hat man auch einen tollen Blick auf das double diamond „Couloir Extreme“, dessen sehr treffender Name alles richtig einordnet: von der Horstman Hut geht es eine Steilrinne direkt hinunter zu den markanten Moränenzügen der Jersey Cream Bowl, hier sollte man besser keine Fahrfehler begehen, weshalb wir das nicht ausprobiert haben (aber wer sich mit der „Harakiri“ nicht ausgelastet fühlt…).

Der Glacier-Express erschließt eigentlich nur eine richtige Piste (die „Blue line“ ist dafür eine der besten des gesamten Gebietes, relativ schmal, schöne Steilhänge, tofana-mäßig den Gletscherschliffen entlang), dafür aber eine Fülle von mehr oder weniger knackigen Varianten und eine Ziehweganbindung („Crystal Traverse“) zur Bergstation der 3-SB Crystal Chair, weshalb dieser egtl wirklich nur eine reine Beschäftigungsanlage ist. In diesem Bereich, an der 3-SB Crystal Chair befinden sich einige der typischerweise niemals gewalzten Buckelsteilabfahrten, aber auch eine Reihe ausgezeichneter Pisten, die aber nur sehr umständlich zugänglich sind. Laut LiftFreak soll hier in den nächsten Jahren eine direkte Verbindung von der Blackcomb Glacier Road hinauf zur Crystal Hut geschaffen werden, die Lifttrasse sei bereits gerodet (in Google Earth sichtbar, Länge ca. 1700 m, Höhendifferenz 500 Hm). Pistenmäßiges Highlight in diesem sehr gering frequentierten und unter seinem Wert verkauften Bereich ist die blaue Abfahrt „Ridge Runner“, die als nicht zu breite Schneise mit sehr schön abwechslungsreichen Kurven und Wellen den sich reinen Nordhang der Crystal Range hinab schlängelt.

Der Gletscher ist nicht in europäischen Gletscherskigebietsmaßstäben zu messen, trotzdem gut, dass es ihn gibt! Im Sommerbetrieb ist er kompliziert zu erreichen: Auffahrt Wizard- und Solar Coaster-Express, mit dem Bus hinunter zum 7th Heaven-Express und das gleiche retour. Möglicherweise ab diesem Sommer Zugang via Peak-to-Peak-Gondola? Sinnvoll für Gletscherbetrieb wäre auf jeden Fall eine direkte Erschließung, bspw. eine neue 8-EUB als Ersatz der zentralen 4-KSBs (22 Jahre alt, beide) und eine 3. Sektion entlang der Piste „Greenline“ hinauf auf 2284 m (höchster Punkt des Skigebietes), zur Bergstation 7th Heaven Express. Im Winterbetrieb würde eine solche 3. Sektion allerdings nicht viel nützen. Nervig ist, dass die DM-Schlepplifte wegen ihrer Steilheit allein unangenehm zu fahrende Kurzbügler sind und dass die meisten Gäste hier noch niemals Schlepplift gefahren sind, insbesondere asiatische Snowboarder, was zu entsprechenden „drop out“-Raten und Wartezeiten führen kann. Auch der Horstman Glacier leidet trotz seiner mächtigen Schneeauflage unter den Auswirkungen einer möglichen Klimaerwärmung, sprich er verliert Masse, besonders gut sichtbar am immer steiler werdenden Ausstieg des SLtes Horstman (Eis schmilzt am warmen Felsrand besonders schnell…) und am „Loch“ neben der Trasse des zweiten SL Showcase, der, wie man auf Sommerbildern und von oben sehen kann, inzwischen recht weit vom Eisfeld entfernt und damit erhöht steht, während die Zufahrt eingesackt ist. D.h. man muss sich bergauf anstellen und in jedem Fall mit Schmackes von oben kommen, was angesichts der phänomenal breiten Gletschercarvinghänge nicht so schwer fällt.

Die Abfahrten am Horstman Glacier sind weder besonders aufregend noch lang – aber auch nicht so flach wie an vielen anderen Gletschern -, bieten aber schönes hochalpines Ambiente in ungewohnt niedriger Höhe (die relative Höhe, 1600 Hm über dem Talboden lässt es aber als Top-of-the-World-Gefühl erscheinen), breite Pulverschneeautobahnen und was wohl entscheidender ist, Zugang zu den sehr eindrucksvollen Variantenabfahrten „hintenrum“ auf den Blackcomb Glacier, die von recht einfach bis extrem alle Schwierigkeitsstufen beinhalten und die gesammelt durch den Ziehweg „Blackcomb Glacier Road“ wieder bei der Talstation 4-KSB Excelerator herauskommen (auf ca. 1130 m). Die Hauptvariante dabei ist der blau ausgezeichnete „Blackcomb Glacier run“, der in 10,5 km Länge vom Gate auf 2240 m bis zur 4-KSB Excelerator verläuft, die riesige breite Gletscherschüssel komplett einnimmt und dann recht flach das gesamte Tal durchmisst. Die deutlich anspruchsvolleren und teilweise extrem steilen und exponierten „Double Diamond“-Abfahrten sind mit Ausnahme des „Blow hole“ (eine Art Naturhalfpipe am natürlichen Abschmelzrand des Gletschers) alle durch die stets getretene Spur zu „Spanky’s Ladder“ erreichbar und stürzen sich von dort mehr oder weniger halsbrecherisch zu Tale und münden alle in den „Lumpensammler“ der genannten Road. Dieses Gelände liegt komplett im Garibaldi Provincial Park, ein riesiges Naturschutzgebiet zwischen Pemberton und dem nördlichen Rand der Agglomeration Vancouver/Lower Mainland, das vom naturschützerischen Wert sicherlich mit jedem Nationalpark es aufnehmen kann, da das Land jedoch im Besitz der Provinz British Columbia sich befindet, es nicht als solcher vom Federal Government ausgewiesen werden kann. Folglich wird in diesem Bereich zwar vor Lawinen gesichert, aber nichts präpariert.

Das pistenmäßige Highlight am Blackcomb ist wahrscheinlich der Bereich 7th Heaven, ein riesig breiter Südwesthang, erschlossen von einer weiteren fast 600 Hm-4-KSB und von der Rendezvous Lodge aus mit zwei sehr langen und gerade noch steil genug angelegten Ziegwegen erreichbar. Zurück kommt man auch wieder per Ziehweg („Sunset Blvd“) oder, viel besser, über die eine herrliche Aussicht bietende „Green line“ (teilweise auch Ziehwegcharakter) oder „hinten rum“ über die „Blue line“ und den Horstman Glacier. Gemeinsamer Startpunkt der vier-fünf 7th Heaven Abfahrten ist ein kurzer Ziehweg, den alle nehmen müssen (dickes Blockfeld direkt unterhalb des Liftes). Direkt weiter am Ziehweg erreicht man die Abfahrten „Cloud nine“, „Hugh’s Heaven“ und die Varianten der „Lakside Bowl“ (unter den lawinengefährten Steilabstürzen des Blackcomb Gipfels). Von der ersten Abzweigung weg führt die „Panorama“ in Richtung Lift direkt nach unten bzw. eine Ziehwegumfahrung der „Green line“ umgeht den ersten Steilhang. Diese drei genannten blauen und präparierten Abfahrten sind ein reiner Genuss: oben und unten anregend steil (rot!), im Mittelteil flacher, oben völlig freies Gelände, unten abwechslungsreiche Waldschneisen, die merkwürdigerweise trotz ihrer Qualität (Trassierung und Höhenlage, sonnige Exposition) weniger frequentiert werden als der Hauptbereich um die Zubringer. Die schwarzen Abfahrten „Sunburn“ und „Angel dust“ sind nicht steiler, aber werden offenbar nicht gewalzt, was je nach Schneesituation zu Tiefschneeträumen oder meterhohen Buckelwiesen führt. Auch hier gilt: unterhalb des Startsteilhanges kann wegen des alpinen Matten/Wiesenuntergrunds fast jeder Quadratmeter befahren werden – und das wird er.
Dateianhänge
8-EUB Excalibur Gondola I. Sektion, startend an der Front neige in Whistler Village
8-EUB Excalibur Gondola I. Sektion, startend an der Front neige in Whistler Village
Talstation der 8-EUB, Bj. 1994, DM
Talstation der 8-EUB, Bj. 1994, DM
Kreuzung der 8-EUB Sektion II mit der 4-KSB Wizard Express
Kreuzung der 8-EUB Sektion II mit der 4-KSB Wizard Express
Bergstation der 8-EUB Excalibur
Bergstation der 8-EUB Excalibur
Weiter hinauf geht es mit der 4-KSB Excerlator Express, Bj. 1994, DM, 510 Hm
Weiter hinauf geht es mit der 4-KSB Excerlator Express, Bj. 1994, DM, 510 Hm
Vom Excelerator-Chair gibt es eine kurze Zwischenabfahrt in den Glacier Creek, dort startet die 4-KSB Jersey Cream, Bj. 1989, DM
Vom Excelerator-Chair gibt es eine kurze Zwischenabfahrt in den Glacier Creek, dort startet die 4-KSB Jersey Cream, Bj. 1989, DM
Trasse der 4-KSB Jersey Cream Express, 375 Hm. Unten steil, oben flach und nochmals ein steiler Schlusshang
Trasse der 4-KSB Jersey Cream Express, 375 Hm. Unten steil, oben flach und nochmals ein steiler Schlusshang
Bergstation der 4-KSB Jersey Cream Express. War zwischenzeitlich etwas kaputt, ist mit Dieselantrieb zwei Tage lang gefahren
Bergstation der 4-KSB Jersey Cream Express. War zwischenzeitlich etwas kaputt, ist mit Dieselantrieb zwei Tage lang gefahren
Blick von der Bergstation Jersey Cream auf die Jersey Cream Bowl und ins "Couloir Extreme"
Blick von der Bergstation Jersey Cream auf die Jersey Cream Bowl und ins "Couloir Extreme"
Abfahrt "Jersey Cream", oben das Steilstück der 4-KSB
Abfahrt "Jersey Cream", oben das Steilstück der 4-KSB
Schöne, kurze Variantenhänge unter der 4-KSB
Schöne, kurze Variantenhänge unter der 4-KSB
Die drei Abfahrten am Jersey Cream-Express. V.l. "Jersey Cream", "Cougar Milk", "Wishbone"
Die drei Abfahrten am Jersey Cream-Express. V.l. "Jersey Cream", "Cougar Milk", "Wishbone"
Tiefschnee am Rand der Abfahrt "Jersey Cream"
Tiefschnee am Rand der Abfahrt "Jersey Cream"
Restaurant Glacier Creek. Super Musik dort (Stones, Bob Dylan), leider ab Montag geschlossen
Restaurant Glacier Creek. Super Musik dort (Stones, Bob Dylan), leider ab Montag geschlossen
4-KSB Glacier Express Talstation, Bj. 1991/92, DM, Länge 1882 m, 599 Hm
4-KSB Glacier Express Talstation, Bj. 1991/92, DM, Länge 1882 m, 599 Hm
Trasse der 4-KSB Glacier Express im Zoom. Unten der "Glacier Drive", 2. Hälfte der Woche wegen Steinschlag geschlossen. Man hätte den Stein auch entfernen können...
Trasse der 4-KSB Glacier Express im Zoom. Unten der "Glacier Drive", 2. Hälfte der Woche wegen Steinschlag geschlossen. Man hätte den Stein auch entfernen können...
Abfahrt "Blue Line" unterhalb der 4-KSB Glacier Express
Abfahrt "Blue Line" unterhalb der 4-KSB Glacier Express
Am unteren Ende des "Blue Line"-Steilhangs an der Abzweigung zum gesperrten "Glacier Drive"
Am unteren Ende des "Blue Line"-Steilhangs an der Abzweigung zum gesperrten "Glacier Drive"
Wunderschöne Abfahrt, sehr viele Varianten
Wunderschöne Abfahrt, sehr viele Varianten
Bergstation 3-SB Crystal Chair, Yan, über die Crystal Traverse vom Glacier Express aus erreichbar, zieht sich aber.
Bergstation 3-SB Crystal Chair, Yan, über die Crystal Traverse vom Glacier Express aus erreichbar, zieht sich aber.
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

Fortsetzung Blackcomb Mountain
Dateianhänge
Abfahrt "Ridge Runner": top präpariert, niemand unterwegs, absolut abgelegen (wegen Schließung der 3-SB Crystal Chair)
Abfahrt "Ridge Runner": top präpariert, niemand unterwegs, absolut abgelegen (wegen Schließung der 3-SB Crystal Chair)
Abzweigung an der "Ridge Runner"
Abzweigung an der "Ridge Runner"
Crowding an issue? Not here
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4-KSB Solar Coaster Express Talstation (Bj 1987, DM, 623 Hm, Länge 1920 m)
4-KSB Solar Coaster Express Talstation (Bj 1987, DM, 623 Hm, Länge 1920 m)
Trasse 4-KSB Solar Coaster Express im unteren Bereich mit den drei schwarzen Steilhängen
Trasse 4-KSB Solar Coaster Express im unteren Bereich mit den drei schwarzen Steilhängen
Abfahrten an der Talstation Solar Coaster Express. Links die "Green line", Haupttalabfahrt
Abfahrten an der Talstation Solar Coaster Express. Links die "Green line", Haupttalabfahrt
4-KSB Solar Coaster Express und ein Teil des riesigen Funparks im oberen Bereich
4-KSB Solar Coaster Express und ein Teil des riesigen Funparks im oberen Bereich
Carving-Traum "Springboard" neben der 4-KSB Solar Coaster Express
Carving-Traum "Springboard" neben der 4-KSB Solar Coaster Express
Zoom auf "Springboard". Die 4-KSB verläuft so niedrig, dass man fast Angst hat, direkt darunter zu fahren
Zoom auf "Springboard". Die 4-KSB verläuft so niedrig, dass man fast Angst hat, direkt darunter zu fahren
Präparierung an der Talabfahrt "Merlin's" - nicht perfekt, aber eine Ausnahme in Whistler, bei zugegebenermaßen schwierigen Bedingungen (Frost nachts, tagsüber sehr warm hier unten)
Präparierung an der Talabfahrt "Merlin's" - nicht perfekt, aber eine Ausnahme in Whistler, bei zugegebenermaßen schwierigen Bedingungen (Frost nachts, tagsüber sehr warm hier unten)
Viel Platz auf den Talabfahrten an der 8-EUB Excalibur II
Viel Platz auf den Talabfahrten an der 8-EUB Excalibur II
4-KSB Wizard Express und die nicht mehr präparierte Talabfahrt "Lower Cruiser"
4-KSB Wizard Express und die nicht mehr präparierte Talabfahrt "Lower Cruiser"
4-KSB Wizard Express im unteren flacheren Bereich bei Regenwetter
4-KSB Wizard Express im unteren flacheren Bereich bei Regenwetter
4-KSB Wizard Express, Bj. 1987, DM, 2250 m lang, 565 Hm, der Hauptzubringer vom Blackcomb Village
4-KSB Wizard Express, Bj. 1987, DM, 2250 m lang, 565 Hm, der Hauptzubringer vom Blackcomb Village
Die Trasse der 4-KSB Wizard Express und Blick hinauf zum Blackcomb Mtn
Die Trasse der 4-KSB Wizard Express und Blick hinauf zum Blackcomb Mtn
Wizard Express und Blackcomb Mtn im Zoom. Man kann die Dimensionen dieses riesigen Skiberges erahnen
Wizard Express und Blackcomb Mtn im Zoom. Man kann die Dimensionen dieses riesigen Skiberges erahnen
Bergstation 3-SB Catskinner, Yan
Bergstation 3-SB Catskinner, Yan
Bergstation der 4-KSB Solar Coaster Express
Bergstation der 4-KSB Solar Coaster Express
Talstation der extrem bequemen 3-SB Catskinner, die den riesigen Funpark bedient (364 Hm, 1375 m lang)
Talstation der extrem bequemen 3-SB Catskinner, die den riesigen Funpark bedient (364 Hm, 1375 m lang)
Trasse der 3-SB Catskinner Chair im Nebel und gleichnamige Abfahrt
Trasse der 3-SB Catskinner Chair im Nebel und gleichnamige Abfahrt
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

Bereich 7th Heaven am Blackcomb Mountain
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Bereich 7th Heaven gesehen von der Harmony Bowl aus. 4x 600 Hm Traumpisten
Bereich 7th Heaven gesehen von der Harmony Bowl aus. 4x 600 Hm Traumpisten
Talstation 4-KSB 7th Heaven, Bj. 1987, 1752 m lang, 588 Hm, DM
Talstation 4-KSB 7th Heaven, Bj. 1987, 1752 m lang, 588 Hm, DM
4-KSB 7th Heaven Express im Bereich der Bergstation
4-KSB 7th Heaven Express im Bereich der Bergstation
Bergstation 4-KSB 7th Heaven Express auf 2284 m. Höchster Punkt des Blackcomb Mountains
Bergstation 4-KSB 7th Heaven Express auf 2284 m. Höchster Punkt des Blackcomb Mountains
Startziehweg 7th Heaven, über den bis zu diesem Standpunkt alle Abfahrten verlaufen. Danach verteilt es sich auf 4-5 Abfahrten.
Startziehweg 7th Heaven, über den bis zu diesem Standpunkt alle Abfahrten verlaufen. Danach verteilt es sich auf 4-5 Abfahrten.
Auf der "Cloud Nine" (zu Deutsch wäre das "Wolke Sieben")
Auf der "Cloud Nine" (zu Deutsch wäre das "Wolke Sieben")
Die Lakeside Bowl unterhalb des 2440 m hohen Blackcomb Mtn
Die Lakeside Bowl unterhalb des 2440 m hohen Blackcomb Mtn
Im flacheren Mittelteil der "Cloud nine"
Im flacheren Mittelteil der "Cloud nine"
4-KSB 7th Heaven und ihre Abfahrten. Das könnte auf der "Hugh's Heaven" sein oder der "Panorama"
4-KSB 7th Heaven und ihre Abfahrten. Das könnte auf der "Hugh's Heaven" sein oder der "Panorama"
Neuschnee in der Waldschneise der "Cloud nine"
Neuschnee in der Waldschneise der "Cloud nine"
Tiefschnee auf der Lifttrasse 4-KSB 7th Heaven
Tiefschnee auf der Lifttrasse 4-KSB 7th Heaven
Hier sieht man den Neuschnee schön: "Sunburn" am 7th Heaven
Hier sieht man den Neuschnee schön: "Sunburn" am 7th Heaven
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

Technische Daten Lifte: - teilweise nicht vollständig und nicht sehr übersichtlich, sorry...

Whistler Mountain:

Typ Name Baujahr Höhe Tal Höhe Berg Länge (m) Höhendifferenz (Hm) Kapazität p/h Kap PHm Steigung

28-BGD Peak to Peak 2008 4516 2050

10-EUB Whistler Mtn Gondola I 1988 675 1019 1750 344 2640 908.160 5,09
10-EUB Whistler Mtn Gondola II 1988 1019 1850 3262 831 2640 2.193.840 3,93
6-EUB Creekside Gondola 1996 653 1300 2050 644 2370 1.526.280 3,18

4-KSB Big Red Express 1997 1300 1855 2478 555 2800 1.554.000 4,46
4-KSB Garbanzo Express 1999 1019 1682 2168 663 2800 1.856.400 3,27
4-KSB Symphony Express 2006 1525 2034 2112 509 2400 1.221.600 4,15
4-KSB Emerald Express 1997 1425 1850 1810 425 2800 1.190.000 4,26
4-KSB Fitzsimmons Express 1999 675 1019 1772 344 2650 911.600 5,15
4-KSB Harmony Express 1994 1475 1999 1755 524 2400 1.257.600 3,35
4-KSB Peak Express 1998 1781 2182 1015 401 2800 1.122.800 2,53

3-SB Franz's chair 1583 1855 272 1800 489.600 0,00
3-SB Olympic chair 1980 1019 1142 729 123 1800 221.400 5,93

SL T-Bar Späte 60er 1800 1988 188 0 0,00
SL T-Bar 1800 1988 188 0 0,00

SUMME Whistler Mtn 29.900 p/h 14.453.280 PHm/h

Blackcomb Mountain:

Typ Name Baujahr Höhe Tal Höhe Berg Länge (m) Höhendifferenz (Hm) Kapazität p/h Kap PHm Steigung
8-EUB Excalibur Gondola I 1994 675 762 724 87 2.600 226.200 8,32
8-EUB Excalibur Gondola II 1994 762 1129 1480 367 2.600 954.200 4,03

4-KSB Wizard Express 1987 685 1248 2232 565 2650 1.497.250 3,95
4-KSB Solar Coaster Express 1987 1248 1871 1920 623 2800 1.744.400 3,08
4-KSB Glacier Express 1992 1546 2145 1882 599 2500 1.497.500 3,14
4-KSB 7th Heaven Expres 1987 1696 2284 1752 588 2650 1.558.200 2,98
4-KSB Excelerator Express 1994 1129 1638 1647 509 2650 1.348.850 3,24
4-KSB Jersey Cream Express 1989 1546 1921 1416 375 2864 1.074.000 3,78

3-SB Crystal Chair 1982 1400 1767 1062 367 1800 660.600 2,89
3-SB Catskinner Chair 1980 1506 1870 1375 364 1500 546.000 3,78
3-SB Magic chair 685 779 620 94 1500 141.000 6,60

SL Horstman 1987 2078 2284 751 206 1200 247.200 3,65
SL Snowcase 1988 2092 2240 522 148 1411 208.828 3,53

SUMME Blackcomb Mtn 28.725 p/h 11.704.228 PHm/h

Bilder vom Horstman Glacier
Dateianhänge
SL Showcase am Horstman Glacier und seine gleichnamige Abfahrt. Hier auch Sommerskibetrieb!
SL Showcase am Horstman Glacier und seine gleichnamige Abfahrt. Hier auch Sommerskibetrieb!
Links herrlicher Tiefschnee, rechts perfektest gewalzt!
Links herrlicher Tiefschnee, rechts perfektest gewalzt!
SL Horstman und die "Crystal Traverse" gesehen von der Talstation SL Showcase
SL Horstman und die "Crystal Traverse" gesehen von der Talstation SL Showcase
SL Showcase von oben
SL Showcase von oben
Ausstiegsbereich SL Showcase auf 2240 m Höhe
Ausstiegsbereich SL Showcase auf 2240 m Höhe
Hier sieht man vorne den "Loch"-Bereich, wo der Gletscher massiv an Masse verloren hat
Hier sieht man vorne den "Loch"-Bereich, wo der Gletscher massiv an Masse verloren hat
Ich kann mich nicht an diesen Bildern von hier satt sehen...
Ich kann mich nicht an diesen Bildern von hier satt sehen...
4-KSB Glacier Express und SL Horstman von der "Crystal Traverse" aus gesehen. Die hohen Stützen der KSB erinnern mich irgendwie an die alte 4-KSB Vanoise in Tignes...
4-KSB Glacier Express und SL Horstman von der "Crystal Traverse" aus gesehen. Die hohen Stützen der KSB erinnern mich irgendwie an die alte 4-KSB Vanoise in Tignes...
Bergstation 4-KSB Glacier Express auf 2145 m
Bergstation 4-KSB Glacier Express auf 2145 m
4-KSB Glacier Express Trasse von oben, links der SL Horstman
4-KSB Glacier Express Trasse von oben, links der SL Horstman
SL Horstman und seine Hänge
SL Horstman und seine Hänge
Zentraler Bereich SL Horstman
Zentraler Bereich SL Horstman
SL Showcase nach den Neuschneefällen. Dankenswerterweise nicht alles gewalzt, so dass der grandiose Tiefschnee zu genießen bleibt
SL Showcase nach den Neuschneefällen. Dankenswerterweise nicht alles gewalzt, so dass der grandiose Tiefschnee zu genießen bleibt
"Crystal Traverse" nach den Neuschneefällen
"Crystal Traverse" nach den Neuschneefällen
SL Showcase von oben, man kann den leckeren Neuschnee erahnen
SL Showcase von oben, man kann den leckeren Neuschnee erahnen
Umlenkstation SL Showcase, hinten das Blackcomb Glacier Gate
Umlenkstation SL Showcase, hinten das Blackcomb Glacier Gate
10 Hm Aufstieg belohnen einen mit diesem Tiefschneehang
10 Hm Aufstieg belohnen einen mit diesem Tiefschneehang
Aussicht vom Horstman Peak. Mir gefällt die Ecke dort oben sehr gut
Aussicht vom Horstman Peak. Mir gefällt die Ecke dort oben sehr gut
Auf der "Blue line", in der Bildmitte die 4-KSB Glacier Express und die Talstation SL Horstman, rechts der Bildmitte Spanky's Ladder, der Zugang zu den Double diamonds auf der Ostflanke
Auf der "Blue line", in der Bildmitte die 4-KSB Glacier Express und die Talstation SL Horstman, rechts der Bildmitte Spanky's Ladder, der Zugang zu den Double diamonds auf der Ostflanke
Piste "Blue line" auf dem Horstman Glacier
Piste "Blue line" auf dem Horstman Glacier
Besinnung auf die Kernkompetenzen - altbewährte Dummschwätzerei...
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Snowboard: nein
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

Ein letztes Pic vom Horstman Glacier
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"Blue line", SL Horstman und hinten SL Showcase
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Besinnung auf die Kernkompetenzen - altbewährte Dummschwätzerei...
Emilius3557
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

Zum „Nachfahren“, trotzdem die sechs Skitage im Einzelnen mit Kommentaren über die (häufig und rasch wechselnden) Verhältnisse

1. Skitag: (Oster-)Sonntag: 12. April 2009

Wetter: bewölkt, Regen im Tal auf 650 m, Schnee ab ca. 1.000 m (Mittelstationen), auf den Gipfeln Sturm

Skitagbeginn: 9.15 Uhr
Skitagende: 16.15 Uhr

Geschlossene Liftanlagen: 4-KSB Peak, 4-KSB Symphony, SLte T-Bars, 4-KSB 7th Heaven, SL Horstman, SL Snowcase

(1) 10-EUB Whistler Village Gondola I (2-3 min Warten)
(2) 10-EUB Whistler Village Gondola II: Abfahrt “Upper Whiskey Jack” (grün, Autobahn), Family Zone (steile Passagen mal plötzlich buckelig): Unterlage hart aber griffig, Neuschnee sehr hilfreich
(3) 4-KSB Emerald Express: „Jolly Green Giant“
(4) 4-KSB Emerald Express: “Ego Bowl”, “Upper Olympic”, “It happens”. Vor allem die mittlere deutlich steiler als angenommen, aber trotz hier feuchterer Schneeverhältnisse gut fahrbar. An der Mittelstation der Whistler Gondola keine große Schlange, aber nichts geht voran, von unten kommt jede Gondel wirklich voll. Gehen 10 m bergauf zum
(5) 3-SB Olympic Chair: unbequem, langsam, keine Fußraster, nasse Sitzfläche, Liftheinis machen keine Anstalten diesen Zustand zu beheben: „It happens“ zum
(6) 4-KSB Garbanzo Express: „Orange Peel“, „Pony trail“ und „Bear Cub“ (nicht so gut wie “Pony Trail”), “Crossroads” (Ziehweg) zu “Lower Franz’s” (oben steil, weiche Neuschneehaufen, Regen, keine guten Bedingungen), Wasserski bis nach Creekside, ein Jammer im Vergleich zu vor einem Monat. „Peak to Creek“ geht unten massiv der Schnee aus, keine Beschneiung?
(7) 6-EUB Creekside
(8) 4-KSB Big Red Express: „Pony trail“, “Expressway”, “Crabapple” (gut!), “Lower Fantastic” nach Whistler Village. Auch unten geht es gut, kaum Regen jetzt, einfach laufen lassen, weiche Verhältnisse stören in steilem Gelände nicht
(9) 8-EUB Excalibur I
(10) 8-EUB Excalibur II
(11) 4-KSB Excelerator: „Wishbone“
(12) 4-KSB Jersey Cream Express: „Cougar Milk“ (nicht auf Plan!)
(13) 4-KSB Glacier Express: “Blue line” (oben grauenvoller Sturm, Null Sicht, aber phantastische Schneeverhältnisse)
(14) 4-KSB Jersey Cream Express: “Springboard”, “Stoker” (wie erwartet rassige Autobahnen entlang des Solar Coasters. Unten sehr nebelig, mit Brille kaum Sicht)
(15) 4-KSB Solar Coaster Express: „Catskinner“ (oben steiler Buckelhang mit Neuschnee-auflage, unten anscheinend gewalzt, toll)
(16) 3-SB Catskinner Chair (Yan-Schrottmühle ohne Fußraster) (Aufwärmpause in Rendezvous Lodge): „Springboard“, „Upper Main Line“, „Merlin’s“ (unten sehr bremsend, Wasserski, starker Regen)
(17) 4-KSB Wizard Express (Bubbles sehr stumpf, man sieht kaum etwas durch)
(18) 4-KSB Solar Coaster Express: „Express Way”, “Countdown”, “Racer Alley”, “Connector”, “Lower Gear Jammer” (super Schneise, isoliert von allen anderen, leer, nicht zu breit, recht gute Verhältnisse, Schnee geht langsam aus an Kanten, wohl keine Beschneiung), “Village run” (am Blackcomb Fuß stehen sicherlich 50 Propellerkanonen aufgereiht)

18 Liftanlagen gefahren, 8497 Hm, zum Schluß arg durchnässt

Generelle Kritik: keine Bubbles, Diskrepanz zwischen Verhältnisse und dem hochtrabenden Marketing-Getöse der Destination, für die widrigen Bedingungen aber viel gefahren, Leihskier gehen sehr gut, Blackcomb gefällt besser im Hauptbereich, wenn Bowls am Whistler geschlossen, wobei der bisher unbekannte Emerald-Bereich auch für gut befunden wird. Peak-to-Peak-3-S wirklich extrem beeindruckende Seilbahn, die überall beworben wird und sogar Gläser mit ihrem Logo verkauft werden, sehr viel professionellere Vermarktung dieser Innovation als in Europa, bspw. Kitzbühel mit der 3S oder in Paradiski mit dem Vanoise-Express.

2. Skitag: (Oster-)Montag: 13. April 2009

Wetter: in der Nacht Regen, später Schnee bis ins Tal, am Morgen heftiger Schneefall, der den Aufbruch verzögert und den Kauf einer Skibrille (45$) nach sich zieht. Wetterbesserung, Schneefall setzt aus, Sonne zeigt sich, sehr rascher Wechsel des Wetters, das interessante Stimmungen erzeugt und den Wechsel von Sonnen- zu Skibrille erzwingt. Insgesamt ca. 16-20 cm Neuschnee, v.a. im Gipfelbereich, dort auch starke Winde, unten im Tal nach-mittags wieder tiefer Sulz, aber durchweg gute Skibedingungen, am 7th Heaven, am Whistler Peak toller Tiefschnee.

Skitagbeginn: 10.15 Uhr
Skitagende: 16.25 Uhr

Geschlossene Liftanlagen: SL Showcase (andere wurden untertags dann aufgemacht), SL T-Bars (warum egtl?)

(1) 8-EUB Excalibur I
(2) 8-EUB Excalibur II
(3) 4-KSB Excelerator: „Wishbone“ (schon ziemlich zerfahren, aber toller Schnee, an den Waldrändern immer noch unverspurt und vor allem gute Bodensicht)
(4) 4-KSB Jersey Cream Express: “Jersey Cream Bowl” (sehr kurzer Tiefschneehang), dann „Jersey Cream“ (immer am Rand, teilweise hohe Buckel mit satter Neuschneeauflage)
(5) 4-KSB Glacier Express: Bessere Sicht als gestern, Überblick über Gletscher möglich
(6) SL Horstman: „Cloud Nine“ am 7th Heaven Express. Oben gemeinsamer Ziehweg aller Abfahrten (Crowding-Gefahr!), dann Aufsplitterung in drei Richtungen: Rendezvous-Lodge und 3-S, zentral in Richtung Lift und südlich in das Bowlgelände. Toller Tief-schnee, gestern Lift ja geschlossen, deshalb wenig zerfahren, v.a. im Waldgelände dann gute Bodensicht und v.a. am Rand noch viel unverspurt. Super!
(7) 4-KSB 7th Heaven Express (endlich gefahren!): fahren weitgehend Tiefschnee und entlang der Lifttrasse, in etwa „Upper Panorama“ (oben), dann unten die schwarze „Sunburst“ (sehr hohe Buckel, selektiv und anstrengend). Teilweise Sonne, v.a. im baumfreien Gipfelbereich aber weitgehend suppig
(8) 4-KSB 7th Heaven Express: “Green line” zur Rendezvous-Lodge. Schöne Verbindung, bei vollständiger Aussicht sicher ein traumhafter Panorama-Run, relativ schmal.
(9) 28-BGD Peak-to-Peak in Richtung Whistler Mountain: gewaltige Krone der Seilbahnbaukunst, sehr geräumige und bequeme Kabinen, die neue Maßstäbe setzen, das 3-km-Spannfeld ist sehr beeindruckend, ebenso der 450 m Tiefblick über dem Fitzsimmons-Creek, sowie die Laufruhe, das Schweben in der Landschaft. Im Shop im Roundhouse-Restaurant gesehen: Pullover, T-Shirts, Schnapsgläser, Kugelschreiber, Magnete, Aufkleber, alle mit Peak-to-Peak Logo und/oder Abbildung. „Verbindungsabfahrt“ zur
(10) 4-KSB Peak Express: „Matthews’s Traverse”, “The Saddle” (leider Sicht diffus, Schnee toll)
(11) 4-KSB Peak Express: „Matthews’s Traverse”, “Burnt Stew Trail”, “Jeff’s Ode to Joy” (plötzlich strahlender Sonnenschein, herrliche Weite und wenig Betrieb in der Symphony Bowl, „Jeff“ unten diverse extrem schmale Waldschneischen
(12) 4-KSB Symphony Express: während der Auffahrt plötzlich Hagelsturm. Einfahrt überfüllt, dann wieder schlagartig leer: „Adagio“. Sehr zerfahren, wenig unverspurt, ähnelt vom Charakter Abfahrten im Vailer Blue Sky Basin: Bäume gelichtet, aber keine richtige Schneise. Diese Abfahrten wären etw für unsere „Remodellierungs-Kritiker“, richtiges naturbelassenes Skifahren. Unten dann mehr straightforward, der gesamte hintere Bowl-Bereich bleibt zu erkunden
(13) 4-KSB Symphony Express: „Jeff’s Ode” im oberen Bereich und „Burnt Stew Trail“-Ziehweg, davor aber als Abweg von „Jeff“ ein kurzer, fulminanter Tiefschneesteilhang. Hier kann man echt jeden cm² des Berges befahren, wie auch am 7th Heaven
(14) 4-KSB Harmony Express: „Pika‘s Traverse”. Schon komisch, schon 3mal den Lift gefahren (ausgelutschter Poma, obwohl kaum 10 Jahre alt), aber keinmal seine eigentlichen Abfahrten. Interessante Trassierung des Ziehwegs im oberen Steilgelände, dann gute Verbindung zur Roundhouse Lodge. „Upper“ und „Lower Whisky Jack“ (gut! Hier Sicht gut und schön eingefahren), „Upper Olympic“ (sehr gut, wenig los), „Upper Fantastic“; „Lower Fantastic“. Wie erwartet hier außen nichts los, Sonne draußen, sehr entspanntes Herunterwedeln (geht sehr lang nach unten), unten dann etwas weiches Firn-Fest.
(15) 10-EUB Whistler Village Gondola I
(16) 10-EUB Whistler Village Gondola II: Haben Glück, Traverse zu 17 lohnt sich
(17) 4-KSB Peak Express: obwohl nach 15 Uhr, nimmt uns und einige andere noch mit. „Whistler Bowl“ und „Surprise“. Traum-Buckelabfahrten, v.a. oben und der 2. Steilhang brutal steil, aber sehr breit, perfekte Schneequalität, lauter gute Fahrer. Also, wer noch eine Herausforderung auf Skiern sucht?: „Old man“, „Little red run“, „Franz’s“ und Querverbindung zur Middle station Creekside.
(18) 4-KSB Big Red Express: „Ego-Bowl” sehr rasant nach unten, bei diffuser Sicht mit den 184 cm Carvern alles durchwalken… ;-)
(19) 4-KSB Emerald Express: nach Betriebsschluss (warum so verdammt früh um 16 Uhr? Sind 89$ Tagesskipasspreis nicht genug?) gemütlich die große Talabfahrt: „Upper Whiskey Jack“, „Upper Dave Murray Downhill“ (naja, da kennen wir wildere WC-Abfahrten, oder?), aber leer und schön rasant zu fahren, „Tokum“ tolle, bei uns rote Schneise (auf einer der wenigen und sonst griffigen Eisplatten hebt es mich aus einer Bindung. Volle Bestätigung unser lockeren „Einstellung“), „Crabapple“, „Lower Olympic“.

19 Liftanlagen gefahren, 8219 Hm, trotz nicht so langer Dauer besserer Tag als Sonntag, v.a. wegen besserem Wetter und dem phantastischen Neuschnee. Der Whistler-Mountain zeigt mit den Bowls erst sein ganzes Potential, und auch den vier Steilabfahrten am Garbanzo-Hang, die noch auf Befahrung warten, sowie die vielfältigen Möglichkeiten am 7th Heaven. Skier und Kondition in Tiefschnee und Buckelpiste gut, sind zufrieden!

3. Skitag: Dienstag: 14. April 2009


Wetter: sehr schönes Wetter, nachmittags einige Wolken, aber zu 98% gute Sichtbedingungen heute, gute Fernsicht auf die Bergwelt der Coastal Mountains, Schnee in den Gipfel- und mittleren Lagen pulvrig exzellent, unten teilweise guter Firn (in der Früh hart), nachmittags tiefer Sulz.
Problematisch: v.a. am Blackcomb nur 1-2 von 5 Talabfahrten gewalzt, die „Schoolmarm“ eher schlecht (tiefe Absätze, Löcher), teilweise nur wenige Spuren breit.

Skitagbeginn: 9.15 Uhr
Skitagende: 16.15 Uhr

Geschlossene Liftanlagen: 3-SB Crystal Chair, 3-SB Catskinner Chair, 3-SB Magic Chair, nehme an auch SLte T-Bars (weiß es aber nicht), Restaurant Glacier Lodge dicht (wohl wegen deutlich geringerem Andrang zu Saisonende)

(1) 8-EUB Excalibur I
(2) 8-EUB Excalibur II
(3) 4-KSB Excelerator, kurze Verbindungsabfahrt zur
(4) 4-KSB Jersey Cream (anscheinend technischer Defekt, fährt mit halber Geschwindigkeit und Dieselhilfsantrieb): „Jersey Cream“, traumhaft gewalzt, sehr leer, richtig Gas geben
(5) 4-KSB Glacier Express
(6) SL Showcase: erstmalige Fahrt, 3-5 min Wartezeit, Hang nur 3-4 Raupenspuren breit gewalzt, daneben noch sehr viel unverspurtes Terrain, auffällig: viele Snowboarder mit deutlichen Problemen beim Kurzbügler-Einstieg, anscheinend keine Schlepplifte gewohnt. Hang mit knapp 150 Hm wirklich kurz, aber toller Tiefschnee, oben Ausblick auf das Gate zum Blackcomb-Glacier und die umliegenden Gipfel
(7) SL Showcase: diesmal 10 Hm aufsteigen in Richtung Osten und in steilerem, fast unverspurtem Gelände bergseitig gesehen links vom Lift abgefahren. Mühelos und federleicht.
(8) SL Horstman: diesmal rechts vom Lift gefahren, nicht breit präpariert aber ein Pulvertraum, v.a. auf der „Blue line“ unterhalb des Glacier-Expresses. Kaum jemand unterwegs, einer der besten „runs“ dieses Winters auf der schmalen und steilen Abfahrt. Leider der Schlusshang wegen Steinschlag nicht gewalzt, deshalb eisig und buckelig. Spricht nicht gerade für den Pistenservice hier!
(9) 4-KSB Jersey Cream: „Wishbone“ einmal komplett, d.h. man muss ab der ersten Kreuzung in der Mitte fahren. Sehr guter Carving-Run, bisher unterschätzt!
(10) 4-KSB Glacier Express
(11) SL Showcase: „Blackcomb Glacier“-Abfahrt: Sicherlich der skifahrerische Höhepunkt dieses Winters: 10 Hm Aufstieg abgeschnallt vom SL aus, denn die senkrechte Südwand, an der der SL Showcase endet wird mit Hilfe eines schmalen Weges überwunden, dort direkte Einfahrt in das „Blow Hole“ möglich, das ist der halfpipe artig ausge-fahrene Randbereich des Gletschers, wie auch am Tuxer Ferner bei der Einfahrt ins Riepenkees gut beobachtbar. Nach Süden weiter Gletscherkessel, keine Spalten weit und breit zu sehen, dafür ca. 300-400 m breit ausgefahrene Skispuren den ganzen Kessel hinunter, weiter hinten dann Skitourenspuren und –gruppen, vereinzelte Abfahrtsspuren. Trotz der vielen Spuren praktisch ungeschmälertes Tiefschneevergnügen in sehr lockerem Pulverschnee in idealer Neigung (weder zu steil noch zu flach), drehen ein Video und photographieren wie wild die grandios hochalpine Umgebung. Dann ein weiterer, kurzer steilerer Hang und das Tal läuft in einem langen Schussstück aus, Charakter hier sehr ähnlich dem Velill-Tal oder der Sarenne, die klassische „Hintenrum“-Abfahrt ohne Sicht auf Lifte oder andere Zivilisationsprodukte. Die gesamte Abfahrt befindet sich auf Terrain des Garibaldi Provincial Parks, einem Großschutzgebiet also, was erklärt, warum auf diesem idealen Skigelände keine Gletscher-SLte errichtet wurden/werden, was so mancher sicherlich bedauern mag. Vom Blackcomb-Massiv stürzen in dieses Tal die diversen Double Diamond-Mörder-Varianten hinunter, am ehesten fahrbar sieht die lange Buckelvariante „Ruby Bowl“ aus. Dann folgt die 2. Hälfte der insgesamt 10,5 km langen Abfahrt über fast 1200 Hm, der 5,5 km lange Ziehweg „Blackcomb Glacier Road“, der immer ohne Schieben flott durch tief verschneite Winterwälder mit „hibernating black bears“ führt, an den diversen kaum befahrenen Crystal-Range Abfahrten vorbei zum Excelerator Chair. Grandiose Abfahrt!
(12) 4-KSB Excelerator: „Cruiser“, leider nicht gewalzt, weshalb unten eisig.
(13) 4-KSB Solar Coaster Express: Mittagspause draußen bei guter Rockmusik (gestern an der Glacier Lodge Bob Dylan mit „All along the watchtower“ und die Stones mit „Sympathy for the devil“). Abfahrt „Springboard“ (super!, am Rand noch frisch gewalzt), „Merlin’s“, „School Marm“ und wieder „Merlin’s“ ins Tal. Teilweise gerade auftauchender Idealfirn, teilweise gruusig, wegen schlechter oder fehlender Präparierung. Dickes Minus hierfür. Direkte Talabfahrt ansonsten top!
(14) 4-KSB Wizard Express
(15) 4-KSB Solar Coaster Express: 5 min Warten, weil Snowboarder von Riesen Funparkgelände die dortige 3-SB nicht mehr als eigene Anlage haben… „Expressway“, langer und fader Ziehweg in den 7th Heaven Bereich
(16) 4-KSB 7th Heaven Express: „Cloud Nine”. Gewalzt und in perfektem Zustand, kaum Betrieb, bei imposanter Kulisse der Abstürze des 2440 m Blackcomb Mtn und der großen Brocken südlich im Garibaldi Provincial Park.
(17) 4-KSB 7th Heaven Express: „Hugh’s Heaven”. Vor allem die finale Waldschneise erlaubt bei idealer Neigung flottes Heizen.
(18) 4-KSB 7th Heaven Express: „Panorama”: zwar einfacher als die beiden zuvor gefahrenen Abfahrten mit leichten Querfahrten, einer hängenden Mittelpassage, dafür aber der besten Waldschneise. Pulvrig, dann leicht auffirnend in der Südwestlage Garant für atemloses Aneinanderreihen perfekt sitzender Schwünge mit den bissigen Kanten der 184er Tourencarver.
(19) 4-KSB 7th Heaven Express: „Panorama”. Da capo wegen gut Gefallens. Hier sehr schöne Sicht auf die Harmony- und die Symphony-Bowl gegenüber. Deren Erschließungskonzept wird erst jetzt so richtig deutlich.
(20) 4-KSB 7th Heaven Express: „Green line”. Wie prognostiziert bei guter Wetterlage ein entspannter Panoramadrive. Über „Wishbone“, „Zig Zag“ (grandios!), „Shorthorn“ und „Greenline“ sowie „Village run“ nach Whistler Village.
(21) 10-EUB Whistler Village Gondola I
(22) 10-EUB Whistler Village Gondola II: “Upper and Lower Whisky Jack”, “Ptarmigan”: tolle rote Abfahrt, leider mit rennmäßiger “blauer” Präparierung, deshalb relativ glatt und eisig, auch recht hängend, aber spannend und anspruchsvoll!
(23) 4-KSB Garbanzo Express: „Upper Dave Murray Downhill”. Am Rand oder insgesamt noch oder wieder fast frisch gewalzt, mit den Wellen und Sprüngen ein Genuss, vor der letzten Kurve dann ein knackiger, buckliger Steilhang. „Expressway“, „Crabapple“ (gut wie immer), „Lower Fantastic“ (mit Zeitlupen-Schwingen bei viel Betrieb und tiefem Sulz trotzdem nett zu fahren).

23 Liftanlagen gefahren, 10.659 Hm, einer der besten Skitage überhaupt mit super Tiefschnee, Backcountry experience, heizenden Pulver-Carving-Runs und tollem Wetter und Aussicht!

Kritik: die grooming-Maps sind kaum sichtbar, auch an den Talstationen keine Hinweise auf die gegroomten Runs, das ist in den Vail Resorts viel besser gelöst!
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Ausblick vom Horstman Glacier nach Norden
Ausblick vom Horstman Glacier nach Norden
Gletscher im Zoom aus dem Bereich 7th Heaven
Gletscher im Zoom aus dem Bereich 7th Heaven
The Black Tusk
The Black Tusk
7th Heaven von der Harmony Ridge
7th Heaven von der Harmony Ridge
Südpanorama in den Garibaldi Provincial Park vom 7th Heaven aus
Südpanorama in den Garibaldi Provincial Park vom 7th Heaven aus
Mt Garibaldi links der Bildmitte, rechts Symphony Bowl und Black Tusk
Mt Garibaldi links der Bildmitte, rechts Symphony Bowl und Black Tusk
Whistler Mtn vom 7th Heaven
Whistler Mtn vom 7th Heaven
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

4. Skitag: Mittwoch: 15. April 2009

Wetter: von der Früh weg sehr schönes wolkenloses Wetter, klarere Sicht als gestern, ab Mittag einige Wolken, die sich ab und zu vor die Sonne schieben, generell aber praktisch immer gute Sicht. Schnee in Gipfellagen und Mid-Mountain nach wie vor feiner Pulver, darunter morgens bis mittags teilweise hart, unten tiefer Sulz, teilweise dazwischen Idealfirn.

Skitagbeginn: 9.30 Uhr
Skitagende: 16.20 Uhr

Geschlossene Liftanlagen: 3-SB Crystal Chair, 3-SB Catskinner Chair, 3-SB Magic Chair, SLte T-Bars, Restaurant Glacier Lodge dicht, Crystal Hut geschlossen, auch 3-SB Franz’s Chair wie die ganze Zeit schon geschlossen, 4-KSB Fitzsimmons)

(1) 8-EUB Excalibur I (wollten egtl gleich auf den Whistler Mtn, aber an der Village Gondola Schlange bis weit hinaus, Fitzsimmons-4-KSB geschlossen, an der 8-EUB praktisch nicht warten)
(2) 8-EUB Excalibur II
(3) 4-KSB Excelerator, kurze Verbindungsabfahrt zur
(4) 4-KSB Glacier Express
(5) SL Showcase: „Showcase“, sehr viel breiter gewalzt als gestern, ideale Pistenbedinungen, griffig, pulvrig, ein leider allzu kurzer Carving-Traum
(6) SL Showcase: „sic“, „Blue line” (wie gestern: perfekt!), dieses Mal unten die blaue Umfahrung, egtl gut
(7) 4-KSB Glacier Express: „Crystal traverse” (fast alles Ziehweg, aber sehr schön Aussicht, flott zu fahren und niemand vor dem Rohr), „Ridge runner“ (gewalzt, total versteckt, da 3-SB Crystal außer Betrieb), reine Nordlage, eine der besten Abfahrten hier, spannende Kurven, Wellen, Hänge, relativ lang, ein volles Vergnügen! „Blackcomb Glacier Road“ (schade, dass man so viel Ziehwege für diese Idealabfahrt nehmen muss)
(8) 4-KSB Excelerator, kurz „Wishbone“
(9) 4-KSB Jersey Cream, wieder halbe Fahrt dank Diesel-Notantrieb
(10) 28-BGD Peak-to-Peak, dieses Mal die silberne Glasbodenkabine. Die Whistler-Heinis haben die Ideen aus Kitzbühel echt 1:1 übernommen und hauen damit jetzt voll auf die Pauke… „Green acres“ und „Marmot“, unten wieder ein Verbindungsziehweg, aber insgesamt gute Verbindung zur Harmony-Bowl
(11) 4-KSB Harmony Express: „Little Whistler” (direkt unter dem steilen Endbereich der Bahn, wirklich sakrisch steiler Hang, aber nicht zu große Buckel, tolle Verhältnisse, mit viel Umspringen dank der langen Skier) und „Harmony Piste“ nach einem 2., kürzeren, flacheren Steilhang, nicht sehr breit, dann „G.S.“ Schlusshang, ein roter Paradesteilhang, bestens gewalzt
(12) 4-KSB Harmony Express: „Harmony Ridge”, oben bis zur Verzweigung mit „Pika’s Traverse“ ausgefahren, dann aber sehr gut, nie sehr breit, interessante Kurven und Gefälleänderungen und unzählige Variantenabzweigungen. Top! Mittagessen an Picknick Platz neben der Harmony Hut, freche Vögel, die bis auf die Hand fliegen
(13) 4-KSB Harmony Express: „Burnt Stew Trail”, herrliche hochalpine Easy-Going-Abfahrt zum Gasgeben, “Jeff’s Ode to Joy”, da gewalzt besser und genussreicher als das erste Mal, der „gladed“-Bereich unten lustig wie zum Versteckenspielen
(14) 4-KSB Symphony Express: „Flute Bowl”, auf der grünen Umfahrung des Startsteilhangs von „Jeff’s“ nach Süden abbiegen, flaches Gelände bis zum Gate, dann großes, nicht sehr steiles Bowl-Gelände (arg zerfahren, nicht extrem genussreich), dann Schußstück, „Glissando Glades“ (lustiges Schanzen-Hüpfen im dichten Wald) und „Glissando“ als schmale, aber flotte und fast präpariert zu fahrender Auslauf.
(15) 4-KSB Symphony Express: „Adagio“. Oben wieder unruhig und nicht gewalzt, ab dem flachen Mittelteil toller Firn und viel besser als oben zu fahren.
(16) 4-KSB Symphony Express: Steilvariante „Piccolo” direkt unter der Bahn, ähnlich spannend wie „Little Whistler“, dann „Jeff’s“ und „Burnt Stew Trail“ heraus aus der Bowl zum
(17) 4-KSB Harmony Express: „The saddle” (heute recht voll, Sicht diffuser), “Little red run”, “Upper Franz’s” (heute sehr gut, Idealfirn, wenig Betrieb), „Pony trail“
(18) 4-KSB Big Red Express: „Headwall” (total ungewalzt, zerfahren, nicht gut)
(19) 4-KSB Peak Express: Längere Photo- und Essenspause auf dem 2182 m hohen Gipfel des Mt Whistler. „Peak to Creek“ komplett, von oben bis unten unpräpariert, reine Buckelpiste, aber fast durchgehend tolle Verhältnisse: oben pulvrig, immer griffig, unten Idealfirn und bremsender Sulz, ganz unten große apere Stellen, das sollte für den "Bronzenen Starli am Band" reichen; Skifahren wie anno dazumal, sehr anstrengend, aber auch sehr anregend und herausfordernd, 1550 Hm Buckelpiste, haben sehr guten Rhythmus gefunden und sind langsam aber kontinuierlich nach unten geschwungen. Eine der Höhepunkte dieser Skisaison und der Beleg für die „Remodellierungs- und Banalisie-rungs-Kritiker“, dass schlimme Massenskigebiete wie Whistler durchaus Platz für solche Herausforderungen haben: was sind die 300 Hm Kunstschneeeisbahn an der Harakiri gegen so eine Abfahrt? Andererseits würde ich die PtC auch gerne mal von oben bis unten perfekt gewalzt vorfinden…
(20) 6-EUB Creekside:
(21) 4-KSB Big Red Express: gemütliche große Talabfahrt, deren Länge immer wieder erstaunlich ist! „Upper Whisky Jack“ (dort Sturz von mir wegen verunglückter Pirouette, Bindung geht auf), „Enchanted Forest“ (Steilhang wieder buckelig), easy-going Gelände der „Familiy zone“, „Upper Olympic“ (hervorragend, Idealfirn!), „Upper“ und „Lower Fantastic“ (langsame Sulzschlacht, das Saisonende und die aperen Stellen rücken näher). Zeitlupensulzkurzschwingen, im Tal sehr viel Betrieb u.a. wegen Event-Vorbereitungen die extrem viel Platz einnehmen.

21 Liftanlagen gefahren, 9.119 Hm, zweitbester Tag bisher, wichtige Lücken geschlossen, Harmony und Symphony Bowl richtig schätzen gelernt, geniale Pulverträume am Horstman (Seehofer!) Glacier, versteckte Traumpiste „Ridge Runner“ gefunden, Glasboden-3-S gefahren, „Peak to Creek“ als ultimative Buckelpistenherausforderung (egtl nur am Nachmittag machbar, wenn die eisigen Buckel unten befahrbar werden) und zwei-drei schöne Steilhang-Abstecher gehabt!

5. Skitag: Donnerstag: 16. April 2009


Wetter: morgens noch perfekt blauer Himmel, am späten Vormittag mehr und mehr Wolken, auch dunklere und tiefliegende, teilweise diffusere Sicht, Sonne aber nie ganz verschwunden, kämpft sich immer wieder durch, am Nachmittag dann wieder Besserung und bis zum Schluss Sonne. Schnee heute weiter hinauf hart gefroren und am Nachmittag firnig. In Creekside Idealfirn erwischt, der „Zeitlupenfirn“ allerdings auf den tiefen Abfahrten, ganz oben nach wie vor schöner Pulver.

Skitagbeginn: 9.25 Uhr
Skitagende: 16.20 Uhr

Geschlossene Liftanlagen: 3-SB Crystal Chair, 3-SB Catskinner Chair, 3-SB Magic Chair, SLte T-Bars, Restaurant Glacier Lodge dicht, Crystal Hut geschlossen, auch 3-SB Franz’s Chair wie die ganze Zeit schon geschlossen, 4-KSB Fitzsimmons)

(1) 10-EUB Whistler Village Gondola I (keine Wartezeiten, im Gegensatz zu gestern)
(2) 10-EUB Whistler Village Gondola II: „Green acres”, perfekt gewalzt, ideale Speedcarving-Neigung, kaum jemand unterwegs, Ziehweg „Sidewinder“
(3) 4-KSB Emerald Express: „Ego Bowl”, dismal von oben bis unten gewalzt, die nächste Genußabfahrt
(4) 4-KSB Emerald Express: „Green acres”, “Terrain Park” (startet als gewalzte, sehr wellige Schneise, plötzlich nicht mehr präpariert und harte Buckelabfahrt = „Jolly Green Giant“?), „Sidewinder“
(5) 4-KSB Emerald Express: „Querfahrt“
(6) 4-KSB Peak Express: „Matthew’s Traverse”, “The Saddle” (immer wieder genial dieser Hang)
(7) 4-KSB Peak Express: „Matthew’s Traverse”, “Burnt Stew Trail”, “Jeff’s Ode to Joy” (heute zur Abwechslung mal nicht gewalzt, ganz toll ;-(( )
(8) 4-KSB Symphony Express: „Adagio“ (heute gewalzt, gefällt gleich viel besser, mit ihren Wellen und Kurven, dem Flachstück und dem genussreichen Finale)
(9) 4-KSB Symphony Express: „Adagio“ oberer Abschnitt, “Burnt Stew Trail Ziehweg”
(10) 4-KSB Harmony Express: „Harmony Ridge” (wie gestern sehr schön, v.a. da die Sonne sich wieder in vollem Glanz zeigt, im Gegensatz zur etwas diffus-trüben Sicht in der Symphony Bowl)
(11) 4-KSB Harmony Express: „Little Whistler” (heute von oben gesehen mehr links gefahren, direkt auf die Kreuzung „Pika’s Traverse“/“Harmony Piste“ zu gefahren, direkt an den Felsen brutal steil („senkrecht!“ ;-)), mit viel Umspringen gut zu meistern) dann „Pika’s Traverse“. „Pony trail“, „Fisheye“, „Franz’s“ (oben noch zu glatt/eisig, im Mittelteil (nach der Verzweigung zur Mittelstation) dann 2-3 Raupenspuren breit gewalzt (super Firn!), unten dann komplett gewalzt (ab Kreuzung mit „Dave Murray“) und bester Firn. Mittagspause.
(12) 6-EUB Creekside Gondola:
(13) 4-KSB Big Red Express: „Pony trail”, “Orange peel” (weil “Dave Murray” im Startbereich von “Privatrennen” okkupiert, wie ich diese Bagage lieben!), „Upper Dave Murray“, „Lower Dave Murray“ (schön gewalzt, mit Ausnahme der beiden steilsten Stücke vor und nach der „Expressway“-Querung und der Original-Herren-Trassierung im Schlussstück).
(14) 6-EUB Creekside Gondola:
(15) 4-KSB Big Red Express: „Pony trail”, “Orange Peel”, “Upper Dave Murray”, “Bear paw” (heute gewalzt, sogar Skikurs fährt diese Schwarze, die keinen Deut schwieriger oder steiler als die parallele „Tokum“ ist, aber interessante Trassierung aufweist und sehr gute, Idealfirn-Bedingungen. Wieder einmal beeindruckt von der Abfahrtsvielfalt der Skiberge hier), „Crabapple“, „Lower Fantastic“ (Zeitlupen-Firn)
(16) 8-EUB Excalibur I:
(17) 8-EUB Excalibur II:
(18) 4-KSB Excelerator: Schnell die „Wishbone“ hinab gebrettert, es ist bereits zehn nach 3, aber der „Glacier Express“ nimmt immer noch Leute mit hinauf, obwohl er um 15 Uhr zumachen sollte. Irgendwie inkonsequent, aber soll uns Recht sein.
(19) 4-KSB Glacier Express: „Blue line” komplett, oben nicht mehr so perfekt wie zuvor, aber immer noch sehr gut, die Umfahrung erweist sich als flott und dankbar.
(20) 4-KSB Jersey Cream Express (heute wieder in voller Geschwindigkeit): „Springboard”: DER perfekte Speed-Carving-Hang voll von guten Fahrern (rückwärts im Telemark-Stil!), am kaum zerfahrenen, fast noch frisch gewalzten Rand im Idealfirn hinunterheizen
(21) 4-KSB Solar Coaster Express (Ausstieg um 15.42 Uhr): „Springboard“, dieses Mal die talwärts gesehen linke Seite, direkt unter dem Lift hat man Angst, dass die 1987er Hochleistungsanlage einen am Kopf rasiert. Brettern in 5 min die 623 Hm dieses Idealhangs hinunter.
(22) 4-KSB Solar Coaster Express (Einstieg um 15.48 Uhr): „Wishbone“, „ZigZag“, „Short-horn“, „Green line“, „Village run”, ab der 1. Mittelstation nur mehr Sulzschlacht, davor sehr leer, extrem angenehm und gut.

22 Liftanlagen gefahren, 10.899 Hm, von der Fahrtleistung der beste Tag bisher, Füße spüren wir abends auch nicht so sehr wie gestern, da deutlich weniger Buckelpisten gefahren und hauptsächlich gewalzte Abfahrten geheizt. Wetter hat gehalten, aber nicht so gut wie die beiden vorangegangenen Tage. Mit der „Bear Paw“ und den weiteren Varianten am Emerald Express noch weitere Highlights entdeckt und die Vorzüge der zwei Haupttalabfahrten nach Creekside (PTC ist die dritte) ins Gedächtnis gerufen: wenn die nur alle mal durchgängig präpariert von oben bis unten wären?! Nicht auszudenken! Der Blackcomb-Besuch am Nachmittag voller Erfolg: schöne Sonne, leere Abfahrten und Lifte, Idealfirn. Kritikpunkt: wenn es unten im Frühjahr schon so unfahrbar weich wird: warum laufen die Gipfellifte „Glacier“, „7th Heaven“, „Peak“ und „Harmony“ nicht auch alle bis 16 Uhr?

6. Skitag: Freitag: 17. April 2009

Wetter: nachts beginnt es im Tal zu regnen, am Morgen sehen wir, dass ab Höhe der Mitteltstation Olympic (ca. 1000 m) geschneit hat. Den Tag über mehr oder weniger starker Schneefall, vereinzelt zeigt sich die Sonne und Fetzen blauen Himmels. Am frühen Nachmittag starker Schneesturm, danach plötzlich („wie Vision in D-Dur“) reißt es auf, strahlend blauer Himmel bei frisch verschneiten Bäumen (wie Weihnachten). Schnee: in Tallagen regnet es hinein, extrem bremsend, fast schlimmer aber im Grenzbereich Schnee-Regen: man fällt fast nach vorne aus den Stiefeln. Im mittleren Bereich sehr schwerer, feuchter Neuschnee, der sich schnell zu größeren Haufen zusammenfährt, in Randbereichen, weniger oder stark befahrenen Pisten aber entweder noch unverspurte oder glatt ausgefahrene Bereiche, die griffige Unterlage freilegen. Im oberen Bereich schön lockerer Pulverschnee.

Skitagbeginn: 10.00 Uhr
Skitagende: 15.45 Uhr

Geschlossene Liftanlagen: 3-SB Crystal Chair, 3-SB Catskinner Chair, 3-SB Magic Chair, SLte T-Bars, Restaurant Glacier Lodge dicht, Crystal Hut geschlossen, auch 3-SB Franz’s Chair wie die ganze Zeit schon geschlossen, 4-KSB Fitzsimmons)

(1) 10-EUB Whistler Village Gondola I
(2) 10-EUB Whistler Village Gondola II: „Green acres”, Sicht Bäumen entlang ausreichend, schon relativ stark zerfahren, am Rand noch unverspurte Bereiche, Ziehweg „Sidewinder“
(3) 4-KSB Emerald Express: „Family Zone”, Abfahrten in diesem Bereich gut, da Sicht ausreichend, nicht zu steil, eher Liftfahrten wegen nasser Sitze und mehr oder weniger starkem Gegenwind unangenehm
(4) 4-KSB Emerald Express: „Ego Bowl”: oben toller Tiefschnee, unten schon gut festgefahren
(5) 4-KSB Emerald Express: „Pony trail“, “Banana Peel”, “Jimmy’s Joker” (schöne Schwarze, mit Buckeln voll von nassem Neuschnee), „Pony trail“
(6) 4-KSB Big Red Express: „Upper Whisky Jack”, “Ptarmigan” (heute im oberen Bereich super Tiefschneeabfahrt, weiter unten viel griffiger als bei der ersten Befahrung, dazu schöner Neuschnee, sehr gut!)
(7) 10-EUB Whistler Village Gondola II: Mittagspause und Aufwärmen im Restaurant: Querfahrt
(8) 4-KSB The Peak: „Matthew’s Traverse”, “The Saddle”. Arktische Gefühle: oben Sturm, keine Sicht, sehr unangenehm und kalt, „Saddle“ viel besser, aber sehr wenig Sicht, da-für toller Schnee. Verwerfen die Idee, in die Bowls noch zu fahren. „Old man“, „Fish eye“, „Franz’s Run“ (upper), „Pony trail“, „Express Way”
(9) 4-KSB Garbanzo Express: “Raven” (ganz schön steil oben, toller Tiefschnee, so fällt das gar nicht auf), „Old crow“ (Tiefschnee am Rand)
(10) 4-KSB Emerald Express: „Upper Whisky Jack”, “Upper Dave Murray” (fahren mit anderen einfach über den Zaun: völlig unzerfahren, leider starker Sturm, auf alle Fälle toller Schnee, unten besser und feuchter, „Tokum“, dank Sturm sehr schnell bewältigt, am Rand viel unzerfahrenes Gelände, am Weg zur Gondel dann extremer Bremsschnee
(11) 10-EUB Whistler Village Gondola II (sollte egtl letzte Fahrt sein): „Upper Whisky Jack“, „Enchanted Forest“ (diesmal super, unverspurt, es schneit ja kontinuierlich), „Ego Bowl“
(12) 4-KSB Emerald Express: „Upper Whisky Jack” (plötzlich riesige Wolkenlücke und strahlender Sonnenschein, unglaublicher Stimmungswechsel), „Lower Whisky Jack“, „Upper Olympic“ (wieder sehr gut, sehr kontrolliert und schöne Schwünge auf griffiger Unterlage mit weichem Neuschnee dazwischen, „It happens“ (sehr bremsend)
(13) 4-KSB Garbanzo Express: Letzte Abfahrt dieses Urlaubs: „Upper Dave Murray Downhill“ als grandiose Tiefschneeabfahrt, unterster Buckelsteilhang voll von nassem Neuschnee, gemütlicher Auswedeln auf dem „Expressway“ und ein letztes Mal „Crabapple“ und „Lower Fantastic“ mit erst extrem bremsenden Schnee, ganz unten dann nasser, aber dafür wieder härter und schneller.

13 Liftanlagen gefahren, 7244 Hm, für das miese Wetter eine sehr gute Bilanz, hatten einige hervorragende Neuschneeabfahrten und einige Lücken gefüllt („Raven“, „Jimmy’s Joker“). Immer wenn wir am Nachmittag aufhören und ins Tal fahren wollten, hat sich das Wetter wieder gebessert und uns dann als Dank das Abschiedserlebnis des strahlenden Sonnenscheins noch gegönnt. Kann mich nicht erinnern, so spät in der Saison noch so viel Neuschnee in einer so niedrigen Seehöhe (bis 1000 m!) bekommen zu haben. Insgesamt sowieso einer der spätesten Skiurlaube seit 1998 (Tignes!).

Insgesamt in sechs Skitagen: 116 Lifte gefahren, davon am meisten den Emerald Express mit 11 Fahrten, etliche andere 7 Mal, insgesamt 54.637 Höhenmeter, durchschnittlich pro Tag 9106 Hm.

THAT'S IT - Danke für die Geduld...
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Black Tusk
Black Tusk
Ausblick vom Little Whistler Peak, 2115 m, Bergstation der 4-KSB Harmony Express
Ausblick vom Little Whistler Peak, 2115 m, Bergstation der 4-KSB Harmony Express
Symbol auch der Olympischen Spiele auf dem Whistler Peak, kann mir den "first nations" Namen davon nicht merken
Symbol auch der Olympischen Spiele auf dem Whistler Peak, kann mir den "first nations" Namen davon nicht merken
Black Tusk mal ohne Zoom. Entstand als Vulkan. Was hier steht ist der härteste Teil des ehemaligen Schlotes, erkaltete Lava. Dachstein weiß sicherlich wie das richtig heißt ;-)
Black Tusk mal ohne Zoom. Entstand als Vulkan. Was hier steht ist der härteste Teil des ehemaligen Schlotes, erkaltete Lava. Dachstein weiß sicherlich wie das richtig heißt ;-)
Tantalus Massiv und Glacier im Westen, ca. 2650 m hoch, wenige Kilometer vom Meer entfernt
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von Emilius3557 »

Die Piste 'Peak to Creek' präparieren wir in der Hauptsaison 2 mal die Woche. Normalerweise Dienstag nacht für Mittwoch und Freitag nacht für Samstag. Auf die Frage wieso: Die Peak to Creek abfahrt 'verschlingt' jede Menge Maschinenstunden. 4 Windenmaschinen und 2 solo sind von ca. 15:30 - 20:00 damit beschäftigt nur diese eine Piste + Hwy86 zu präparieren (15! anhängepunkte auf die gesamte strecke, und wenn ich mich recht erinnere sind es rund 8km vom Gipfel bis Creekside Base).

Ebenso Blackcomb Glacier: wurde dieses Jahr insgesamt nur 2mal präpariert, 2 windenmaschinen 'hängen' hier die komplette 10 stunden Schicht. Auch hier dann noch rund 4 stunden solo um die sogenannte 'rescue road' bzw. 'blackcomb glacier road' wie sie offiziell genannt wird, herzurichten. -Und genau diese ist das Problem. Sobald der Gletscher auf dem 'grooming report' aufgelistet wird pilgern hundertschaften durchs Blowhole aufn Gletscher, und alle müssen unten diesen am anfang relativ engen hohlweg raus.

Und hier hättes ruhig hallo sagen können, wäre schon stehengeblieben...
Danke für die Erklärungen! Ich hätte Dich doch mal per PN anschreiben müssen, sorry! (aber mir war Deine Rolle in Whistler vorher nie so genau klar...)
Dass der Blackcomb Glacier egtl nicht gewalzt wird ist ja gut so! Ich hoffe, dass geht aus meinen Ausführungen so hervor. Dass diese langen Abfahrten unglaublich aufwändig herzurichten sind versteht sich egtl von selbst, aber solche fachlichen Erklärungen helfen dann doch sehr weiter!
Warum walzt ihr Blackcomb überhaupt? Damit einmal eine glatte Unterlage drunter ist? Dürft ihr im Provincial Park offiziell überhaupt etwas anderes als die "rescue road" walzen?

'grooming report'
=> ich bin wahrscheinlich ignorant, aber wo und wie ist der beste Weg diesen Report am Morgen einzusehen?
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von LiftFreak »

Wow, genialer Bericht. Vielen dank dass du dir die Zeit nimmst um so detailiert zu berichten.

Ich kann dir ein paar Antworten, bzw. Hintergründe zu manchen sachen geben:

Vorab, in Canada ist die gesetzlage wegen Arbeitszeiten etwas anders. Man darf maximal 10 stunden am tag und 40 stunden die Woche bei einem Arbeitgeber arbeiten. Kommt man drüber muss der Arbeitgeber für jede extra Stunde das doppelte bezahlen. Wenn ich mich recht erinnere ab 14 stunden täglich dann nochmal 50% mehr. Daher wird ziemlich genau darauf geachtet dass keiner Überstunden machen muss, wenn nicht unbedingt notwendig.

Zu den Whistler T-Bars: Sie sind diese saison bis ca. ende Januar täglich gelaufen, da bis dorthin the Peak, Harmony und Symphony wegen Lawinengefahr geschlossen waren. Von ende Januar an dann nur noch an Wochenenden und Feiertagen. Glaube mitte März war dann aus, einige Liftler wurden schon ausgestellt, keine leute mehr die ohne überstunden zu machen dort arbeiten konnten. Zu erwähnen gilt noch dass die Abfahrten der T-Bars problemlos von der Harmony 4KSB erreichbar sind. Somit keine einschränkung im Pistenangebot.
Ähnliches am Franz's Chair. Erschließt nicht wirklich terrain das von anderen liften nicht erreichbar ist, ist den ganzen Winter über nur an Wochenenden und Feiertagen gelaufe. Auch hier das 'closed for the season' mitte März.
Wie Emilius schon sagte, beide sind reine Beschäftigungsanlagen, erschließen kein neues terrain. Und wenn nicht genügend skifahrer im Gebiet sind rentiert sich eine öffnung dieser anlagen nicht.

Keine Bubbles: Darauf wird in Nordamerika keinen Wert gelegt. Kann auch nicht genau sagen wieso. Wizard und Fitz Chairs haben auch nur bubbles weils unten im tal öfters mal regnet, meist aber ab der Bergstation dieser Bahnen sowieso schneit. Und: auch bei dichtem schneefall im Tal, eisiger kälte und leichtem wind macht hier keiner den bubble zu. Wirklich nur bei regen. Natürlich wären bubbles und evtl. schöner gepolsterte sitzflächen eine unbestreitbare komfortverbesserung.

Wieso schließen die Lifte Symphony, Haromy, Peak, Glacier Express, Showcase und Horstman T sowie 7th Heaven schon um 14:30 bzw. 15:00 Uhr? Hier wirds interessant. Ich weiß nicht ob es dir aufgefallen ist wieviel 'Ski Patrol' unterwegs ist. Sie müssen jeden Tag ihren 'sweep' machen. Soll heißen sie müssen den kompletten 'in bounds' bereich abfahren/überschauen und sicher sein dass niemand zurück bleibt/verloren geht. Am Beispiel Whistler: Sie fangen in Symphony an, dann Harmony und Peak gleichzeitig, Red und Green Chairs usw. bis runter ins Tal. Dauert meist bis 18:00 Uhr bis der oder die letzte Patroller(in) im tal ist. Wenn der sweep noch nicht vorbei ist darf in diesem bereich noch nicht mit dem präparieren begonnen werden. Da die Pistenmannschaft aber schon um 14:30 mit der gondel zum Roundhouse hochfährt, sprich ab 15/15:30 Uhr schon startklar ist, ist es wichtig schon einige Bereiche frei zu haben um hier keine Verzögerungen hervorzurufen. Natürlich gibt es auch hier ausnahmen.

Glacier Creek und Crystal Hut: Normalerweise sind auch wenn die Restaurants geschlossen sind, immer die Toilettenanlagen zugänglich. Das gleiche 'drüben' mit Raven's nest und Chic Pea. Sollte das nicht der fall gewesen sein wäre dies wirklich nicht akzeptabel.

Die geschlossenen Liftanlage die du vorgefunden hast (Catskinner, Chrystal, Fitzsimmons, Red Chair, T-bars): Hierzu ist die erklärung einfach: Keine Leute, sprich erstens keine Lifties und zweitens wenige Gäste. Um diese Jahreszeit wird im Lift department bereits stark gekürzt. Desshalb werden alle Beschäftigungsanlagen und extra zubringer geschlossen um Betriebskosten zu senken. 'closed for the season'

Beschneiungsanlage lower Peak to Creek und Lower Gearjammer, einen nutzen hätte das definitv, brauchen tut man es keines falls. Man hat ja alternativ 2 beschneite abfahrten gleich daneben: Lower Cruiser und Lower Mainline als alternative zu Lower Gearjammer, sowie Lower Franz's und Lower Dave Murray downhill zur Lower Peak to Creek. Da diese 2 von dir angesprochenen Abfahrten nur im 'feature grooming' laufen, d.h. nur 2, max 3 mal die wochen präpariert werden, würde sich eine Beschneiungsanlage irgendwie dort nicht rechtfertigen.

Grooming Maps: Die einzig wirklich gute möglichkeit ist das internet, den Grooming Report anzuschauen. Ja Vail macht das um einiges besser als WB, jedoch wird auf die sogenannten grooming maps hier bewusst verzichtet. Ist dir aufgefallen wieviele dieser maps als abfall in der Lifttrasse landen? Daher wehrt man sich in Whistler gegen diese karten. Ich gebe dir auf jedenfall recht dass sich in dieser hinsicht etwas änder muss da es für einen gast der keinen Laptop oder anderweitig online access hat unmöglich ist den Grooming report einzusehen. Auf den tafeln der Lifties und den Infozetteln der Hotels stehen jeweils nur die 'runs of the day'.

Zur restlichen präparierung. Hier geht das meiste deiner -keinesfalls unberechtigten- Kritikpunkte auf das ende der Saison: 1.5 Wochen vor 'Hauptbetriebsschluss' sind auch die grooming crews schon kleiner geworden, die arbeit wird schwieriger, der schnee besonders weiter unten 'slush' und 'meltfreeze'. Alles dauert länger. Deshalb werden im z.B. im Talbereich Pisten aufgegeben die über die Saison normalerweise Täglich präpariert werden, beispiele: Whistler: Crabbaple, Fantastic, Lower Franz's. Blackcomb: Lower Cruiser, Upper Mainline. Generell konzentriert man sich auf einen 'Ski out' nach Blackcomb Base, Whistler Village und Creekside. Im oberen bereich der Berge ist's dann wieder etwas anderes, hier der schnee noch gut aber aufgrund der schon fehlenden Arbeitskräfte wird nicht mehr soviel geschafft. Auch hier wieder ein paar beispiele von Abfahrten die normalerweise täglich präpariert werden: Blackcomb: Gandy Dancer aka Ross gold, Rock and Roll und Ridge Runner, Slingshot, mindestens 2 Abfahrten im 7th heaven, oft auch alle 3. Whistler: Adagio und Founder's aka Jeffs ode to joy, Upper Peak to Creek, Dave Murray und Franz's top to bottom, abwechselnd Bear Paw oder Tokum. Natürlich kann sich wetterbeding auch hier immer etwas ändern.
Und dann gibt es noch das sogenannte 'feature grooming', wobei bestimmte Pisten eben nur 2-3 mal die Woche präpariert werden. Beispiele auch hier wieder: Blackcomb: Upper Catskinner zu Slingshot zu Lower Gearjammer. Whistler: Peak to Creek.
Zum Schluss noch ein paar abfahrten bei denen geplant ist dass sie 'snowpack permitting' und wenn Zeit dazu ist einmal die Woche bzw. einmal in 2 Wochen präpariert werden: Whistler: Whistler Bowl und Shale Slope, Krummholz und McConkey's, Wild Card, Jimmy's Joker, Flute Bowl. Blackcomb: Heavenly Basin, Upper Gearjammer, Blackcomb Glacier, Upper White Light und die auch schon von Emilius angesprochenen 'direkten' abfahrten im Berich Solarcoaster Express Tal mit Sorcerer, Undercut und Freefall.

Die unteren Abfahrten im Bereich des Symphony Lifts wurden speziell so schmal und rund um und zwischen Bäumen designt um auch den weniger geübten skifahrern das gefühl des treeskiings bzw. gladed skiings zu geben. Einige Passagen werden hier diesen sommer etwas verbreitert um die Präparierung zu erleichtern, sprich von 1er fahrzeugbreite auf 1.5 fahrzeugbreiten. Sollten so ca. 2 meter sein. Man will nicht zuviel verändern da sonst das flair dieses bereichs verloren geht. War dieses Jahr aufgrund der relativ bescheidenen Schneesituation am Anfang ein wirklicher horror zu präparieren und sehr sehr Zeitaufwändig, daher kleine änderungen für nächstes Jahr.

Die von dir erwähnte Piste Couloir Extreme wurde ebenfalls schon einige male maschinell hergerichtet. Allerdings nur für ein Skirennen (fing oben am Lookout Point an und ging runter bis zum Glacier Creek) und das gibt's auch schon seit ein paar Jahren nicht mehr.

Noch zu deiner Frage bezgl. Blackcomb Glacier: Wir walzen ihn nur in längeren 'Hochdruckperioden' wo sich mit der zeit besonders im bereich der 2 steileren Stücke buckel in der Grüße eines VW Golfs bilden. Die Rescue Road wird normalerweise täglich bis zu dem 'wildlife' schild hergerichtet. Bis dort hin ist es ein muss, dann kann der Fahrer selbst entscheiden ob er bis zum auslauf des 2ten steilstücks rauffahren will. Weiter gehts dann nicht mehr, unmöglich mit einer solomaschinen irgendwie da rauf zu kommen da der Schnee am Gletscher den winter über nie richtig wirklich hart wird. Und ja, wir dürfen dort präparieren, ohne irgendwelche einschränkungen.

Zum abschluss hätte ich noch ein paar bilder vom Bau des Weges durch's sogenannte Blowhole:

http://trakkemaskin.no/pics/galleri/3/11426.jpg
http://trakkemaskin.no/pics/galleri/3/11424.jpg
http://trakkemaskin.no/pics/galleri/3/11425.jpg
http://trakkemaskin.no/pics/galleri/3/11427.jpg

Und mehr 'Whistler Blackcomb grooming':
http://trakkemaskin.no/default.asp?cid= ... 27&lang=de

Für weitere Auskünfte stehe ich gerne zur Verfügung.
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Re: Whistler-Blackcomb Skiurlaub || CA || 11.-18. April 2009

Beitrag von k2k »

Ich habe bis jetzt nur die Vorbemerkungen gelesen, der Rest folgt später. Auf jeden Fall mal wieder ein sehr ausführlicher Bericht, vielen Dank.

Vielleicht eine kurze Bemerkung noch zum Thema Banalisierung und Remodellierung (für eine weitergehende und sicher interessante Diskussion sollte ein Teil des Berichts vielleicht ins Forum dieser ominösen Kritiker gepostet werden :D): Pistenbau an sich ist sicher ein Thema, seit es Skigebiete gibt. Die Frage ist eben, in welchem Maß und mit welcher Radikalität werden die Bereiche umgestaltet. Wenn ich eine Schneise in den Wald schlägere, die Baumstümpfe entferne (womit der Boden ja eh komplett zerstört ist, so dass ich auch noch locker eine Schneileitung ziehen kann) und Gras einsäe, ist das eine Sache. Eine andere Sache ist es meines Erachtens, oberhalb der Waldgrenze eine Autobahn zu modellieren, mit künstlichen Kurven und befreit von jeder natürlichen Struktur und Hindernissen. Beides ist Pistenbau, aber trotzdem besteht für mich ein enormer Unterschied. Insbesondere dann, wenn im zweiten Fall bereits vorher eine durchaus taugliche Piste bestand, die durch Umbau von ihrer ursprünglichen Charakteristik befreit wurde.
"Seilbahnen sind komplexe technische Systeme. Sie sind Werke innovativen vielschichtigen Schaffens und bilden ein spannungsvolles Zusammenspiel technischer und wirtschaftlicher, politischer, sozio-kultureller und landschaftlicher Faktoren." (Schweizerisches Bundesamt für Kultur)

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