Anfahrt:
Kastelruth - Compatsch per Bus in 20min
Rückfahrt:
Saltria - Kastelruth per Bus in 30min (+Umsteiger)
Wetter:
Wechselhaft, Sonne, Wolken, Schauer, Sturm am Berg (Böen bis gegen 100km/h) um +8°C (gefühlt deutlich kälter (Windchill)
Schneehöhe:
Tal: 0 cm
Berg: 0cm
Geöffnete Anlagen und Hütten:
- Alle Sommeranlagen, davon gefahren 6KSB/B Panorama (1x)
- Alle
Geschlossene Anlagen und Hütten:
- Alle Winteranlagen
- keine
Wartezeiten:
keine
Gefallen:
- Landschaft, wenn man was gesehen hat
- Aufstieg in die Scharte
- Tierser Alpl, wobei mir die, da faktisch neu gebaut mittlerweile fast zu modern ist.
- Absacker beim Tirler (nicht günstig, aber die haben einen guten Schnaps)
- Intressante Lichtverhältnisse durch den Föhnsturm.
Nicht Gefallen:
- Wetter
- Fahrweglastiger Abstieg
Wertung:
5 von 6
Abzüge:
-Siehe nicht gefallen
Nunja mittlerweile beim Donnerstag angekommen, und eine über einen Monat alte Leiche weggeräumt der jedoch durch den starken Föhnsturm gekennzeichnet war. Die Anfahrt ging wie fast immer mit dem Bus nach Compatsch hinauf, diesmal endlich bei Dolomitenwetter. Allerdings hielt sich das Schönwetterfenster nicht lang Schon in der zu überschreitenden Rosszahnscharte, gabs die ersten Schauer. Einer hat mich erwischt, dem anderen bin ich grad so entwischt (das war der stärkere)
1. Bergfahrt zum Joch
So morgens gegen 9:20 oben angekommen, gings erstmal den üblichen Weg in die Senke, aus der beide Seilbahnen starten. Wie schon am Vortag, hab ich mich für die 6KSB/B entschieden, schliesslich war noch ein Hühnchen zu rupfen, da mich am Vortag die Schauerneigung auf die Seiser Alm vertrieben hatte.
Morgens oben in Compatsch, die Autos hier sind vor 9:00 hochgefahren, allerdings bringt das nix, da die Parkgebühr genauso teuer wie Lift und der Direktbus sind um den Verkehr im Tal zu halten.
Blick zum Pizberg, leider blieb es nicht so freundlich.
An der Karawane da vorn musste ich vorbei, leider ist der Pfad zu schmal um die einfach so zu überholen. War eine Reisegruppe
Blick hoch Richtung Rosszahnscharte, ist noch ein gutes Stück weg
Im Lift, man überfährt später die ehemalige Talstation, wegen des Windes hatte ich jedoch die Haube geschlossen
Seitenblick, windbedingt nur durchs Plexiglas, ist aber für nur 7 Jahre schon recht verkratzt
Oben angekommen, macht nur 200hm, könnte man auch in ner Halben Stunde zu Fuss per Asphaltstraße machen, aber mittels Goldcard nicht nötig.
Blick zum Schlern, danach gings erstmal bergab
Auch Lang- und Plattkofel sind mal wolkenfrei, das änderte sich wenige Stunden später
2. Joch - Goldknopf
Vom Joch aus gings erstmal in Richtung Süden, also direkt in Richtung des schlechteren Wetters, allerdings war davon vorerst noch nix zu sehen. Bin daher an der Abzweigung, statt nach links, geradeaus weiter, da ich die eigtl. am Vortag angedachte Tour nachholen wollte. Auch diesmal war wieder eine Hütte das Ziel.
Blick hoch zur Roßzahnscharte, die Gruppe im Bild, wurde ich dort schliesslich los
Tw. gehts über Holzstege weiter, da sich hier ein Hochmoor befindet
Nochmal der Schlern, ist auch das Wahrzeichen Südtirols, 2 Tage drauf war ich nach Jahren mal wieder dort oben.
Blick zum Puflatsch, die Umrundung hab ich dort heuer nie komplett gemacht
Und nochmal ohne Laurinlift, der geht ebenfalls nur bis zum Joch, dahinter ists einfach zu flach
Blick rüber zur Geislergruppe
Wegverlauf, ab hier wurde es dann deutlich ruhiger
Pizberg und Räschötz (der eigtl. Pic-Berg ist der Buckel rechts)
Und unvermeidbar der Schlern
Wegverlauf ab Goldknopf, endlich etwas netter.
3. Goldknopf - Anstieg Roßzahnscharte
Am Hotel abgebogen, muss man erstmal geradeaus weiter endlich mal auf einem schmalen Pfad. Der Weg verläuft eher querend, bis auf 2200m der eigtl. Zustieg zur Scharte beginnt. Die ist jedoch recht breit, allerdings halt auch mit schnellem Höhengewinn. Der Südwind wurde im weiteren Verlauf lästig, ganz oben gabs starken Sturm mit Böen bis 100km/h. Im Schlussanstieg kamen dann auch erste Schauer auf und natürlich kräftige Böen.
Puflatsch und einige Wolken, allerdings ists noch trocken
Kühe auf den höchsten Wiesen der Seiser Alm, hier geht die Wiesenzone bis gegen 2300m rauf, weiter oben wird das Gelände hochalpiner
Tiefblick zur Sattler-Schwaige, hatte mit einem Abstecher überlegt, dies aber wg. des Gegenanstiegs verworfen, also direkt bis ins Tierser Alpl weiter
Weiter oben ist noch eine, jedoch unbewirtschaftete Almhütte, dahinter beginnt bald der Schlussanstieg
Lichtspielereien, die späteren Schauer konnte ich wg. des Rosszahnkammes nicht gleich sehen, erst als die drüber kamen
Rückblick mit Pfadverlauf, sehr einfach, erst kurz vor dem Anstieg kommt die einzige leicht kraxlige Stelle
Wieder der Puflatsch, dort hielt sich das Schönwetterfenster etwas länger, später war es dort aber auch zugezogen mit nur kurzen Auflockerungen
Schlernblick, bei dem Felsen nebenan gabs eine erste Sturmböe, musste kurz abwarten, wg. des heftigen Seitenwinds
Weiterer Wegverlauf, der Anstieg geht rechts der Bildmitte los, bis dahin quert man auf knapp 2200m hinüber
4. Schlussanstieg
Nach einigem Queren und einer kurzen leicht kraxeligen Stelle durch ein Rinnsal, geht's nun steiler bergauf zur auf 2500m liegenden Roßzahnscharte. Allerdings würde ich die gesamte Tour lediglich als einen T2er werten, einfach zu leicht insgesamt. Das schwierigste waren eher die Sturmböen oben auf der Scharte. Dort war dann mehrfaches Pausieren angesagt, da man bei Böen mit bis zu 100km/h einfach nicht weiter gehen kann, ohne fast umgeblasen zu werden.
Rückblick zum Puflatsch, der war am Folgetag nochmal dran, allerdings nur als Zwischenstation zum Marinzen hinab.
Das sah nicht gut aus, der Schauer, der sich dort bildete, hatte mich dann später erwischt. Zum Glück war der Spuk nach kurzer Zeit erstmal vorbei
Das war nur 10-15min später, allerdings bekam ich ausser diesem kurzen Schauer keinen Regen ab. Zum Glück hab ich die komplette Ausrüstung immer im Wanderrucksack
Wegverlauf, also welcher Weg, den muss man im Geröll suchen, ist allerdings stets recht leicht zu gehen
Lichtspielereien, das hat eher norwegisch ausgesehen mit dem Wechselhaften Wetter
Wenig später kam dort wieder kurz die Sonne hervor, zwischen den Bildern sind nur wenige Minuten durch den starken Sturm in der Höhe
Blick zum Schlern und nette Lichtstimmungen, damit waren die Wolken wenigstens zu etwas Nutze
Ausblick aus der Scharte, hier war dann wieder ein Trockenes Fenster, dazu ging ein ordentlicher Sturm, da gabs dann kurze Zwangspausen, wg. Wind.
5. Roßzahnscharte - Tierser Alpl
Oben in der Scharte blieb ich wg. des ekelhaften Winds nicht lange. Hab aber erstmal alles was mein Rucksack Kleidungsmäßig her gab rausgeholt. Auch Handschuhe und Mütze, die waren trotz relativ milder +8°C nötig, wg. des Windchills, hatte die zum Glück für alle Fälle dabei. Lediglich die Regenhose blieb drin. Danach gings dann noch 15min zur Hütte, samt 2 kurzer Zwangspausen wg. des Sturms. Raus gings erst nach über 2 Stunden, da ich langsam runter nach Saltria wollte. Östlich der Roßzahnscharte zog dann noch ein stärkerer Schauer durch.
Sella aus der Scharte gesehen, zumindest der Teil, der nicht in den tiefen Wolken steckte
Rosengarten aus Süden zog dann der nächste Schauer heran, hat mich aber nur in Ausläufern erwischt
Stürmische Stimmung an der Rosszahnscharte, durch die Wolken änderte sich der Ausblick innerhalb kurzer Zeit
Schauer überm Fassatal, der schaffte es bis zur nördlich davon gelegenen Seiser Alm, wer auf dne Plattkofel wollte hatte Pech, am Tierser Alpl bliebs dagegen relativ trocken (nur wenige km entfernt)
Hier mal der Plattkofel, wer da drin hing wurde nass.
Dank des Sturms hab ich mich ziemlich schnell zur Hütte verzogen, zur ausgedehnten Einkehr
Wieder ein Blick ins Fassatal kurz vor der Hütte, der Schauer war dort bereits wieder fast durch
Ziel in Sicht die Hütte hat man erst kürzlich erweitert und tw. neu gebaut, müsste aber nach alten Bildern bereits die 2. Erweiterung seit 1963 sein (da wurde die erste Hütte eröffnet).
6. Auf dem Tierser Alpl
An der Hütte angekommen gings erstmal rein, dann auf eine längere Pause. Nach gut 2 Stunden Hüttenrast gings dann wieder zurück nach Saltria Diesmal jedoch über den Fahrweg, da ich nur ungern 2x den gleichen Weg gehe, wenn es mehrere Möglichkeiten gibt.
Pause
Zwischendurch mal raus, hier oben gabs tw. derart starke Böen, dass sich durch den Düseneffekt sogar einzelne umgelegte Sitzbänke selbstständig machten, wohlgemerkt massive Holzbänke.
Nach dem Bergsteigeressen, obwohl keine AV-Hütte (das Tierser Alpl-Haus ist eine Privat bewirtschaftete Hütte) musste ein Schnaps sein
Blick hoch zur Roterdspitze, war nach der recht langen Einkehr, da noch etwas um die Hütte getigert
Die Kapelle ist einer der wenigen noch alten Teile der Hütte, die Hütte selber ist faktisch neu gebaut worden
Blick zum Übergang Richtung Schlernhaus, dauert ohne Sturm etwa 2 Stunden, stets auf 2400-2600m, allerdings bei dem Sturm und damit Gegenwind nicht empfehlenswert gewesen
Folgt man dem Weg im Bild, kommt man nach ein paar Stunden in Tiers raus.
Blick rauf in die östlichen Ausläufer der Rosegartengruppe. Die bildet mit dem Schlernmassiv eine der westlichsten Dolomitengruppen
So noch ein Rückblick, dann gings an den Abstieg bis Saltria hinab
7. Tierser Alpl - Dialer
Nach der Pause gings dann runter Richtung Saltria. leider sehr fahrweglastig. Irgendwann muss ich jedoch mal den Abstieg runter nach Tiers ausprobieren. Mit dem Linienbus ist das aber eine gewisse Sache, da man nach 19:00 nur schwer wieder zurück nach Kastelruth kommt. Mehr hab ich aber am ÖPNV in Südtirol, vor allem oben auf den Mittelgebirgstrassen nicht auszusetzen. Benutz ja sowohl im Schiurlaub (als Wochenticket fürn Schibus Gröden) als auch im Wanderurlaub ohnehin meistens den Bus. Dann geht's aber je nach Strecke oder eben die speziellen Buslinien zur Seiser Alm, die quasi ein weiterer Zubringer hoch ins Wandergebiet sind.
Wetterstimmungen
Blick rüber zum Plattkofel, über ca. 2600m war nun alles im Nebel
Blick hoch zur Rosszahnscharte, den gleichen Weg retour wollte ich definitiv nicht mehr gehen, ist einfach ausser bei Hochalpinen Sachen langweilig
Richtung Fassatal sah es nach wie vor schaurig aus, bis zur Seiser Alm kam jedoch kaum noch was rüber
Rückblick zu den Rosszähnen, wirken recht zerklüftet, trotz ihrer recht geringen Höhe (Bis 2655m)
Wegverlauf, der Fahrweg geht recht steil hoch
Blick rüber zur Mahlknechthütte, bin hier kurz vorm ehemaligen Schutzhaus Dialer, dass man 2010 abgerissen hat, dort sind nur noch diverse Holzteile über, die Hütte ist weg
Beim Ex-Dialer, einige Holzteile hab ich noch rumliegen sehen, der Rest weggeräumt
Die Kapelle steht noch, ist aber auch in keinem guten Zustand, deren Dach ist notdürftig abgedeckt, sieht sehr nach Renovierungsobjekt aus, wirkt dort hinten alles recht vergessen.
8. Schlussabstieg nach Saltria
Vom Dialer aus, gings dann direkt nach Saltria weiter. Unterwegs war es zwar bedeckt aber immerhin trocken. Später bin ich noch zwecks Absacker in die Tirler Hütte gegangen. Die steht jedenfalls mal trotz der relativ hohen Preise mal als Einkehroption im Winter auf der Liste. Hat mir gut gefallen und der Zirbenschnaps (glaub sogar Hausmarke) war auch lecker, hab den probiert, nötig wäre der nicht gewesen. Ab Tirler war es dann ohnehin nur noch ein Katzensprung zum Bus (naja 15min Gehzeit, talauswärts)
Bewölkter Blick in die Geislergruppe hinüber
Ausblick mit den vorderen Mahlknecht-Polen, die eine Fortsetzung der Roßzähne darstellen.
Rückblick hoch zu den Roßzähnen, die Mahlknecht-Polen davor sind vulkanischen Ursprungs, merkt man am dunkleren Gestein
Rückblick hoch zum Rosengarten, bzw. dessen Ostausläufern
Ausblick Richtung Grödnertal, leider sehr bewölkt
Pferde am Weg, danach wars nicht mehr weit bis Saltria
Fast unten angekommen
Wenig später war ich dann beim Tirler zum Absacker. Den Schnaps hab ich nur zwecks Probieren bestellt, war sehr lecker
Tirler Hütte, mittlerweile gibts daneben ein wenn auch kleines 4*S-Hotel, das ebenfalls dazu gehört. Ist allerdings baulich von der Hütte abgetrennt
Luis Trenker-Statue daneben, die dürfte etwa Lebensgroß sein.
Wegverlauf ab Hütte, nur noch eine schmale Asphaltstraße runter, es gibt sogar Busverbindungen vom Tirler nach Saltria, allerdings waren die gegen 17:00 schon weg, naja der Weg ist eh nicht lang
Rückblick aus Saltria hoch zum Plattkofel
Und ein Schlernblick, kurz bevor es wieder ins Tal ging.
Facts:
GPS-Track
Aufstieg:550hm
Abstieg: 850hm
Strecke: 14,6km, davon 13,3km zu Fuss
Gehzeit: 4,5 Stunden
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