kaimue's Route des Grandes Alpes 2007 - Tag 2

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Kaimue
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kaimue's Route des Grandes Alpes 2007 - Tag 2

Beitrag von Kaimue »

Die Route im Überblick
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und wieder genauer: http://www.mapmyride.com/ride/france/th ... /617639566

Als ich am frühen Morgen zum ersten Mal in die Dunkelheit schaue, regnet es in Strömen. Auch nach dem Frühstück wird es nicht besser und ich überlege, ob ich dem schlechten Wet-ter ausweichen und direkt an das
Mittelmeer fahren soll. Aber die möglichen Routen können mich auch nicht überzeugen. Die westlichste und wahrscheinlich schnellste Route über Lyon erschließt sich nur über lange Autobahnfahrten, auf die ich in diesem Urlaub weitestgehend verzichten wollte. Über Grenoble, Gap und dann Grasse habe ich ehrlich gesagt zuwenig nachgedacht. Für mich kamen im ersten Moment nur die Touren über Italien in Frage. Da der Große St. Bernard Pass auch mit dem Tunnel erschlossen ist, bietet er eine wettersichere aber teure Route ins Aostatal, die ich auf dem Rückweg von der Cote d’Azur schon kennen lernen durfte. Die Anfahrt zum Kleinen St. Bernard Pass würde mehrere Wünsche von mir erfüllen: endlich über den Pass, Courmayeur, Aostatal und natürlich der Montblanc aus kürzester Ent-fernung. Doch bei den tiefen Wolken, würde die Wahrscheinlichkeit auf einen Ausblick sehr gering sein. Ein weiterer Grund zur Streichung der Alternative durch den Mont Blanc Tunnel, neben den Kosten. So entschloß ich mich zur Fahrt entlang meiner geplanten Route, mit der Hoffnung, dass der Himmel im Laufe des Tages aufreißt und das Wetter sich bessert.
Um 8:30 mach ich mich bei 6 Grad auf den Weg Richtung Morzine, Col des Gets. Die Fahrt durch die Schlucht ist trotz des Regens interessant, tief und steil hat sich der Fluss in das Tal eingetragen.
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Eine Besichtigung der Pont de Diable entfällt auf Grund der Witterung. Kurz danach erfasst der vor mir fahrende LKW ein junges Wildschwein, das schwer atmend vor meinem Auto liegen bleibt, nach ein paar bangen Moment erhebt sich das offensichtlich unverletzte Tier und sucht sich einen Weg in den Wald. Zum Glück habe ich den LKW nicht zuvor überholt, sonst wäre die Begegnung zwischen dem Tier und meinem Auto für mein Auto nicht glimpflich ausgegangen.
Schön geneigte Hänge zeigen sich im Skigebiet von Les Gets. Die Wolken hängen tief und versperren den Blick zu den Gipfeln, wenn der Wind sie kurz aufreißt, ist der Schnee auf den Hängen und Bäumen zu erkennen. Wenigstens hat der starke Regen aufgehört.
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Auch auf der Abfahrt Richtung Cluses zeigen sich steil abfallende Felsabbrüche. Oberhalb von Cluses kann ich schon den Weg Richtung Col de la Colombière schon erkennen.
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An zwei Stellen ist die Straße halbseitig gesperrt um Stützmauern zu erneuern oder komplett neu zu erstellen. In Le Repdosoir werde ich vom Almabtrieb der Kühe an der Weiterfahrt gehindert – ob ich heute noch weitere Begegnungen mit Tieren habe werde. Hoffentlich nicht und wenn schon dann bitte ebenso problemlos. :o

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Gegen 10:30 bin ich bei Schneegraupel und Nebel am Col de la Colombière auf 1618 Meter. Die Temperatur ist auf 2 Grad gefallen. Die Skigebiete von Le Grand Bornand und La Clusaz machen auf mich einen interessanten Eindruck, obwohl ich nicht viel mehr als die „Zielhänge“ sehen kann. In La Clusaz kann ich einen neuen Lift erkennen, der gerade im Probebetrieb zu sein scheint. Auch sieht der Hang so aus, als ob die Beschneiungsanlage erneuert oder ausgebaut wurde.

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rund um den Col de la Colombière
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Weiter geht es zum Col des Aravis, dort liegt zumindest auf den Wiesen kein Schnee mehr.
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Das viele Auf und Ab lässt mich die Sender öfter wechseln. Zuerst konnte mich noch DRS3 begleiten, dann unterhilt mich Radio Plus gut. Jetzt bin ich bei Radio NRJ gelandet.

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Kurz vor Les Saisies überhole ich im Schneeregen einen einsamen Mountainbiker mit großem Gepäck, bei besserem Wetter würden sich solche Begegnungen bestimmt öfter wiederholen.
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Im Ort läuft die Revision bei einigen Liften, überall gibt es Baustellen, um den Ort auf die kommende Saison vorzubereiten. Die Skistationen rühmen sich hier, daß sie in sichtweite des Mont Blanc liegen, davon kann ich leider nichts erkennen :(

Kurz vor Beaufort
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Nach der Durchfahrt durch Beaufort startet gegen 12:30 der Aufstieg zum Cormet de Roselend. Der obere Bereich der Auffahrt wurde von einem Schneepflug geräumt. Leider versperrt der Nebel die Sicht auf die bestimmt großartige Landschaft, die ich fast für mich alleine habe. Von der Barrage kann ich nichts erkennen, der See versteckt sich bis auf einen kleinen Rest im Bereich des Zuflusses in den dichten Wolken. Irgendwie muss ich in dieser Gegend an Norwegen denken.

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Der Cormet de Roselend präsentiert sich unfreudlich mit 0 Grad, Schneefall und Nebel.
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Der Parkplatz mit Schneematsch
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Auf der Südrampe reißen die Wolken nach wenigen hundert Metern auf und zeigen eine größtenteils schneefreie Landschaft. Es scheint hier nicht so viel geschneit haben. Die Abfahrt ist beeindruckend, ob es nur daran liegt, dass ich zum ersten Mal heute eine gute Sicht habe? Ich denke eher, dass es an der grandiosen Landschaft in Kombination mit der engen Straße und den vielen Kurven liegt.
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Um 13:30 bin ich in Bourg-St-Maurice, von dort will ich weiter nach Tignes, Val d’Isere und dem Col d’Iseran. Die Infotafel am Ortsausgang durchkreuzt aber meine Pläne, da der Col d’Iseran gesperrt ist und damit auch der Weg zu meinem Tagesziel Briancon (via Col du Mont Centis und Col de Montgenèvre). Eine Alternativroute habe ich mir natürlich nicht überlegt, so dass ich erstmal Richtung Albertville weiterfahre. Unterwegs überlege ich mir noch einen Abstecher nach St-Martin-de-Belleville, meinen Urlaubsort im März 2008. Der Ort ist wie fast alle Skiorte, die ich bisher auf meiner Tour erlebte, wie ausgestorben. Nur ein paar Bauarbeiter erneuern eine Leitung auf dem Marktplatz, sonst ist niemand zu sehen und alle Restaurants und Hotels haben geschlossen. Unsere Unterkunft machte nicht nur auf den Bildern einen guten Eindruck, ich denke, dass es ein toller Aufenthalt wird.
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Der kleine Ortslift als Verbindung zur Gondel
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Unsere Unterkunft im März 2008
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Gondel, Trasse und Abfahrt
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Als ich dort um 15:30 losfahre, will ich ins Maurienne-Tal um von dort morgen früh zu starten.
Als „Abkürzung“ bietet sich der Col de la Madeleine an. Die Auffahrt ist schmal und eng. Zum Glück verhindert der Nebel den Blick in die tief und steil abfallenden Täler. Die schmale Straße erlaubt es mir nicht anzuhalten, so dass ich die Eindrücke nur für mich speichern kann. Mein Bordcomputer meldet 12 km vor der Passhöhe, dass das Diesel noch für weitere 80 km reicht. Leider fällt mit jedem Höhenmeter die Anzeige immer schneller. Ich bekomme Angst, ob ich auf der Strecke liegen bleibe!!! Die Anfahrt zum Gipfel wird zum Nervenspiel. Immer schneller fällt die Anzeige, während die Entfernung nur minimal geringer wird. Mein Blick wechselt immer wieder zwischen Bordcomputer und Navi. Drei Kilometer vor dem Gipfel überhole ich noch zwei Radfahrer und bekomme noch einen Rest von 12 km angezeigt. Meine Hände sind jetzt nicht mehr nur auf Grund der Strecke feucht. Selbst wenn ich es zum Gipfel schaffe, benötige ich den Motor für die Abfahrt. Ohne Servolenkung und Bremskraftverstärker brauche ich gar nicht daran denken. Endlich bin ich am Gipfel. Noch vier Kilometer Rest.
Damit sollte ich zumindest bis St-Francois Langchamp kommen, doch ob es dort eine Tank-möglichkeit gibt? Der Pass zeigt sich unfreundlich mit Graupelschauer und starkem Wind. Ich halte mich nicht lange auf und rolle dem Tal entgegen.
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Ich hoffe, dass sich die Anzeige dadurch wieder in die andere Richtung bewegt. Zusätzlich schalte ich alle unnötigen elektrischen Verbraucher aus. Aber es geht weiter Richtung null! Ewig lange bleibt es bei der 1 stehen, um dann plötzlich auf 99 km zu springen.

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Glück gehabt!!! So genieße ich die Abfahrt und bewege mich langsam auf meinem neuen Zielort St-Jean-de-Maurienne, wo ich nach einem kurzen Abendessen meine Route noch einmal neu planen muss.

skilinde
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Beitrag von skilinde »

Toller Tag, nur schade das das Wetter so mittelmäßig war. Den Col de la Madeleine empfehle ich Dir nochmal bei gutem Wetter :wink:

P.S. Die Karte lädt bei mir ewig...

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Beitrag von Kaimue »

Zum Glück hatte ich auf dem Rückweg besseres Wetter, aber der Col de la Madelein passte nicht ganz in die Route. Kommt aber bestimmt noch.

Die Karte lädt bei mir manchmal auch ewig. Scheint am Provider zu liegen. Ist aber trotzdem eine gute Möglichkeit, finde ich. ich kann auch eine kml Datei für Google Earth ausgeben.
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