Da muss man doch tatsächlich fast 29 Jahre alt werden, um festzustellen, dass man in der fränkischen Heimat auch Skifahren kann. Und das sogar noch mit deutlich weniger Fahrtzeit als vergleichsweise von München aus nach Lenggries oder zum Spitzingsee.
Ich weiß nicht warum, aber Anfang dieser Woche kam mir die Idee, dass man ja evtl. auch in Franken irgendwo skifahren kann. Also ein wenig recherchiert... Schnell war klar, dass ich nach Osternohe will. Außerdem ist ja noch Hohenstein in der Nähe und der Brennberglift wäre auch noch machbar gewesen. Letzterer hatte aber leider geschlossen.
Vorweg also ein modifizierter Kartenausschnitt der zwei von mir besuchten Lifte. In der Zoomstufe waren leider die Lifte nicht mehr zu sehn, weshalb ich sie grob extra eingezeichnet hab, ebenso die 2. Piste in Osternohe. Man sieht also, die gute Lage nahe der Autobahn A9, nicht weit weg nordöstlich von Nürnberg.
Kartendaten von OpenStreetMap (OpenStreetMap Foundation and Contributors) und Kartenlizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/
Ich wusste auch noch nicht, wie ichs zeitlich schaff, und letzten Endes konnt ich gestern auch erst gegen 16h von Erlangen aus losfahren. Auf dem Weg erste Skepsis, da nirgendwo Schnee lag, weder in Erlangen noch neben der A3. Allerdings hatte ich am Vormittag schon einen Blick in Richtung Hetzles erhascht, und dort waren die Bäume zumindest angefroren. Zwischen den Ausfahrten Lauf/Hersbruck und Schnaittach auf der A9 dann auch tatsächlich die Erleichterung: eine dünne geschlossene Schneedecke. Die paar Höhenmeter mehr machen sich also doch bemerkbar.
Da die Skilifte in Hohenstein laut Internet kürzer offen haben und außerdem weniger spannend zu sein schienen, bin ich erst dorthin gefahren und war gegen 16:30 dort inklusive Ehrenrunde durch den Ort, ich war ja noch nie dort und musste die Skilifte erst finden.
So konnte ich als ich wieder aus dem Ort rausfuhr endlich einen ersten Blick auf die Lifte erhaschen, recht zerfahren dieses Feld.
Und dann noch einen Blick vom Parkplatz aus und zurück zum Parkplatz. Ich hatte etwas oberhalb der Lifte geparkt, eigentlich hätte es noch einen größeren Parkplatz direkt an der Talstation gegeben, aber so schlimm wars nicht, mit ein wenig Schieben kam man querfeldein auch gut zurück.
Ich entschied mich für eine 10-Fahrtenkarte für 5,50€, die bei jeder Fahrt händisch abgeknipst wurde.
Leider war nur der von unten aus gesehen rechte der beiden Lifte in Betrieb, aber bei dem Andrang (so gut wie keiner) auch verständlich.
Blick aus dem Lift zur Piste hin.
Flutlichtmast, wird bei Bedarf eingeschaltet.
Bei der Begstation gehts dann sogar mal zwischen zwei Felsen durch.
Und oben angekommen hat man auch einen netten Blick auf die Burg Hohenstein.
Hier der erste Pistenabschnitt von oben. Viel Schnee lag nicht gerade, aber es war absolut ausreichend. Allerdings ist die ganze Piste auch sehr flach, weshalb man gar nicht so viel Geschwindigkeit bekommt.
Hier nun ein paar Bilder des 2. Liftes (von unten aus gesehen links), der außer Betrieb war.
Die Piste nochmal von oben, von der rechten Seite aus, schon recht braun hier oben.
Und die Trasse des 2. Schleppers.
Eine Stütze von unten.
Im Fahren ein Blick zurück.
Hier nochmal der linke Schlepper mit Umlenkrolle und Bergstation.
Die Piste von besagter Bergstation aus.
Und der Ankunftsbereich des rechten Schleppers.
Piste und linker Lift von unten.
Talstation linker Lift.
Blick nach drüben zum rechten Lift.
Ganz rechts auf dem Bild sieht man eine kleine Sprungschanze sogar, eigentlich das spannendste an den Pisten hier.
Talstation des rechten Schleppers mit Kartenverkauf.
Nach diesem Bild hat mich der Kartenverkäufer und Liftwart doch tatsächlich angesprochen, was denn das Fotografieren soll und überhaupt, dass man um Erlaubnis zu fragen hätte. Ist in meinen Augen rechtlich nicht so, da ein Recht am Bild der eigenen Sache in Deutschland eigentlich selten bis nie besteht, aber OK. Er nannte dann auch die Hintergründe, nämlich Vandalimus: letztens gabs wohl eine ungeklärte Beschädigung von ca. 8000€, das muss man auch erstmal wieder erwirtschaften. Ich konnte ihn jedenfalls überzeugen, dass ich nix Böses will und meinte dann nur, dass Lifte fotografieren doch ein sehr komisches, seltenes Hobby sei, wobei ich auch nicht soweit gehn würde, dass es ein Hobby ist, das ist eher so Beiwerk beim Skifahren bei mir. Als ich dann noch meinte, dass auch im Internet sich Leute gern diese Bilder anschaun, meinte er nur, dass er damit nix zu tun hätte. Naja, immerhin konnt ich jetzt in Ruhe weiter fotografieren.
Hier dann noch mal der rechte Lift aus andren Perspektiven.
Blick nach oben auf die Piste.
Bäume werden mit Heu bedeckt.
Und noch mal die "Sprungschanze" von oben, das Flutlicht war mittlerweile an. Dies wurde übrigens über Funk zwischen Talstation und oben liegender Wirtschaft abgeklärt.
Nun aber schnell weiter, querfeldein zum Auto zurück und weiter nach Osternohe. Auf dem Weg dorthin bin ich auch noch an einer gespurten Loipe vorbei gekommen.
In Osternohe selbst gabs dann erstmal einen Blick von weiter weg auf die Piste, welche man übrigens auch sehr gut von der A9 aus sehen kann.
An dieser Stelle übrigens auch ein Verweis auf den Beitrag von Kretzsche, wo man auch einen schönen Plan des Skigebietes findet.
Kurz vor 18h kam ich dann in Osternohe an. Geparkt hab ich am oberen, großen Parkplatz, außer mir vielleicht noch 5 Autos, der Parkplatz war also sehr leer.
Bei der ersten Abfahrt kam dann gleich Freude auf, ein deutlicher Unterschied zu Hohenstein, man bekam richtig Fahrt und die Piste war gut steil, relativ lang und auch schön anspruchsvoll. Vom Schnee her recht hart, teilweise griffiger Nassschnee in Form von kleineren Hügeln.
Ich entschied mich für eine Flutlichtkarte für 12€.
Leider sind meine Bilder übrigens nur mäßig gut geworden, vielleich hätte ich in einem anderen Modus fotografieren sollen. Außerdem war der Akku der Kamera fast leer, aber ich denk, ich hab das beste draus gemacht.
Hier also die Terrasse des Liftstüberls mit Piste und Lift.
Ein paar Daten des Lifts gibts auch.
Piste von unten mit Schneekanone, die 2. stand oberhalb im Dunkeln, da war ein Foto leider nicht drin.
Beim Liftfahren fotografieren war schwierig, aber nicht unmöglich.
Oben ein paar mystische Bilder von Umlenkrolle und einem Feldweg, das Flutlicht macht eine ganz eigene Stimmung. Das war übrigens das 1. Mal, dass ich Flutlichtskifahren war und ich es nicht zu kalt fand und wo mir die Pisten auch Spaß gemacht haben. Allerdings waren die andren Male in Vilnius (Pisten sehr gut, aber zu kalt, Bericht folgt) und in den Trois vallées, wo die Piste echt langweilig war und es sehr viel zu kalt war.
Ein unscharfer Blick zurück auf die Piste entlang des Liftes, hier waren auch einige Schanzen und andere Funparkelemente aufgebaut.
Trotz Dunkelheit ein paar braune Stellen, das war übrigens auf der Piste, die am Parkplatz vorbei führt. Diese war deutlich weniger frequentiert, weil man ein paar Meter hochsteigen musste, um drauf zu kommen. Trotz der braunen Stellen, war der Schnee auf diesem Abschnitt am Besten.
Ein weiter Blick ins Tal, von dort aus konnte man auch schön die Lichter der Autos auf der Autobahn vorbeirauschen sehn.
Neben 3 Schneekanonen gibt es sogar 2 Schneelanzen.
Hier gehts in einen kurzen Ziehweg von der Piste, parallel zum Lift, zurück zur andren Piste.
Und an der selben Stelle ein Blick in der Lifttrasse nach unten. Im ganzen Skigebiet übrigens kaum Betrieb, vielleicht noch 15 Leute außer mir, wenn überhaupt. Allerdings sind auch um 20h noch neue Leute hinzu gekommen. Ich konnte auch unten immer direkt am Kontrollhäuschen vorbei zum Einstieg vor und direkt einsteigen, musste wirklich nie warten. Dementsprechend angenehm leer war die Piste auch.
Das ist wieder im oberen Teil der "Parkplatz-Piste", zwischen Bäumen gehts hier durch.
Und noch ein paar Bilder von Piste, Lift, Schneelanze, usw., aus dem unteren Teil der Piste zum Abschluss. Man sieht schon auch: ein bisschen mehr Schnee wäre schon gut.
Gegen 20h beschloss ich dann aufzuhören, bzw. noch 3 Abfahrten zu machen. Ich hab nicht mitgezählt, aber ich bin sicher über 20 mal gefahren. Auf der letzten Abfahrt gegen 20:15 hats mich dann auf einer Eisplatte noch mal richtig schön hingelegt. So konnte ich dann nicht heimfahren, also musst ich dann doch noch ein weiteres Mal sturzfrei fahren und bin gegen 20:30 schlussendlich wieder heimgefahren. Das Navi wollte mich über die Autobahn schicken, ich hab aber den kürzeren Weg über Eckental gewählt, und konnte sogar 11min gegenüber der Ursprungsprognose rausholen, obwohl ich einen Weg über einen ungeteerten Feldweg gewählt hab. Ist halt gut, wenn man sich auskennt. Ein Erfolgserlebnis noch zum Abschluss des Tages.
Mein Fazit also: Ich war überrascht, wie gut man tatsächlich um Nürnberg herum skifahren kann, hätt ich echt nicht für möglich gehalten. Besonders Osternohe wird mich sicher wieder sehen, auch wenn der Schnee mehr und besser hätte sein können, so machen die Pisten echt Spaß. Hohenstein war auch nett, aber wird nach 10 Abfahrten eher langweilig, ist halt doch eher was für Anfänger da, aber für diese auch echt empfehlenswert. Durch die Höhenlage und weils flacher ist hält sich dort der Schnee etwas besser als in Osternohe.
Warum in die Ferne schweifen? Auf nach Hohenstein/Osternohe!
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Re: Warum in die Ferne schweifen? Auf nach Hohenstein/Ostern
Schön mal Winter Bilder von Frankenlifte zu sehen die haben anscheinend doch noch Schnee. Die Hohensteinlifte gehören dem Gasthaus im Ort und die sind immer ganz net, keine Ahnung warum die dich der Spionage bezichtigen
Vielleicht kommst du auch mal nach Etzelwang die haben dort auch einen schönen Lift http://brennberglift.de/skilift/
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Re: Warum in die Ferne schweifen? Auf nach Hohenstein/Ostern
Ach ja ich hab neulich auch mal überlegt nen freien Nachmittag zu nutzen und dort ein wenig zu rodeln oder sonstwas... vielleicht klappts ja noch
Danke für den Bericht, hat mich gefreut
Danke für den Bericht, hat mich gefreut