Weißbach | Hochschwarzeck | Maria Gern - 02.03.2013

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vovo
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Weißbach | Hochschwarzeck | Maria Gern - 02.03.2013

Beitrag von vovo »

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Für Berchtesgaden wollte ich eigentlich mal zwei oder drei Tage am Stück einplanen, da es dort in der Gegend noch einige Kleingebiete gibt, die mich interessieren – Zinken, Rossfeld, der Kurvenschlepper am Obersalzberg, Hochschwarzeck, Götschen... Doch neulich hatte ich leider nur den einen Samstag Zeit.

Ganz oben stand natürlich Hochschwarzeck, auch wenn dort leider nun mehr der Stemag-Schlepper „Datzmann“ gründlichst abgetragen worden ist. (Im Sommer hab ich ihn noch gesehen und auf eine Trassenwanderung verzichtet, „weil ich ja da im Winter hinfahren werde“. Neiiin! )
Außerdem wollte ich noch zum Jenner. Zwar hatte ich jenem Berg schon vor zwei Jahren einen Besuch abgestattet, doch die alte Bahn ist ja nun wirklich etwas vollkommen Besonderes und mit dem seinerzeit geschlossenen Mitterkaserlift hatte ich „noch eine Rechnung zu begleichen“...

Jedoch stellte sich beim frühen Aufstehen in München fest, dass – typisch für diesen Winter – das Wetter wieder mal schlecht war und ein Sprühregen für Glatteis draußen sorgte. So wartete ich erst mal ab, studierte die Wetterwarungen im Internet und machte mich erst gegen 8 Uhr auf die Socken, als es wieder besser wurde. Nun – Glatteis musste ich dann auf der A8 nicht befürchten, wohl aber ging sehr viel Zeit verloren, da bis zum Inntaldreieck der übliche Wahnsinn herrschte. Aufgrund der Vespätung cancelte ich gedanklich den Jenner-Besuch und fuhr dafür in Weißbach an der Alpenstrasse spontan links ran, wo noch ein alter SEBA-Schlepper sowie ein „Handschuhmörder“-Lift nahezu ohne jeglichen Besucher ihre Dienste verrichteten.

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Ich stellte mein Auto auf dem sonst leeren Parkplatz ab und war froh darüber, dass der Boden gefroren war, denn sonst hätte es sicher wieder Probleme mit durchdrehenden Rädern gegeben und davon habe ich für diesen Winter wahrlich genug! Zwar hingen die Wolken tief, aber es schneite nicht und außer einer handvoll Leute tummelte sich niemand am Lift. Zeitweise fuhren die Bügel sogar komplett leer hinauf. Ich erwarb für 5,50 EUR eine Vormittagskarte beim Liftler – einem älteren, freundlichen Einheimischen mit Vollbart, mit dem ich später noch ins Gespräch kommen sollte.

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Blick auf den Hang von unten aus – zwar waren oben schon einige Stellen angebräunt, aber wie vom Liftler versprochen war alles wirklich gut präpariert. Man konnte es auf dem Hang ganz gut krachen lassen und für ein paar Fahrten ist das hier echt in Ordnung. Aber wie immer war ich ja eigentlich nur wegen dem Schlepper gekommen – einem alten SEBA-Lift, wie es sie früher zuhauf in Oberbayern gegeben hat. Vor allem um Inzell müssen einigen von denen gestanden haben – nun mehr beschränkt sich ihre Existenz auf den hier, den Grünsteinlift bei Berchtesgaden, den Schlepper bei Gmund am Ödberg, den Zielhanglift am Blomberg in Bad Tölz (oben am Blomberghaus steht noch ne SEBA-Ruine) und jenem steilen, kurzen Lift oberhalb von Nußdorf. (Weiter hinten in Gritschen steht auch noch ne SEBA-Ruine...)

Ach ja, in der Jachenau gibt es ja noch den urigsten aller Einzellifte im Oberland – auch ein SEBA-Schlepper. In Niggeln kurz davor, war das eigentlich auch einer von jener Firma?

Zu guter Letzt fällt mir der in Halblech ein – der längste von allen...

Na, einige hat es ja doch noch bis heute...


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Fährt schon elektrisch...

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Gleich rechts davon...

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Im Lift...

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Blick auf den Hang – der Schnee war hart gefroren und gut zu fahren. Beim nächsten Wärmeeinbruch, der mittlerweile ja stattgefunden hat, dürfte hier recht schnell Schluss sein, denn die Lage ist sehr sonnenausgesetzt. Im Februar 2011 wollte ich hier schon mal auf dem Rückweg vom Heutal meine Schwünge ziehen, doch da gab es nur grüne Hänge.

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Nix los...

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Leider schon lange LSAP – auf diesen Hügel gegenüber führte früher mal ein Schlepper, der wahnsinnig steil gewesen sein muss. Lt. Liftler eine totale Fehlinvestition, da die Anlage für Anfänger zu kriminell gewesen ist. Als Einstieg ins „Skigebiet“ diente seinerzeit übrigens ein Pendellift.

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Dann beschloss ich zum Schrecken meines linken Handgelenks (die rechte Pratze brauchte ich zum Knipsen), mit dem Handschuhmörder neben dem SEBA-Lift zu fahren.

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Nichts für Leute mit Sehnenscheitentzündung!

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Fahrtbild...

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Nett...

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Die Bergstation des Handschuhmörders...

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Nochmal ein Blick zum SEBA – Lift. Na, eine Fahrt noch und dann weiter nach Hochschwarzeck!

Als ich aufbrechen wollte, ergab sich noch ein Gespräch mit dem Liftler – er erzählte, dass der Betrieb immer schwieriger geworden wäre und wohl bald eingestellt würde. Immer weniger Schulklassen oder Familien kämen hier her und aufgrund der Unkosten von einigen Tausend Euro pro Jahr sei es kaum noch zu bewerkstelligen, dass der Schlepper seine Runden dreht.
Wie ich mir da so seine Sorgen anhörte und im Hintergrund die leeren Bügel den menschenleeren Hang hinauf schwebten, tat mir der Liftler schon ein wenig leid. Allerdings wundert es mich, dass heutzutage nicht mehr Familien die ortsnahen Kleingebiete in Anspruch nehmen – bei dem was ein Urlaub in Sölden, SFL oder Scheffau kostet! Wenn man da die Ausrüstung, die Skipässe und das tägliche Essengehen zusammenrechnet, ist man ja recht schnell bei Beträgen angelangt, die für einen durchschnittsverdienenden Familienvater ganz schön reinhauen.
Aber andererseits dürfte wohl auch die Lage „dort hinten“ ihren Schuldanteil haben. Der Liftler meinte daraufhin auch, dass z.B. viele Städter eher zum Wolfsberglift fuhren als hier her nach Weißbach hinter. Der besagte Schlepper bei Siegsdorf liege ja gleich an der Autobahn, hätte eine längere Piste und zudem eine Beschneiungsanlage.
Als ich erzählte, dass ich am Wochenende zuvor „beim Kollegen“ am Sulzberglift in Meisau gewesen war (ein alter Stemag in einem Seitental zwischen Inzell und Siegsdorf), wollte der Liftler gleich wissen, wo es mir besser gefallen hätte. Nun, da musste ich fast ein wenig ausweichend antworten, um nicht lügen zu müssen – der alte Kurzbügel-Stemag in Meisau hatte mich irgendwie total begeistert, aber als Schlepplift-Freak kann man da sicherlich keine objektiven Urteile fällen...
Jedenfalls ist der Weißbacher Lift für nen Zwischenstopp recht gut geeignet – er liegt ja direkt an der B 305 gewissermaßen... (Stünde der steile Lift samt Pendellift-Zubringer am Hang gegenüber noch – das wäre natürlich was gewesen!)


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Ankunft am gut besuchten Parkplatz in Hochschwarzeck. Erster Blick – läuft der steile Fronwieslift auch? Kein Mensch war da oben zu sehen und die Bügel schienen still zu stehen. Doch mit etwas Geduld konnte man dann erkennen, dass er in Betrieb war. Der Lift fährt sehr langsam, darum hatte es aus der Ferne eben so ausgesehen, als wäre er „wg. Schneemangel“ ;) out of order...

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Am Schmuckenlift lief noch ein Skikursrennen, doch später war hier nichts mehr los – die meisten saßen dann – das Wetter besserte sich zusehends - an der Imbissbude in der Sonne und genossen das kostbare Licht in diesem dunklen Winter.

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An der DSB gegenüber hatte ich ewig an der Kasse zu warten, da vor mir wieder alle stochastisch möglichen Ticketkombinationen erfragt werden mussten. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Aufwand ein deutscher Staatsbürger beim Kauf von Liftkarten betreiben kann. „Können'se mir noch sagen, wo.... Haben'se nicht noch....“ - ich musste mich total zusammenreißen, nicht was Dummes zu den Pappnasen vor mir zu sagen. Hinter mir stiegen indes auch schon einige einheimische Flüche durch die Bergluft empor, was den Kaufvorgang jedoch nicht beschleunigte...

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So holte ich halt nochmal die Nikon raus, während der Kassierer berechnen musste, wieviel Prozent der Ermäßigung es ausmacht, wenn der Schratz.... ach, ich lass das Lästern lieber...

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Oben herrschte Sonnenschein – leider kamen einem neben dem Ausstieg der DSB die Abluftgerüche der Berggaststätte entgegen geblasen und ich sah zu, zur Piste zu gelangen. Viele Leute waren übrigens nicht zum Skifahren hergekommen, sondern rauschten dann mit dem Schlitten auf der Rodelbahn unter der Sessellifttrasse hinunter.

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Mir gefällt die DSB-Abfahrt gut – oben ein herrlicher Hang, dann ein flaches Raserstück und wieder ein Steilhang. In der Sonne später wurde der Schnee allerdings weich – im Frühjahr dürfte hier recht schnell Feierabend sein, oder?

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Zoom zum steilen Fronwieslift – da freute ich mich schon total auf eine Fahrt!

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Da stand bis zum Sommer noch der Stemag. Mist!

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Hier der finale Steilhang, ehe man Schwung nehmen muss, um nach rechts in einen Ziehweg zurück zur Talstation der DSB zu gelangen. Will man zu den beiden Schleppern gegenüber, muss man weiter zur Strasse runter und diese abschnallen. Hier unten verläuft noch ein Seillift bei einem Bauernhof und weiter bei der DSB drüben ein weiterer. Die habe ich aber ausgelassen. Von Seilliften hatte ich an jenem Samstag nach der Handschuhmörder-Aktion genug.

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Im Schmuckenlift, wo vor allem die Jugend hinauffuhr, um im Wald wieder hinunter zu heizen. Unten sieht man keine Schlange am Lift, sondern eben die Leute vor der Imbissstube Brotzeit machen. Auch ich genehmigte mir da später an der Sonne eine Gulaschsuppe und einen Krapfen zum Dessert.

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Weder steil noch lang, aber trotzdem irgendwie urig – die Auffahrt mit dem Schmuckenlift.

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Sonne! (Ich gebe zu – ich habe mich über den gestrigen Frühlingstag in München total gefreut und mich in einen Biergarten begeben anstatt den nächsten Wintereinbruch zu erbeten. Skifahren hin oder her...)

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Ich stellte mich in der Sonne neben dem Fronwieslift auf (nachdem ich die erste Fahrt hinter mich gebracht hatte) und knipste in alle Richtungen...

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Zoom zum Schmuckenlift...

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Das steile Waldstück sieht von hier schon nicht mehr so kriminell aus wie vom Hang gegenüber...

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„Kann ich Ihnen helfen?“, wollte der Liftler wissen, weil ich den Schlepper knipste. „Nein“, meinte ich. (Mir kann man nicht mehr helfen ;) )

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Einfach super – wieder ein alter Schlepper mehr, den man noch besuchen & fahren konnte...

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Da hätte es einem im Sommer bei einer Begehung den Schweiß nur so rausgehauen...

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Trassenblick vom Ausstieg aus...

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Die Abfahrt ist nicht sonderlich lang, aber ganz oben hat es ein nettes Steilstück.

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Am Ende fuhr ich nochmal mit der DSB rauf...

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Die baugleiche Anlage – nur mit neueren Sesseln – hat es wohl am Unternberg in Ruhpolding. Auch in Kelchsau in der Skiwelt steht noch so eine und die am Brauneck dürfte ebenso „verwandt“ sein. Genauso auch jene zur Hochplatte bei Marquartstein rauf. (Die wurde ja 2011 renoviert.)

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Die Fahrt zieht sich halt immer recht lang hin, weil der Lift eher langsam läuft. Aber solange es kein Sauwetter hat, finde ich das Bergauf-Geschwebe immer ganz nett. Ich habe als Kind bzw. Jugendlicher früher an der Reiteralm oft mittags bei schönem Wetter die Ski abgeschnallt und bin einfach nur so mit der DSB Reiteralm I (damals noch mit den alten Seitenschließbügel-Sitzen) nach Pichl runter und wieder rauf gefahren.

Übrigens kam neulich im Fernsehen ein Thriller, der in der DSB Hirschberg hier in Hochschwarzeck gedreht wurde. Normalerweise mag ich diese ganzen doofen Fernsehfilme nicht, aber wegen dem Lift bleib ich dann doch im Programm hängen. Da fühlten sich welche, die sich anscheinend auf einer Berghütte vor bösen Buben versteckten, verfolgt und fuhren in der Nacht mit der DSB ins Tal runter. Plötzlich gab es einen Stillstand...

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Oben nochmal den Ausblick genossen – eine Verbindung mit Götschen wäre sicherlich machbar, aber eher wird der Skibetrieb in Hochschwarzeck komplett eingestellt, als dass da mal was gebaut wird.

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Nun hatte ich die Piste für mich....

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Da kann man es einfach laufen lassen ;)



Es war nun Zeit, das dritte Ziel jenes Tages aufzusuchen – den Pendellift bei Maria Gern, einem Seitental nördlich von Berchtesgaden. Im Frühjahr 2012 war ich hier den Berg hinaufgelaufen, weil in meiner Kompass-Wanderkarte ein Lift weit oben bei einem Bauernhof eingezeichnet ist. Dort stieß ich dann auf den besagten Schlepper. Dieser gehört dem örtlichen Skiclub und wurden von den Vereinsmitgliedern in Eigenregie errichtet. Der Lift ist nicht öffentlich und nur für Mitglieder des Vereins zugänglich. Da ich jedoch eine Einladung erhalten hatte, nahm ich diese natürlich überaus dankbar an und fuhr mit gespannter Vorfreude im Bauch Maria Gern entgegen.

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An der Abzweigung, wo eine „Anlieger frei“ - Strasse sich den Berg hinauf schlängelt. Ich rief meine Kontaktperson vom Handy aus an, da oben wohl kaum Parkplätze vorhanden sind und ich abgeholt werden sollte. Aber da wenig Betrieb herrschte, durfte ich dann selbst hinauffahren. Die Strasse ist halt nicht sehr breit und bei geschlossener Schneedecke hätte ich mir das mit dem Clio nicht angetan. Aber überall lugte der trockene Asphalt hervor, so dass ich problemlos hinauf gelangte.

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Den Weg an sich kannte ich ja noch von der Wanderung im Mai 2012. Damals war ich zu Fuß heraufgekommen – voller gespannter Erwartung, was es mit dem Lift „da oben“ auf sich hat. Ich hatte damals schon enttäuscht gemutmaßt, einen weiteren sorgfältig abgetragenen „LSAP“-Lift gefunden zu haben, als ich den leeren Hang oberhalb des Gehöfts erblickte. Aus der Nähe erkannte ich jedoch dann Seile und einen einzigen Kurzbügel...

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Noch nicht am Ziel – auf noch engerer Strasse geht es weiter hinter und hinauf. Die Vorfreude schellte indes weiter nach oben...

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Fast am Ziel – links oberhalb der Gehöfte steht der Lift.

Ich fuhr vorbei und parkte ganz am Ende der Strasse vor einem Bauernhof, ganz so wie es mir am Telefon empfohlen wurde. Dann musste ich noch die Skischuhe anziehen und konnte es kaum erwarten, am Lift zu sein. Überwältigt von der Schönheit dieser Ecke mussten dann doch noch ein paar Knipser vorangehen...

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Die Leute haben hier wirklich eine Sahne-Wohnlage! Dieser Blick, die ruhige Lage und dann noch ein kultiger Pendellift, den man unten schon erkennen kann.

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Zoom – ich wurde schon erwartet. („Da kommt der Lifte-Spinner aus der Stadt!“ ;) )

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Da oben unterhalb der Sonne endet der Lift. Ein kurzer, aber einigermaßen steiler Hang.

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Ich wurde begrüßt und ohne große Umschweife ging es erst mal an die Premierenfahrt. Andere Skifahrer außer mir und dem Kontaktmann vom Verein gab es nicht. Drei Jungs saßen halt noch gemütlich auf einer Bank vor der Hütte, tranken ihr Bier, sahen uns beim Skifahren zu und dachten sich wahrscheinlich ihren Teil über den komischen Heini mit der Nikon ;)

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Ich durfte später jede Fahrt selbst durch Drücken des schwarzen Knopfs starten.

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Der Lift ist von Stemag und war bis Anfang der 1980 der Amerosenlift oberhalb von Markt Schellenberg. Dort wurde er von einem blauen Leitnerlift ersetzt, der seinerzeit früher in Reit im Winkl neben dem Dorflift seine Runden gedreht hatte. Der Amerosenlift wird heutzutage nur noch vom Besitzer und seinen Kindern gefahren, wie mir erzählt wurde.

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Wir unterhielten uns, während wir nach oben sausten.

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Bis Anfang der 80er gab es hier einen Eigenbau-Pendelschlepper, der nur die Hälfte des Hangs erschloss.

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Kurz vor der Bergstation.

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Die Gehänge erinnerten mich gleich an den Stemaglift in Meisau bei Hammer oder an den baugleichen Lift am Buchberg in Bad Tölz. (Also baugleich zum Meisauerlift ; beides sind ja „normale“ Schlepper und keine Pendellifte.)

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Trassenblick von oben – den guten Ausblick hatte ich ja schon bei meinem Besuch im Mai genießen können.

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Zoom – unten sitzen die Jungs beim Bier vor der selbst erbauten Skihütte und der ebenfalls eigenhändig errichteten Talstation. Der Lift startete früher direkt am Bauernhof. Vor kurzem hatte man das Gelände dort aufgeschüttet und sogar begradigt, um die Skihütte zu errichten, die auch die Garage für die Pistenraupe enthält. Da haben die Leute vom Verein wirklich ganze Arbeit geleistet – alle Achtung!

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Zoom zur Piste – aber ich war ja eigentlich mehr wegen des Lifts hergekommen....

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Nach ein paar Fahrten bekam ich noch das Innenleben der Talstation gezeigt...

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Auf diesen Dinger fußt die Bergstation...

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Blick nach draußen...

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Hier bekam ich noch die Technik bzgl. des Notbremse genauer erklärt. Für mich als technisch ungebildeten Schreibtischtäter ist es sowieso immer wieder faszinierend, wie so etwas funktioniert. Eine Welt, die ich nie begreifen und immer als etwas Geheimnisvolles betrachten werde.

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Nicht schlecht für einen Skiverein mit einem kleinen Pendellift! Die Raupe wurde gebraucht gekauft und eigenhändig wieder in Gang gesetzt. Zu was einige engagierte Leute fähig sind, wenn man zusammenarbeitet und jeder sich einbringt... Dafür haben die ihren eigenen Lift hier oben, mit dem sie fahren können, wann immer sie wollen. Dazu ein Treffpunkt in der Skihütte fürs Feiern und Zusammensitzen...

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Immer nur rauf mit dem ISO-Wert...

Wir saßen dann noch in der Hütte, wo es angenehm warm war und ratschten in bisserl. Draußen wurde es indes recht kalt und der zwischenzeitlich eingetroffene Nebel an den Berghängen weiter oben hatte sich wieder verzogen. Ich war erstaunt, welch bürokratischen Aufwand es bedurfte, einen solchen Lift zu betreiben. Umweltverträglichkeitsgutachten, Genehmigungsverfahren und die Erfindung der Quadratur des Kreises waren notwendig, dazu teuere TÜV-Gebühren natürlich und die Jagd nach raren Ersatzteilen der Firma Stemag. Ich erzählte vom Pendellift in Seeg in meinem Heimatlandkreis OAL und der wahr den Leuten hier sogar schon bekannt. Auch der Bestandsschutz wurde nochmals erläutert – so einen Lift einfach auf die grüne Wiese bauen ist unmöglich bzw. nicht finanzierbar. (EU-Recht bzgl. Sicherheitsvorgaben etc.) Aber da sich hier früher schon seit den 60ern ein Lift befunden hatte, war diese Anlage ja keine Neuerrichtung in den frühen 1980ern.

Als der Ausblick draußen nochmals richtig gut wurde, tranken wir aus und begaben uns wieder in die Kälte.

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So knipste ich nochmal ein wenig die Szenerie, ehe es zur finalen Fahrt und zurück zum Auto ging.

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Hier noch das Wahrzeichen von Maria Gern, die alte Wallfahrtskirche...
(Für mich aber ist die Sehenswürdigkeit Nr. 1 hier der Schlepper!)

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Nun – ein wiederum sehr interessanter Skitag war zu Ende gegangen und hocherfreut steuerte ich den Wagen zurück nach München. Das Gespräch mit dem Liftler in Weißbach, dann natürlich das Saisonhighlight am privaten Pendellift oberhalb von Maria Gern waren herausragende Ereignisse jenes 2. März 2013...

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals ausgiebig bei Wasti für die hochinteressante Führung bedanken! Respekt, was Ihr da in Eigenregie geschaffen habt!

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noisi
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Re: Weißbach | Hochschwarzeck | Maria Gern - 02.03.2013

Beitrag von noisi »

Schöner Bericht, auch wenn die Bilder teils (gewollt?) etwas trostlos wirken.
Da mein Bildhoster seine Verzeichnisstruktur geändert hat, werden die Bilder in meinen Berichten z.T. nicht mehr angezeigt. Auf konkreten Wunsch stelle ich sie wieder her.
Pistencarver
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Re: Weißbach | Hochschwarzeck | Maria Gern - 02.03.2013

Beitrag von Pistencarver »

sehr schöner Bericht und immer wieder schön was über die "alten" Lifte zu lesen :wink:
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Skitage 2021/2022: 11 Tage 4 Berge Schladming, 2 Tage Bolsterlang, 4 Tage Oberjoch, 1 Tag Golm
Skitage 2019/2020: 6 Tage 4 Berge Schladming, 1 Tag Berwang
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Re: Weißbach | Hochschwarzeck | Maria Gern - 02.03.2013

Beitrag von tobi27 »

Wirklich ein sehr schöner Bericht, vor allem der Stemag Pendellift ist ja genial :D Der Seba Lift ist aber auch nicht schlecht, immerhin hat er noch die originalen Gehänge. hoffentlich bleiben uns die lifte noch lange erhalten, um den netten Seba Lift wäre es schon schade

Viele Grüße,
Tobi
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Re: Weißbach | Hochschwarzeck | Maria Gern - 02.03.2013

Beitrag von vovo »

noisi hat geschrieben:Schöner Bericht, auch wenn die Bilder teils (gewollt?) etwas trostlos wirken.
Gewollt war das nicht - wenn es nach meinem Willen gegangen wäre, hätte es Sonnenschein von früh bis spät gegeben. So hat es ob der winterlichen Dunkelheit halt eine düstere Stimmung gehabt. Ich hoffe mal, dass zum Saisonabschluss noch ein paar wolkenlose Skitage anfallen...

Hier noch ein Video vom Lift:
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Dieseltom
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Re: Weißbach | Hochschwarzeck | Maria Gern - 02.03.2013

Beitrag von Dieseltom »

Danke VOVO für die tollen Bilder ...vorallem vom STEMAG Pendler. Du mußt wissen ...das waren für mich als Kind 1967 die ersten Schlepper die ich mit Mama , ich zwischen den Füssen, in Wagrain und Mauterndorf fahren durfte. Der sound, das Klingeln der FBMs, das Rauschen der Gegenstation schschschschschsch ....all das hat schon was. Die Anlage auf Deinen Bildern ist schön beieinander!!!
Wer die Natur liebt und die Berge muss dieselben respektieren mit allen ihren Eigenheiten.
Absoluter Liebhaber von WOLF& SWITZENY , WIEN , HÖLZL - LANA Anlagen ; STEURER ESL und WITO Anlagen samt ihren einzigartigen Gehängen.

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