im März diesen Jahres hat es mich mal wieder gepackt.
Schon als Kind bestaunte ich die Technik der heimischen Fichtelberg Schwebebahn, der ältesten Pendelbahn Deutschlands.
Daher möchte ich Euch nun das im Gröbsten fertig gestellte Modell derselben vorstellen.
Zunächst zum Rohbau:
Meine hölzernen Stationen bestehen beide aus einem vorderen Teil, dem Bahnhof, und einem hinteren, dem Maschienenraum. Getrennt werden sie durch eine mit Winkeln befestigte Zwischenwand, durch die hindurch alle Seile laufen. Die Tragseile sind an ihrer Hinterwand mit Seilklemmen befestigt.
Im Maschienenraum der Talstation liegt die Zugseilumlenkung in Form einer Metallkonstruktion mit Spannwagen. Den habe ich aus einem alten Metallbaukasten von Ebay zusammengeschraubt.
Die meisten Rollen und Umlenkscheiben entstammen, wie bei mir üblich, dem Hause Lego.
Die Talstation im Profil.
https://drive.google.com/file/d/0B9iw4M ... sp=sharing
Da sowohl die Spannung des Zugseiles (Durchmesser knapp 1mm, Textilfaser mit Wachsüberzug), als auch die Zugkraft der 2x2 Tragseile (3mm, Stahl) an der Zwischenwand ansetzen, musste ich diese mit schrägen Quadrathölzern nach vorne abstützen.
Talstation von schräg vorn.
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Die Tragseile durchlaufen hinter der Zwischenwand extra noch ein Scharnier, das mit Schrauben in der Zwischenwand fixiert ist. Dadurch kann man die Spannung der Tragseile fein einstellen, ohne dabei die Klemmen versetzen zu müssen
Der Maschienenraum mit "Abspannung" der Tragseile.
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Nun zur Zugseilabspannung:
Die Tragseile werden übrigens nicht abgespannt, weil das bei der kurzen Trassenlänge von ca. 4m wenig Nutzen hätte. Überdies ist ein glattes Rutschen der Seile auf den Tragseilschuhen der Masten nicht gewährleistet.
Der Spannwagen hängt am Spannseil, hurra. Dieses wird am Po der Talstation umgelenkt, sodass es durch die Zwischenwand in den Bahnhofsraum zum Spannschacht läuft. Dass der Spannschacht vorne an der Station liegt, kommt bei Pendelbahnen nur sehr selten vor, soweit ich weiß. Beim Modell gibt es noch keinen richtigen Spannschacht, weshalb das Spannseil weiter nach vorn läuft, bis es nach unten hängt und am Spanngewicht (einem Wasserbehälter) endet.
Der Spannwagen am Spannseil.
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Unter dem großen Rad befände sich der Spannschacht.
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Das jetzige Spanngewicht.
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Der Antrieb:
Der Motor (Modelcraft RB35) mit der Antriebsscheibe befinden sich im Maschienenraum der Bergstation. Hinter deren Zwischenwand wird das Zugseil entsprechend umgelenkt, sodass es der Scheibe über Kreuz aufliegt. Damit das sich überkreuzte Zugseil nicht an sich selbst reibt, steht die Antriebsscheibe leicht schräg (von oben betrachtet).
Gesteuert wird der Motor über einen Modelleisenbahntrafo, der im Tal verweilt. Über die stählernen Tragseile werden Trafo und Motor elektrisch gekoppelt.
Der Maschienenraum am Berg.
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Weitere Ausgestaltung:
Derzeit besitzt die Bahn nur zwei Masten, und zwar jeweils direkt vor den Stationen, wie im Original.
Die Talstation erhielt vorne an der Zwischenwand Träger, die die Tragseile vor allem vertikal stabilisieren und die Stopper für die Gondeln enthalten.
Es gibt bereits Einfahrtshilfen und, wer im Erzgebirge beheimatet ist, wird das besonders gut verstehen, Licherbögen in den Fenstern.
Die Talstation im Vergleich zum Original.
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Die Tragseilträger mit Stopper (unten im Bild) und die Fenster.
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Am Berg ist der Führerstand bereits montiert und das charakteristische Fachwerk aufgemalt. Außerdem sind der Lichterbogen (nicht-Sachsen unterschätzen bitte nicht den idiellen Wert dieses Details) und das Höhenmeterschild (1.214m) angebracht.
Der Bergbahnhof.
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Die Bergstation im Vergleich zum Original.
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Links:
Diese nicht öffentlichen Videos vermitteln einen ersten Eindruck der Fahrweise meiner Seilbahn.
Besonders erfreut bin ich über die Tatsache, dass sich das Spanngewicht genauso verhält, wie im Original.
Ausfahrt.
Einfahrt.
Das ist der Stand vom September 2015. Ich hoffe, es gefällt Euch soweit.
In der nächsten Zeit warten noch viele Detailarbeiten auf mich. Wie Ihr seht, sind die Stationen oben noch offen. Mit der Trasse bin ich auch noch nicht zufrieden und es fehlt eine elektrische Beleuchtung.
Wenn Ihr Fragen habt, dürft Ihr sie natürlich gerne stellen. Bei Bedarf stelle ich auch gerne Detailaufnahmen hier rein.
Einige Bilder findet Ihr nochmals im Anhang.
Bis bald, ich halte Euch auf dem Laufenden.
Franz