In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

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Finsteraarhorn
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Re: In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

Beitrag von Finsteraarhorn »

TBFilms hat geschrieben:Beispiel aus Saas-Fee (Sommer 2012):

An der Talstation der 3-S Alpin-Express wurden uns an der Kasse die von uns gewählten Tageskarten verkauft. Beim Gang durch die Sperren blieb es beim versuch, diese zu passieren. O-Ton des Mitarbeiters: "Das gesamte Gebiet ist auf Grund des schlechten Wetters und der Lawinengefahr gesperrt!"
An der Kasse wollte man uns die 2 Minuten zuvor gekauften Karten nicht ersetzen. Nach der halbwegs überwundenen Fassungslosigkeit schleppten wir uns samt Ausrüstung zurück nach Saas-Grund.
Am nächsten Tag erfuhren wir, dass das Skigebiet Saas-Fee sehr wohl geöffnet war; jedoch reserviert für ein paar Nationalteams!

Wir wurden von den Mitarbeitern der Bergbahnen also gleich mehrfach verarscht:
1) Kein Hinweis, dass es beim Zugang Probleme geben wird (weder auf Tafeln, Schildern oder verbal durch den Kassenheini),
2) Lüge, dass das Gebiet auf Grund der Witterung für alle dicht sei und
3) Verweigerung der Erstattung des Kartenpreises.

Nie wieder Saas-Fee

Gruess
In so einem Fall wendet man sich am besten an einen Konsumentenschutz. In der Schweiz reicht es oft schon, wenn man mit dem "Kassensturz" droht. (beliebte TV-Sendung für Konsumentenschutz zu bester Sendezeit. Ein vergleichbares Format wäre mir im deutschen TV noch nie aufgefallen. ORF schaue ich fast nie, ausser Sport). Alternativ geht auch der "Beobachter" (Zeitschrift).

NeusserGletscher
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Re: In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

Beitrag von NeusserGletscher »

TBFilms hat geschrieben:An der Talstation der 3-S Alpin-Express wurden uns an der Kasse die von uns gewählten Tageskarten verkauft. Beim Gang durch die Sperren blieb es beim versuch, diese zu passieren. O-Ton des Mitarbeiters: "Das gesamte Gebiet ist auf Grund des schlechten Wetters und der Lawinengefahr gesperrt!"
Ich war schon versucht, genau so ein Beispiel als theoretische Überspitzung anzuführen, wie Bergbahnen mit dieser Regelung ihr eigenes Geschäftsrisiko auf die Kunden abwälzen. Ich hätte allerdings nicht im Traum daran gedacht, dass es tatsächlich Bahnen gibt, die so etwas praktizieren. So was ist IMHO schlichtweg Betrug.
freerider13 hat geschrieben:Der Punkt ist, du findest als Unternehmen einfach keine Versicherung, die dich gegen das allgemeine Wetterrisiko über eine ganze Saison absichert. Keine Chance - egal zu welchem Preis. Ist denen zu unkalkulierbar.
Eine Versicherung macht sowieso nichts anderes, als das Risiko auf alle Beitragszahler zu verteilen, mit sattem Aufschlag, versteht sich.
ortlerrudi hat geschrieben:Also freerider13 hat da schon recht, wenn die Lifte wegen Wetter/Natur nicht betrieben werden können müssen sie nichts zurückerstatten.[...](nicht) Rückerstattung bei Verletzung: das finde ich schon dreist und sehe das auch so, das man da nur mit der Versicherung Kohle machen will.
Da bist Du jetzt nicht unbedingt konsequent. Wenn der Grund für die Nicht-Inanspruchnahme im EInflußbereich des Kunden liegt, dann befürwortest Du eine Rückerstattung. Liegt der Grund eher im Einflußbereich des Leistungsanbieters, dann nicht.

Ich denke, man muß da differenzieren. Wenn es um eine Saisonkarte oder eine Mitgliedschaft in einem Sportclub geht, dann muß man als Kunde wohl ein paar Tage Ausfall tolerieren. Hast Du aber nur ein Wochenticket muß man genau hinschauen, in welchem Verhältnis der gewährte Preisvorteil zu dem übertragenen Risiko stehen.
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Re: In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

Beitrag von Petz »

Finsteraarhorn hat geschrieben:In so einem Fall wendet man sich am besten an einen Konsumentenschutz.
Ich würde es aufgrund der zweifellosen Dreistigkeit der Vorgehensweise für zielführender halten hier gleich die Polizei zwecks beweissichernder amtlicher Aufnahme des Sachverhalts um Erscheinen zu ersuchen und folgend dann Strafanzeige wegen Betruges zu erstatten.
Petz setzt seine Aktivitäten mit Ende Juni 2020 stark zurück. Ich bleibe aber bis auf weiteres in Ausnahmefällen und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.
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Re: In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

Beitrag von Finsteraarhorn »

Petz hat geschrieben:
Finsteraarhorn hat geschrieben:In so einem Fall wendet man sich am besten an einen Konsumentenschutz.
Ich würde es aufgrund der zweifellosen Dreistigkeit der Vorgehensweise für zielführender halten hier gleich die Polizei zwecks beweissichernder amtlicher Aufnahme des Sachverhalts um Erscheinen zu ersuchen und folgend dann Strafanzeige wegen Betruges zu erstatten.
Keine Ahnung wie weit man mit der Polizei kommt. Sollte aber alles rechtens sein, dann wohl nicht wirklich. Glaube mir, die Androhung mit dem Kassensturz wirkt Wunder, dass kann enorm rufschädigend sein. Es gibt viele Fälle die medial viel Aufmerksamkeit erhielten und man sich dann rückwirkend erkenntlich gezeigt hatte.
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Re: In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

Beitrag von ski-chrigel »

Die Geschichte aus Saas Fee ist so unglaublich, dass ich sie nicht wirklich glauben kann... selbst in Saas Fee nicht...
Meine Berichte findet man seit 23.11.23 in einem anderen Forum
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TBFilms
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Re: In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

Beitrag von TBFilms »

ski-chrigel hat geschrieben:Die Geschichte aus Saas Fee ist so unglaublich, dass ich sie nicht wirklich glauben kann... selbst in Saas Fee nicht...
Ist leider so passiert.

Das Sahnehäubchen dann zwei Tage später in Saas-Grund:
Hatte mir den Intec-Absatz beim Frontsideturn aus dem Schuh gerissen (Saas-Fee war wieder offen) und ging in Saas-Grund zu einem "Sportfachgeschäft". Die Stiefel über die Schulter gehängt näherte ich mich dem Laden und ...zack ... gingen die Rollläden runter und die Tür wurde abgeschlossen, trotz der angeblich laufenden Öffnungszeit.

Naja, vielleicht hatten die im Saas-Tal einfach nur ein paar schlechte Tage....
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Re: In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

Beitrag von frank123 »

TBFilms hat geschrieben:Beispiel aus Saas-Fee (Sommer 2012):

An der Talstation der 3-S Alpin-Express wurden uns an der Kasse die von uns gewählten Tageskarten verkauft. Beim Gang durch die Sperren blieb es beim versuch, diese zu passieren. O-Ton des Mitarbeiters: "Das gesamte Gebiet ist auf Grund des schlechten Wetters und der Lawinengefahr gesperrt!"
An der Kasse wollte man uns die 2 Minuten zuvor gekauften Karten nicht ersetzen. Nach der halbwegs überwundenen Fassungslosigkeit schleppten wir uns samt Ausrüstung zurück nach Saas-Grund.
Am nächsten Tag erfuhren wir, dass das Skigebiet Saas-Fee sehr wohl geöffnet war; jedoch reserviert für ein paar Nationalteams!

Wir wurden von den Mitarbeitern der Bergbahnen also gleich mehrfach verarscht:
1) Kein Hinweis, dass es beim Zugang Probleme geben wird (weder auf Tafeln, Schildern oder verbal durch den Kassenheini),
2) Lüge, dass das Gebiet auf Grund der Witterung für alle dicht sei und
3) Verweigerung der Erstattung des Kartenpreises.

Nie wieder Saas-Fee

Gruess
Leider kein Einzelfall, habe es so ähnlich vor 6 oder 7 Jahren mal am Pitztaler erlebt. Unten alles grün angezeigt, kein Hinweis über mögliche Windsperre an der Kasse, Tageskarte gekauft, direkt in die Gletscherbahn rein, oben dann alles außer Betrieb mit Ausnahme des Übungsliftes. (Teil-)Rückerstattung oder Gutschein - Fehlanzeige! Seitdem sieht mich der Pitztaler nicht mehr. Das war auch bewusste Täuschung, zumindest über das Risiko hätte man aufklären können.
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Re: In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

Beitrag von freerider13 »

TBFilms hat geschrieben:
ski-chrigel hat geschrieben:Die Geschichte aus Saas Fee ist so unglaublich, dass ich sie nicht wirklich glauben kann... selbst in Saas Fee nicht...
Ist leider so passiert.

Das Sahnehäubchen dann zwei Tage später in Saas-Grund:
Hatte mir den Intec-Absatz beim Frontsideturn aus dem Schuh gerissen (Saas-Fee war wieder offen) und ging in Saas-Grund zu einem "Sportfachgeschäft". Die Stiefel über die Schulter gehängt näherte ich mich dem Laden und ...zack ... gingen die Rollläden runter und die Tür wurde abgeschlossen, trotz der angeblich laufenden Öffnungszeit.

Naja, vielleicht hatten die im Saas-Tal einfach nur ein paar schlechte Tage....
Nun, das ist einfach grob unhöflich, kommt aber überall vor.
Geilste Geschichte hier in München letzten Sommer einem Radiomoderator passiert, ders natürlich gleich übern Äther geschickt hat:
Muss in einer Amtsstube ein Formular abgeben und 13 € bezahlen. 11.45 Uhr. Auf dem Formular sowie am Schalter steht "EC-Karten Zahlung möglich". Hatte keine Zeit vorher zur Bank zu gehen. Der Beamte schaut in aller Seelenruhe das Formalar durch, gibt die 13€ in die Kasse ein, druckt die Quittung aus. EC- Karte kommt auf den Tisch, "Nein, sorry. Ist kaputt, Sie müssen heute Bar zahlen." "Hab aber nix dabei." "Ja gut, dann laufen Sie schnell auf die andere Straßenseite, da ist ein Automat. Wir haben ja sonst alles fertig, ich leg das hier zur Seite." 11.55 Uhr inzwischen. Er hetzt rüber hebt Geld ab, kommt wieder - exakt 12.00 Uhr. Statt dem Mann aber das Formular zu geben (das neben Ihm am Schalter lag) und das Geld zu nehmen sagt er: "Jetzt ist 12.00 Uhr - Mittagspause. Kommen Sie um 14.00 Uhr wieder." - und schiebt die Scheibe vom Schalter zu...

"Kundenservice" scheint da vielerorts noch ein Fremdwort zu sein...

Schöne Grüße,
Jan
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Re: In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

Beitrag von Znuk »

Fab hat geschrieben:Ohne dies exakt begründen zu können, denke ich dass in der Schweiz der Verbraucherschutz noch weniger zählt als in Deutschland.
Die schweizer Politik steht auf Seiten der Firmen, Banken, Importeure etc.
Dieser Eindruck hat sich bei mir in den Jahren verfestigt - Stichwort Hochpreisinsel, Banken etc.
Die Schweiz hat ein paar ganz gut funktionierende Konsumentenschutzorganisationen (so heisst das bei uns), die durchaus auch in der Politik herumwieseln. Dort sind aber auch alle anderen Parteien. Darum gehts in der Politik manchmal langsam.

NeusserGletscher
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Re: In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

Beitrag von NeusserGletscher »

Cervinia hat jetzt übrigens eine neue Homepage und bietet nun auch so eine ominöse Skiversicherung für 3 Euro pro Tag an, um damit im Fall eines Unfalls die Restlaufzeit des Skipasses abzusichern. Allerdings von Snowcare und nicht wie Zermatt von Skicare. Für 5 Euro gibts auf deren Schweizer Homepage ein ähnliches Modell wie von Skicare, also mit Bergungskosten usw.. Auf der italienischen Webseite fehlt dieses Angebot, obwohl es sich offenbar um den gleichen Anbieter handelt. Auf den Partnerseiten kann man sich anschauen, welche Skigebiete sich mittlerweile an dieser Form der Abzocke beteiligen und ihre Kasse durch Provisionen auffüllen.

Als nächstes muss man wahrscheinlich zusätzlich zum Skipass den Sitzplatz extra bezahlen oder fürs Handgepäck wie Snowboards oder Ski. Außerdem bietet sich die bislang kostenlose Nutung der Toilletten noch als Einnahmequelle an. Ich würde Skipässe auch nach Kategorien anbieten. Premium inclusive Nutzung der beschneiten Pisten, Holzklasse nur für naturbelassene Pisten.

Unterm Strich ist das nichts anderes als eine versteckte Preiserhöhung und Geldschneiderei. Wenn die so weiter machen, könne sie mich gerne haben. Dann gehe ich nur noch Touren und sie kriegen von mir gar nichts mehr.
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Re: In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

Beitrag von ATV »

Das ist nicht das gleiche. In Teilen Italiens darf man neuerdings nur noch auf die Piste wenn man eine Privathaftpflicht abgeschlossen hat. So zumindest im Piemont. Ich musste schon den Versicherungsausweis zeigen. Ohne diesen = kein Skipass oder für 5 Euro am Tag diese Skicare. Aber das ist typisch Italien. Man lähmt sich durch Lobbygesteuerte Bürokratie selber. Drumm kommt man auch wirtschaftlich nicht vom Fleck.
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Re: In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

Beitrag von gfm49 »

ATV hat geschrieben:In Teilen Italiens darf man neuerdings nur noch auf die Piste wenn man eine Privathaftpflicht abgeschlossen hat. So zumindest im Piemont. Ich musste schon den Versicherungsausweis zeigen. Ohne diesen = kein Skipass oder für 5 Euro am Tag diese Skicare.
Wie soll das funktionieren? Natürlich habe ich - wie wohl die meisten Leute - eine umfassende Privathaftpflichtversicherung. Da gibt es aber keinen "Versicherungsausweis". Soll ich jetzt den mehrseitigen DIN-A4-Versicherungsschein mit mir herumschleppen (zu dem dann ein Italiener sagen wird, er verstehe den deutschen Text nicht)?
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Re: In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

Beitrag von ATV »

Italien. Wie das funktioniert muss man nicht verstehen. Ich habe von der Versicherung eine Karte im Kreditkartenformat mit allen Infos drauf.
La Regione Piemonte con Legge Regionale n°2 del 26/01/2009 pubblicata sul bollettino ufficiale n°4 del 29/01/2009 supplemento ha introdotto l'assicurazione di responsabilità civile per gli sciatori obbligatoria, ai sensi dell'Art.18.
Articolo 18 "L'utilizzo delle piste è altresi subordinato alla stipula di un contratto di assicurazione per la responsabilità civile da parte dell'utente per danni o infortuni che questi può causare a terzi, ivi compreso il gestore.
Sanzioni Art.35 "Per gli utenti non in posesso di assicurazione di responsabilità civile, sono previste sanzioni amministrative da € 40,00 a € 250,00.
Sci Sicuro fornisce documento tascabile personalizzato che certifica la copertura assicurativa, da portare sulle piste in caso di controllo
Da steht, dass man ab dem 29.1.2009 nur auf die Piste darf mit Haftpflicht versucherung. Sanktionen 40 bis 250 Euro. Man müsse den Versicherungsnachweus mitführen im Falle einer Kontrolle auf der Piste. :steinigung:

Italien gilt übrigens der Grundsatz: ImZweifel für den Angeklagten" explizit nicht! Du musst deine Unschuld beweisen. Dann macht man Touristen Angst und Zockt sie mit Überversicherung ab.
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Re: In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

Beitrag von NeusserGletscher »

ATV hat geschrieben:Das ist nicht das gleiche.
Stimmt, habe mir gerade mal die Versicherungsbedingungen genauer angeschaut. Jedenfalls, soweit Tante google das richtig übersetzt hat. 3 Franken für das Zermatter Skicare decken tatsächlich nur die Kosten für eine eventuelle Nichtnutzung des Skipasses ab, die 5-Franken Version auch Rettungs- und Behandlungskosten in begrenztem Umfang. Die 3 Euro Version von Snowcare beinhalten bereits neben einer Haftpflichtversicherung auch Behandlungskosten, für 5 Euro auch Bergungskosten sowohl mit der Pistenrettung als auch mit dem Heli. Allerdings, analog zu Skicare, nur auf italienischem Hohheitsgebiet :!: (das macht in einem internationalen Skigebiet richtig Sinn).

Eine private Haftpflichtversicherung hat in Deutschland eigentlich fast jeder. Daher ist es unnötig, mit einem ausländischen Unternehmen diesen Bereich noch mal abzudecken. Zumal dann im Versicherungsfall unnötiges Kompetenzgerangel zwischen den verschiedenen Versicherungsanbietern vorprogrammiert ist. Und Versicherungsbedinungen oder AGB auf italienisch werden von mir sowieo nicht akzeptiert. :mrgreen: Steht jedenfalls so in meinen AGB, die jeder automatisch akzeptiert, wenn er mir einen Skipass verkauft. Auf Wunsch händige ich jedenfalls gerne jedem Skigebietsbetreiber eine Version meiner AGB aus, natürlich in Deutscher Sprache ;D .
ATV hat geschrieben:Man lähmt sich durch Lobbygesteuerte Bürokratie selber. Drumm kommt man auch wirtschaftlich nicht vom Fleck.
Das ist auch eine Mentalitätsfrage.Vor ein paar Jahren habe ich verzweifelt in den Sportgeschäften von Cervinie und VT nach Sohlenschonern von Emmedue geschaut. Die gibt es in Zermatt in fast jedem Sportgeschäft, kosten aber fast doppelt so viel wie in Italien. Abgesehen davon, dass die meisten Geschäfte über Mittag schließen und offenbar nichts den Zermatter Tagestouristen verkaufen wollen, hatten sie auch dieses Produkt nicht, wenn ich mal früher kam. Dabei bin ich extra sogar nach VT in den Ort gelaufen, weil der Ortsbus natürlich auch gerade nicht fuhr. Emmedue ist übrigens ein italienischer Hersteller. Im folgenden Jahr hatten sie die Schoner wenigstens in dem Sportshop auf Plan Maison.
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Re: In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

Beitrag von ATV »

Naja kontrollieren tut das auf der Piste auch nicht der Skigebietsbetreiber. Dem ist das Wurscht, sondern die Guardia di finanza. Und in die Mühlen der Italienische Justiz zu kommen ist auf dem Europäischen Kontinent so ziemlich das Ungeilste was man haben kann.

Viele lassen sich dadurch einschüchtern und lösen die Versicherung auch wenns aus den genannten Kompetenzgründen ein Nonsense ist.

Ich mein übrigens nicht die typisch Italienische Mentalität mit Siesta und Schlendrian, sondern die in den letzten Jahren überbordende Regulierungswut und Bürokratie. Snowcare ist so ein Produkt davon. Gibt noch mehr. Freerideverbot, EOL für Lifte, Fangzaunpflicht, Helmpflicht, usw.
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Re: In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

Beitrag von ski-chrigel »

Nur nicht alles so ernst nehmen, was die Italiener grad so wollen... Uns wollten sie mit dem Flieger auf Sardinien mal ne Touristensteuer (200.- pro Flugzeug wie Cessna 172) abknöpfen. Als wir gefragt hatten, ob andere Piloten das wirklich bezahlen, sagten sie "die meisten nicht" und liessen uns ziehen...
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Re: In Zermatt ist Schluss mit Kulanz

Beitrag von NeusserGletscher »

Für alle Fälle kann ich ja bei meinem Versicherer eine Abschrift der 50-seitigen Versicherungsnterlagen auf Mikrofilm anfordern. So ein Mikrofilm passt locker in die Brieftasche und den Forderungen der Bürokratiedeppen ist ausreichend nachgekommen. Bleibt halt ihr Problem, wie sie den Mikrofilm auf der Piste lesen wollen.

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