Niedergang der Alpen

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Wurzelsepp
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Niedergang der Alpen

Beitrag von Wurzelsepp »

Interview im SpOn mit dem Fotographen und Autoren des Buches "Hinter den Bergen" Lois Hechenblaikner:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 30638.html

Durchaus lesenswert... kennt jemand das Buch??

jonson123
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von jonson123 »

Da trifft der Spruch wieder zu:

"Jeder bekommt das was er verdient " Auch jedes Tal.....

der Zug ist aber schon lange abgefahren. :nein:

Das Buch habe ich schon einige Zeit im Visier.


Gruß
joe
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HBB
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von HBB »

Ach je, doch nur wieder das übliche Geraunze unter Zuhilfenahme jeglicher Stereotypen, und das auch noch maßlos überzeichnet.
Als Nächstes kommt, dass alle nackt oben rumlaufen und zum spirituellen Herdenvögeln geläutet wird. Der Nährboden ist ja längst bereitet: Der Gast zahlt, und er darf hausen, wie er will.
Muss man, glaube ich, nicht weiter kommentieren.
Aber es wird schon seine Klientel finden, die sich daran hochziehen kann.
Wenn früher alles so viel besser war, wären sicher auch die Kinder im Paznaun glücklich, wenn sie doch endlich in den Wintern wieder als Schwabenkinder schuften dürften.
Nichts für Ungut - lieber mal wieder die Piefke-Saga schauen; da ist mehr Wahres dran - und das für beide Seiten ;-)
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Theo
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von Theo »

Wenn ich mir die Texte auf seiner Ferienwohnungshomepage so durchlese, scheint er wenn es um selber Geld zu verdienen geht dem modernen Zeugs aber auch nicht abgeneigt zu sein.
Klar ist manches krass, wenn aber je nach Konstellation die Allianz Arena 50 mal im Jahr gefüllt wird ist das auch krass. Sind aber trotzdem ein paar schöne und lustige Bilder im Buch, Geld ausgeben würde ich dafür jetzt aber auch wieder nicht.
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von Buckelpistenfan »

Getriebene einer Vergnügungsindustrie, mit der schwer Schritt zu halten ist, wenn man sich auf sie einlässt. Der heutige Gast ist ein Konsumnomade - und der Wirt muss sein Produkt ständig nachjustieren. Jedes Jahr kommt der Kunde und fragt: Was gibt's Neues? Mir sagte ein Hotelier am Achensee vor Kurzem: "Wir wissen ja nimma, was ma tun sollen für die Gäst!"
Na ja, wer Stereotypen finden und Vorurteile bestätigt haben will, findet sie. Man braucht nur den Blick entsprechend zu verengen. Das Buch hilft ja vielleicht dabei...., insoweit sehe ich das wie Theo und HBB.

Es gibt nicht nur Ischgl, Sölden, OBertauern und St. Anton und Orte mit Riesenskigebieten und Partytouristen, sondern auch viele andere Orte, die ihren Charme und ihre Atmosphäre behalten haben. Und wo man als Gast keine Bespassung will und auch keine bekommt, sondern nur seine Ruhe haben und die Landschaft genießen will. Und gerade dort dürfte es besonders viele Stammgäste geben, die über Jahre hinweg denselben Ort und dieselbe Unterkunft aufsuchen.

Die gleichen Argumente könnte man auch gegen den Tourismus in Rimini, Mykonos, die Cote d`Azur, die Nordseeinseln, ja eigentlich fast jede touristische Region vorbringen. Jede größere Stadt oder Region hat ihr Vergnügungsviertel (St. Pauli, Düsseldorfer Altstadt, Schwabing), mal ist das eine mehr "in", mal das andere. Wieso sollte das in einer touristischen Region wie den Alpen anders sein. Man kann nicht einzelne Bilder aus einzelnen Orten für eine ganze Region pauschalisieren.

Und wer nach St. Anton fährt und dort Spass hat, wieso nicht? Es sei ihm gegönnt. Wer nach Ischgl nicht wegen der Berge oder des Skigebiets, sondern wegen der Parties fährt, dann soll er/sie es doch tun. Vielleicht lernt er/sie ja die Frau/den Mann seines/ihres Lebens kennen. Wer Ruhe haben will, kann woanders hin fahren. Es muss ja nicht jeder Wander- oder Wellnessurlaub oder Familienurlaub auf dem Bauernhof machen.
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von fettiz »

Der Gedankengang ist hier ein gewisser Ökoromantismus.

Tirol hat profitiert und auch Heckenblaikner. Nur durch die Profite ist diese kritische Sichtweise doch erst möglich.
Früher mag es auf Bildern idyllisch erscheinen, insbesondere wenn man die heutigen negativen Auswüchse dagegen stellt (Besoffene, Alpendisney, verdrahtete Berge).
Aber gerade dieser touristische Boom stoppte doch die Abwanderung, Armut und ermöglichte großen Wohlstand und Zuwanderung.

Nur wer definiert die Grenzen? Die eigenen Bewohner, die Profitgier und die Wünsche der Zielgruppe. Warum funktionieren stille Bergsteigerdörfer? Weil es einen ruhigen Gegenpol für den Rest darstellen. Aber kein Modell für alle. Massenkompatibel sind nunmal Industrieregionen und Massenabfertigung, für Menschen, welche ein bestimmtes Erlebnis wollen. Wie im Freizeitpark. Auswüchse könnten hier nur durch Politik, Baurecht etc. gestoppt werden. Nur wer definiert diese Auswüchse? Ist z.B. Ischgl als Ganzes verwerflich, weil es dort die Paznauner Taya oder Megaevents gibt? Oder kanalisieren nicht gerade Orte wie Ischgl, Mayrhofen, ... und geben dem restlichen Land die Möglichkeit sich individuell zu entwickeln?

Insgesamt erscheint mir die Betrachtung stark polemisch und verkürzt. Was mir fehlt ist eine ganzheitliche kritische Betrachtung, welche auch tatsächlichen die Folgen abschätzt.
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Sauerland_6_CLD
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von Sauerland_6_CLD »

Ganz entscheidend ist aber doch, wie man es SELBER mit den kritisierten Zuständen hält.
Es steht jedem frei ohne Auto, Elektrizität u.v.a.m. zu leben, dann, aber wirklich auch eben erst dann kann man andere kritisieren.
Dieses "früher war alles besser" Geheuchel mag ja gerade Mainstream sein, richtiger wird es dadurch nicht.
Wer gerne in der Zeit von vor hundert Jahren leben mag, der soll dann aber bitte auch so arbeiten wir vor hundert Jahren.
Oder eben beim Zahnarzt mal auf die Betäubung verzichten usw.
Sicher kann man den Massentourismus in den Alpen kritisieren, aber bitte nicht ohne dabei zu vergessen das die Alpenbewohner noch vor drei Generationen Kohldampf geschoben haben weil sie bitterlich arm waren.
War das wirklich so viel besser?
Die Zeit als Autos und Computer noch Commodore hießen war klar besser
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noisi
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von noisi »

Ganz ehrlich finde ich den Artikel die Bilderserie ziemlich schlecht. Wenn man etwas zu kritisieren hat, dann gibt es dafür sicher bessere Beispiele. Die Alpen sind nunmal ein verhältnissmäßig dichtbesiedeltes Gebirge. Platz für Menschen gibts zumeist nur in den Tälern und die Machen nur einen Bruchteil der Gesamtmasse aus. Will man da irgendwie Wohlstand generieren geht das nunmal immer auf Kosten von Natur und Optik. Dieser Wohlstand und überhaupt die Bevölkerungsgröße wäre bei einer Bewirtschaftung wie vor 100 Jahren nicht möglich. Natürlich gibt es Regionen/Orte in denen das ganze gehörig aus dem Ruder läuft, das darf man auch kritisieren. Aber bitte nicht pauschal und einfach.
Ich hätte da ehrlich gesgat populistischere Beispiele erwartet. Die Fotos könnten eine ganze Ecke schlimmer sein, an den richtigen Orten, zur rechten Zeit.
Sauerland_6_CLD hat geschrieben:Es steht jedem frei ohne Auto, Elektrizität u.v.a.m. zu leben, dann, aber wirklich auch eben erst dann kann man andere kritisieren.
Echt?
Da mein Bildhoster seine Verzeichnisstruktur geändert hat, werden die Bilder in meinen Berichten z.T. nicht mehr angezeigt. Auf konkreten Wunsch stelle ich sie wieder her.
Bergwanderer
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von Bergwanderer »

Damit sich alle Diskutanten hier ein objektiveres Bild machen können:

http://www.cipra.org/de/cipra/international/projekte

Ich nutze die Informationen seit den 80ern :!:

ThomasK
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von ThomasK »

Ich hab jetzt das Buch nicht gelesen, sondern lediglich das Interview.

Was mir nicht gefällt, dass er alles wie Kraut und Rüben durcheinander haut. Er vermischt Planungsfehler, historische Dinge und dann kommt auch noch der Moralapostel zum Vorschein.

Das Moralische sollte man außen vorlassen. Wenn Skifahrer Sexpuppen in die Hotels mitschleppen oder Sexpartys machen, dann ist das ausschließlich ihre Sache. Der Gast bezahlt den Hotelier für seine Vermietungszeit und der Hotelier hat sich da gefälligst rauszuhalten, wenn die Hotelgäste mit Sexpuppen ins Bett gehen oder Sexpartys machen. So einfach ist das.

Richtig ist aber, dass in den Alpen oft ganz massive Planungsfehler gemacht worden sind. Der Autoverkehr ist viel zu stark und man sollte nun wirklich ernsthaft darüber nachdenken, konsequent die Schiene auszubauen. Wie schon in einem anderen Thread diskutiert, gibt es Machbarkeitsstudien und Überlegungen, eine Eisenbahn nach Hintertux zu bauen. Klar, es ist mit einem beträchtlichen Aufwand verbunden, eine Eisenbahn nach Sölden, Ranalt oder Ischgl zu bauen und die Orte - genauso wie Zermatt - autofrei zu machen. Aber ausgeschlossen ist das keineswegs. Wenn man sieht, wie in Graubünden die Eisenbahnpioniere die Berninabahn gebaut haben und auch sonst Graubünden etliche interessante Strecken aufzuweisen hat, dann muss man wirklich ernsthaft darüber nachdenken, hier Nägel mit Köpfen zu machen. Wenn der politische Wille da wäre, dann wäre das sehr wohl machbar. Wenn ich aber sehe, dass man es noch nicht einmal schafft, in Mayrhofen die Zillertalbahn bis zur Penkenbahn und zur Ahornbahn einen einzigen Kilometer zu verlängern, dann muss man sich schon die Frage stellen, was denn überhaupt noch gelingen soll. Auch in Österreich ist das so wie bei uns in Deutschland, dass etliche politische Bedenkenträger alles so lange zerreden, bis von den Ideen gar nichts mehr übrigbleibt. Etliche Politiker haben eine meisterhafte Gabe mit etlichen neuen Anträgen, neuen Anfragen, neuen Gutachten, neuen Expertisen so lange nach einem Haar in der Suppe zu suchen, bis nach der nächsten Wahl das Projekt beerdigt wird, weil wieder eine andere tagespolitische Sau durch die Presse gejagt wird.

Vor 100 Jahren war man wesentlich ehrgeiziger. Es gab übrigens mal Pläne in Südtirol im Bereich der Dolomiten ein Seilbahnsystem als ÖPNV zu errichten. Damals fuhr im Grödnertal sogar noch die Eisenbahn bis Wolkenstein. Aber auch hier hat man alles kaputtgeschlagen. Auch die Eisenbahn von Bozen nach Kaltern wurde abgebaut, die Straßenbahn Bozen kaputtgeschlagen und heute weiß man nicht mehr, wie man die ganzen Staus in den Griff bekommen soll, so dass Leitner inzwischen ein Seilbahnsystem als ÖPNV für Bozen vorgeschlagen hat.

Es ist also unbestritten, dass der Verkehr in den Alpen, der die Umweltbelastung Nummer 1 ist, wirklich mal konsequent von der Straße auf die Schiene verlagert werden muss.

Der dritte Aspekt, der im Interview zum Ausdruck kommt, ist das öffentliche Verhalten einiger Skifahrer. Offenbar geht es um besoffene Skifahrer und laute Partys.

Da bin ich aber der Meinung, dass das ganz im Ermessen der jeweiligen Gemeinde liegt, ob lautstarke Krachpartys genehmigt werden. Wir haben in München Lärmpegelgrenzwerte und wenn die überschritten werden, dann werden die Konzerte eben nicht mehr genehmigt. Ganz einfach. Ich weiß jetzt nicht, wie laut die Konzerte in Ischgl oder sonst wo sind, aber wenn da gesetzliche Lärmschutzgrenzwerte überschritten werden, dann steht doch der Gerichtsweg offen. Wir hatten das Problem in München teilweise auch und jetzt hat man eben eine Kompromisslösung gefunden, dass teilweise die Biergärten bis 0 Uhr auf haben. Und wenn sich die Biergartenbenutzer daneben benehmen (knallende Autotüren, Huperei mitten in der Nacht usw.) dann werden die Genehmigungen eben widerrufen. Also reißen sich die Biergartengäste schon im eigenen Interesse zusammen und grölen nicht mitten in der Nacht lauthals alles zusammen und wecken die schlafenden Anwohner.

Da bin ich dann der Meinung, sollte dann ein Kompromiss gefunden werden können.

In einigen Punkten gebe ich ihm recht, aber ein Teil ist auch für mich total überzeichnet. Der Bereich, wo er sich als Moralapostel aufspielt, gefällt mir überhaupt nicht. Ich habe gerade nachgeschaut. Auch in Österreich ist die legale Altersgrenze 14 Jahre. Wenn sich also die Jugendlichen nach einem Skitag im Bett austoben, dann soll ihm das doch egal sein.
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Mt. Cervino
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von Mt. Cervino »

Verkehr auf die Schiene verlagern:
Das rentiert sich heute nicht mehr bzw. ist nicht finanzierbar, wenn nicht schon Strecken existieren die man z. B. ausbauen kann. Vor allem in den Alpen nicht wegen der hohen Investitionskosten (Brücken, Tunnel, schwierige Streckenführung, enge Platzverhältnisse etc.). Vor hundert Jahren und früher hat sich das noch rentiert, weil die Eisenbahn das einzig existierende Massenverkehrsmittel zu Land war und sie entsprechend stark nachgefragt waren. Da konnte man ein Großteil der Transport-Investitionen in Schienenstrecken und zugehörige Infrastruktur investieren. Heute geht das in der Regel allenfalls noch bei ICE-Neubaustrecken und ein großer Teil der Verkehrsinvestitionen wird auch für die Straße benötigt.
Das Auto hat sich einfach als flexibler, individueller und auch billiger erwiesen als die Eisenbahn und die Bedürfnisse der Menschen haben sich geändert.
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von Rüganer »

Mt. Cervino hat geschrieben:Verkehr auf die Schiene verlagern:
Das rentiert sich heute nicht mehr bzw. ist nicht finanzierbar, wenn nicht schon Strecken existieren die man z. B. ausbauen kann. Vor allem in den Alpen nicht wegen der hohen Investitionskosten (Brücken, Tunnel, schwierige Streckenführung, enge Platzverhältnisse etc.). Vor hundert Jahren und früher hat sich das noch rentiert, weil die Eisenbahn das einzig existierende Massenverkehrsmittel zu Land war und sie entsprechend stark nachgefragt waren. Da konnte man ein Großteil der Transport-Investitionen in Schienenstrecken und zugehörige Infrastruktur investieren. Heute geht das in der Regel allenfalls noch bei ICE-Neubaustrecken und ein großer Teil der Verkehrsinvestitionen wird auch für die Straße benötigt.
Das Auto hat sich einfach als flexibler, individueller und auch billiger erwiesen als die Eisenbahn und die Bedürfnisse der Menschen haben sich geändert.
Absolut richtig.
Bestehende Strecken wie Bozen-Meran überleben nur dank Millionen Zuschüssen.

Es ist eben viel einfacher, gerade beim Skifahren, das ganze Geraffel ins Auto zu werfen und loszufahren - als sich mit der Bahn und dem Gepäck rumzuquälen.
Danke Schweiz und Bulgarien !
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von jonson123 »

klar kann jeder machen was er will, wie hier einige meinen, es werden jedoch teilweise Grenzen überschritten.

Was mich aber massiv störte war z.Bsb. letztes Jahr Ende März als ich Horberg war, eine Gruppe Junger Leute die auf Skiern nackt und wirklich nackt die Piste runterfuhren.

Also bei sowas krieg ich so nen Hals, und die Vollidioten setzten sich dann noch mit dem blanken Arsch auf den Liftsessel.

oder wer war schon mal in einer vollen Gondel mit noch immer besoffenen nach kotze stinkenden ( Holländern,polen, oder ......).


Lustig ist was anderes, aber wer zahlt der schafft an und scheinbar lockt das Gäste an. :surprised:

Gruß
joe
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starli
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von starli »

Das Feiern und Schnaps saufen ist doch hausgemacht, das gehörte doch seit jeher zu einem ur-tirolerischen Skitag, das wurde schon von den Skischulen in den 80ern exerziert, und vmtl. noch länger, bekanntlich war man in den 70ern eher noch feuchter unterwegs ;)

Dazu kommt noch die Mentalität gewisser Nationalitäten, dass Urlaub = Freiheit vom Alltag = Saurauslassen bedeutet. (Und je langweiliger (oder härter) der Alltag im Heimatland, desto ausgeprägter das Ganze?)
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von Sauerland_6_CLD »

Das ist in Tirol in der Tat hausgemacht.
Es gibt verschiedene Destinationen für verschiedene Ansprüche, oft sogar in nur "ein paar Meter" Entfernung.
Mayerhofen/ Hintertux, besonders extrem auch Sölden/ Gurgl.
Jeder so wie er mag, da ist auch eigentlich nichts verwerfliches daran zu finden.
Vieles regelt sich über den Preis, oder aber über das Angebot.
Wer in Ruhe Skifahren und Relaxen will, der ist eben in Kaltenbach oder Mayerhofen schlicht in den falschen Ort gefahren.
Ich muß diesen Auftrieb auch nicht haben und möchte auch nicht gerade von Leuten im Adamskostüm im Sessel begleitet werden.
Daher fallen diese Ort für mich ohnehin als Ziel aus.
Von diesen Orten aber jetzt "eine Gefahr für die ganzen Alpen" abzuleiten greift wohl ein wenig zu kurz.
Meistens ist Neid die Triebfeder für solche Pamphlete, irgendeiner fühlt sich immer benachteiligt und muß dann natürlich die Gesamtsituation kritisieren. :rolleyes:
Was kümmert es die Eiche wenn sich die Sau an ihr reibt, fällt mir da spontan dazu ein.
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von chrissi5 »

Mt. Cervino hat geschrieben:Verkehr auf die Schiene verlagern:
Das rentiert sich heute nicht mehr bzw. ist nicht finanzierbar
Zumindest nicht solange Weselsky Gewerkschaftsführer ist.. :lach: :lach:
Winter 22/23: Hoffe noch auf viel Schnee, wieder mal.
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von Bergwanderer »

Von der Straße auf die Schiene ?

Das hat auch klar Nachteile ...

http://www.cicero.de/sites/default/files/bahn_2.jpg

:mrgreen:

Wurzelsepp
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von Wurzelsepp »

Das mit der Schiene kann man in meinen Augen vergessen, ich könnte mir einzig ein paar wenige neue Strecken in den Alpen vorstellen, vA Lückenschlüsse, zB Landeck-Scuol, leider wird aber auch das nie kommen.
Ansonsten kann man ja schon froh sein, wenn das Angebot auf der Schiene nicht mehr weiter abgebaut wird...

Trotzdem gebe ich ThomasK aber in vielen Punkten recht: Der Verkehr IST ein Hauptproblem vieler Alpentäler und zwar im Sommer wie im Winter. "Gut" haben es Orte, die im Talschluss liegen (Grindelwald, Arosa, Hintertux oder ValTho), die haben wenigstens nicht auch noch den Durchgangsverkehr. Übel sieht es für Orte aus, die im Sommer an einer Töffpassstrecke liegen und im Winter Wintersportort sind, wie eben Sölden oder Andermatt oder Val d'Isère oder eigentlich das ganze Südtirol, da hat man nie Ruhe. Natürlich profitiert man vom Verkehr, trotzdem muss geschaut werden, dass der Lärm/Gestank/etc. nicht das Leben dort zu sehr "terrorisiert" und man weiterhin dort leben kann. Idealerweise schafft man es, mit einer Umfahrungsstrasse den Verkehr aus dem Ort zu kriegen, aber das ist halt nicht ganz billig, da es idR auf einen Tunnel hinausläuft... und da begreife ich die Unterländer auch, die sich sagen "Wozu das ganze Brimborium für 1000 oder so Nasen, wenn wir hier im Unterland täglich Staus haben, die viel mehr Leute betreffen??"
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von ThomasK »

jonson123 hat geschrieben:...)Was mich aber massiv störte war z.Bsb. letztes Jahr Ende März als ich Horberg war, eine Gruppe Junger Leute die auf Skiern nackt und wirklich nackt die Piste runterfuhren.

Also bei sowas krieg ich so nen Hals, und die Vollidioten setzten sich dann noch mit dem blanken Arsch auf den Liftsessel.

Das ist mir z.B. völlig egal. Ich muss es ja nicht machen. Abgesehen davon wäre es mir zu kalt im März auf dem Penken nackt herumzulaufen, aber wenn die das machen, dann geht mich das nichts an.


jonson123 hat geschrieben: oder wer war schon mal in einer vollen Gondel mit noch immer besoffenen nach kotze stinkenden ( Holländern,polen, oder ......).

In dem Punkt gebe ich dir allerdings absolut recht. In die Gondel zu kotzen, ist absolut asozial. Bei etlichen Verkehrsbetrieben bezahlt man dafür 200 € Reinigungsgebühr, wenn man erwischt wird. Bei so einem Verhalten dürfen sich die Skifahrer nicht beschweren, wenn dann nicht nur in die U-Bahnen, S-Bahnen und Straßenbahnen, sondern auch in die Kabinen und die Stationen der 3S-Bahnen Überwachungskameras eingebaut werden. Im Sommer, wenn ein völlig anderes Publikum auf dem Penken unterwegs ist, gibt es nicht so ein Affentheater.
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von ATV »

Der österreichische Fotograf Lois Hechenblaikner suchte Abfall und Party-Leichen in St. Moritz – vergeblich.
http://www.blick.ch/news/schweiz/viel-g ... 63199.html
-> meine Fotos könnt ihr weiterhin auf meiner Webseite --> www.stahlseil.ch ansehen.
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Re: Niedergang der Alpen

Beitrag von Petz »

Vielleicht eine sehr interessante Möglichkeit für die schweizer Tourismusbetriebe sich in dieser Richtung neu zu positionieren; viele vor allem ältere Schifahrer können dem Remmidemmi absolut nix abgewinnen und wenn man die speziell mit dem Argument bewirbt das in einer Schidestination darauf geachtet wird das man einen ärgerfreien ungestörten Urlaub ermöglicht, träfe man noch dazu auf eine meist auch finanziell leistungsfähigere Klientel.
Petz setzt seine Aktivitäten mit Ende Juni 2020 stark zurück. Ich bleibe aber bis auf weiteres in Ausnahmefällen und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.

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