Olympische Winterspiele in Graubünden?

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ski-chrigel
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von ski-chrigel »

ski-chrigel hat geschrieben:Genau. Und dieses Mal ist es m.E. noch chancenloser, weil viele, die letztes Mal noch dafür waren, diese Zwängerei und Missachtung des Volkswillens vor 4 Jahren nicht goutieren und nun auch NEIN stimmen. Ich kenne jedenfalls einige solche.
Meine Prognose bewahrheite sich: 60% NEIN. Ich bin froh darüber.
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ATV
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von ATV »

Naja nach der letzten Zwängerei mit der Abstimmung und die schlechten Verlierer mit den Bestrafungsaktionen hätte mich ein Ja verwundert. Nach 2 Jahren wieder die gleiche Zwängerei. Selbst St. Moritz und Davos hat nein gestummen.
-> meine Fotos könnt ihr weiterhin auf meiner Webseite --> www.stahlseil.ch ansehen.
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ski-chrigel
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von ski-chrigel »

4 nicht 2 Jahre. Aber trotzdem zu zeitnah.
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von NeusserGletscher »

4 Jahre sind für Deutsche Verhältnisse schon seeeehr lang. In Deutschland fühlt man sich an Bürgerentscheide auf kommunaler Ebene gerade einmal 2 Jahre gebunden. Danach wird nicht etwa neu abgestimmt, sondern über Nacht und Nebel Fakten geschaffen, so dass einem weiteren Bürgerentscheid die rechtliche Grundlage (weil die Entscheidung bereits juristisch festgezurrt wurde) entzogen wird. Soviel zum Demokratieverständis der etablierten Politiker Eures nördlichen Nachbarn.

Wahrscheinlich sind schweizer Politiker keinen Deut besser. Ich glaube auch kaum, dass sich heute noch einmal ein so weitreichendes Mitspracherecht der Bürger in der Schweiz zwischen den Wahlen durchsetzen ließe. Dafür sind Politiker viel zu sehr von sich selbst überzeugt und lassen sich auch selten in der Sache durch bessere Argumente überzeugen.

Daher mein Glückwunsch zu Weitsicht und Vernunft und das, was Generation vor Euch erstritten haben und bis heute erhalten geblieben ist.
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ski-chrigel
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von ski-chrigel »

Zwar jetzt völlig OT, aber auch die Schweizer Politiker foutieren sich manchmal um Volksentscheide: Die Umsetzung der Masseinwanderungsinitative. Egal welche Haltung man zur Initative hat, aber dass die Umsetzung nicht volksentscheidsgerecht ist, sieht man in weiten Teilen von links bis rechts.
Sowas ist aber bei der Olympiade nicht zu befürchten. Zwei derartige Ohrfeigen sollten jetzt hoffentlich doch reichen, um dieses Thema auf viele Jahre zu beerdigen. Bin gespannt, wie es im Wallis und Tirol weitergeht. Immerhin hat Tirol mit Interesse nach Graubünden geschaut. Möglicherweise vermutet man, dass das Stimmungsbarometer in einer ähnlichen Region ähnlich sein könnte.
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Basalt
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Basalt »

Das Bündner Stimmvolk hat klar gesprochen. Das Thema Olympische Spiele ist damit für Graubünden definitiv gegessen.

Vielleicht noch ein kurzer Blick auf die gemeindeweiten Ergebnisse in den potenziellen Durchführungsorten:
Arosa: 51,52% Nein (Die Ortschaft Arosa (ohne Talgemeinden) dürfte knapp zugestimmt haben)
Chur: 67,78% Nein
Churwalden: 71,24% Nein
Davos: 52,90% Nein
Falera: 56,58% Ja
Flims: 52,36% Ja
Klosters-Serneus: 51,00% Nein
Laax: 57,44% Ja
Lantsch/Lenz: 63,98% Ja
St. Moritz: 56,10% Nein
Vaz/Obervaz (Lenzerheide): 57,93% Ja

Und z.B. in den touristischen Nicht-Durchführungsorten:
Obersaxen: 61,01% Ja
Samnaun: 61,39% Ja
Vals 52,23% Ja

Graubünden gesamt: 60,09 Nein

Quelle: https://www.gr.ch/DE/publikationen/abst ... -02-17.pdf
Grafische Übersicht: https://abstimmungen.gr.ch/vote/verpfli ... piele-2026

Reaktionen:
Gian Franco Kasper:
http://www.suedostschweiz.ch/politik/20 ... nttaeuscht

Ariane Ehrat und Sigi Asprion:
http://www.suedostschweiz.ch/politik/20 ... el-ist-aus

Jasmine Flury:
http://www.blick.ch/news/schweiz/olympi ... 09827.html

Sigi Asprion (St. Moritz) und Tarzisius Caviezel (Davos):
http://www.rtr.ch/play/tv/telesguard/vi ... 5fe01f1ac0

Jon Pult (Gegner) und Jon Domenic Parolini (Regierungsrat, Pro) (rätoromanisch):
http://www.rtr.ch/play/tv/telesguard/vi ... 1b5eaf4f4d

Jon Pult (deutsch):
http://www.blick.ch/news/politik/darum- ... 08912.html

Weitere Reaktionen:
http://www.suedostschweiz.ch/politik/20 ... -gemeinden

Ich bin gespannt, welchen Verlauf nun das zweite Schweizer Olympiaprojekt Sion 2026 nehmen wird und ob dort aus diesem Verdikt die richtigen Schlüsse für eine erfolgreiche Kandidatur gezogen werden.
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Wurzelsepp »

Bei Sion2026 ist halt noch ganz viel offen. Klar scheint einzig zu sein, dass neben dem Wallis auch Waadt, Freiburg, Bern und Graubünden (alle Rennen im Eiskanal würden vernünftigerweise in St. Moritz stattfinden) beteiligt sein werden, aber noch nicht wirklich in welchem Umfang: Klar dürfte sein, dass Schneesport (ausser dem Skispringen) im Wallis sein werden, Eissport wohl in den grösseren Städten Lausanne, Freiburg, Bern, aber sonst?

Offen natürlich auch, welche demokratischen Hürden genommen werden müssen, also "nur" eine Abstimmung im Wallis oder auch in Waadt, Freiburg, Bern? Die Abstimmung im Wallis wird zentral sein, die anderen Standorte könnte man zur Not kompensieren: Skispringen statt in Kandersteg entweder irgendwo im Wallis oder doch in Engelberg, fürs Eishockey könnte man statt nach Bern auch die Halle in Visp ausbauen etc.

Es wäre schon, mal wieder Winterolympia im "Kerngebiet" des Wintersports zu haben, aber die negativen Auswirkungen dürften zu gross sein... darum bin ich für Innsbruck oder Grenoble oder so ;)
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Tiob
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Tiob »

Schade, aber das Ergebnis war vorhersehbar.
Ich hoffe jetzt auf Sion, die Westschweizer sind bekanntermaßen weltoffener und weniger eingefahren.
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ski-chrigel
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von ski-chrigel »

Naja, mit Weltoffenheit hat das wohl weniger zu tun als mit Realitätssinn...
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Theo
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Theo »

Sehen wir es mal einfach realistisch. Sion war Kandidat für 02 und 06. Die 06er wurden im Juni 99 vergeben und da war fast jedem im IOC noch der Februar 99 bekannt, auch den sonst ahnungslosenfetten ( jetzt wollte ich doch glatt korrupten schreiben ) Sesselklebern in dem Verein. Wenn du in dieser Zeit Olympia hast kannst du die ganze Veranstaltung gleich ganz abblasen, das Risiko sich so komplatt zu blamieren ist immens. Das gilt fürs Wallis, für Graubünden oder auch für das Tiroler Oberland.
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Basalt
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Basalt »

Tiob hat geschrieben:Schade, aber das Ergebnis war vorhersehbar.
Ich hoffe jetzt auf Sion, die Westschweizer sind bekanntermaßen weltoffener und weniger eingefahren.
Zumindest kann sich Swiss Olympic jetzt voll und ganz auf eine einzige Kandidatur konzentrieren, was sicher kein Nachteil ist. Im Erfolgsfall gäbe es ja trotzdem eine kleine Bündner Teilhabe mit den Eiskanal-Bewerben in St. Moritz. Ausserdem empfiehlt sich nun auch die Lenzerheide mit einer Einbindung ihrer neuen Biathlon-Arena in Lenz für Sion 2026:

http://www.suedostschweiz.ch/panorama/2 ... ufspringen

Die erste Reaktion hierzu von Hans Stöckli, Vizepräsident der Kandidatur Sion 2026: "Die Austragungsorte sind zum jetzigen Zeitpunkt definiert (Anm.: Biathlon in Ulrichen/Goms). Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass sich ein Projekt von der Eingabe bis zur Realisierung um 30 bis 40 Prozent verändern kann. Wir werden zu gegebener Zeit mit den Bündnern zusammensitzen und schauen, ob es in Gebieten ausserhalb von St. Moritz eine weitere Zusammenarbeit gibt". (Bündner Tagblatt, 14.02.2017, S. 7).
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Basalt
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Basalt »

Auch Flims-Laax-Falera hat Olympia 2026 offenbar noch nicht abgeschrieben:

http://www.suedostschweiz.ch/panorama/2 ... -doch-noch
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Ski-Larry
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Ski-Larry »

Wenn man den Forderungskatalog des IOC sieht, der neben Steuerfreiheit (warum eigentlich, für Sportler gilt ja auch kein Amateurstatut mehr) auf die hohen Gewinne, am Beispiel Oslo sieht, sollte niemand sich mehr dafür bewerben (und mit demokratischen Ländern sieht es ja auch mau aus wie man 2022 sieht)

- Privatchauffeure fürs IOC
- Exklusive Privatspur auf den Autobahnen (für die Funktionäre, nicht die Sportler)
- Cocktailempfang beim König
- Staatsempfang des IOC
- Exklusiver medizinischer Service
- Zimmer in 5* Hotels, die immer exakt 20° C haben
- Kühlschränke mit "gehobenem" Essen zur freien Verfügung (an Austragungs- und Tagungsorten) - Catering reicht wohl nicht
- Hochpreisige Uhren und Handys als Geschenke
......
=> alles auf Kosten des Ausrichters

Dem IOC (auch unter Bach) müssen da mal Grenzen gezeigt werden (der FIFA aber auch)....
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Tiob
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Tiob »

Alles Versuche Olympiaden in westlichen Ländern zu veranstalten sind in den letzten Jahren gescheitert (was meiner Meinung primär an dem schlechten Image von IOC, FIFA und co. liegt).
Dann darf man sich aber nicht beschweren wenn internationale Sportveranstaltungen in Ländern stattfinden, welche viel geringeren Standards bei Umweltschutz, Demokratie, und Arbeitsschutz aufweisen.
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Ski-Larry »

Das lag nicht am schlechten "IMAGE"....

Das lag an den immensen Kosten und Auflagen, die teilweise ja sogar (z.B. bei denen für die Werbung) mit nationalen Gesetzen kollidieren....


Die Kosten werden auf die ausrichtenden Staaten umgelegt, aber die Einnahmen, Werberechte, etc.... behält das IOC

Die WM 2006 war ein Erfolg in Deutschland, weil es hier schon eine hervorragende Infrastruktur, besonders die Stadien, gab, die vorher und auch hinterher gut genutzt wurden.

Wie das in die Hose gehen kann sieht man mit Südafrika und selbst in so einen Fussballverrücktem Land wie Brasilien....
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Tiob
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Tiob »

Olympiaden kosten zwar viel Geld, aber diese bringen auch viel Nutzen. Es fließt mal richtig viel Geld in Infrastruktur, und es werden viele gute Projekte verwirklicht die sonst niemals umgesetzt werden könnten. Außerdem ist der Marketing Effekt gigantisch.
Die Idee von Olympia in Graubünden war es doch gerade die Winterspiele zurück in die Berge zu holen wo ein Großteil der Sportstätten schon vorhanden sind, und auch nach den Spielen weiter genutzt werden würden.
Aber viele Leute die "Olympische Spiele" hören denken reflexartig an gerodete Waldschneisen in Sotschi und an plattgemachte Slums in Rio, obwohl diese Spiele überhaupt nichts mit Grabünden/Sion zu tun haben. Das meinte ich mit "Image".
Olympia scheint ja leider wohl auch zukünftig in ärmeren Staaten stattzufinden, da sich die westlichen Staaten schlichtweg als unfähig erweisen eigene Spiele auf die Beine zu stellen.
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Finsteraarhorn
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Finsteraarhorn »

Tiob hat geschrieben: Die Idee von Olympia in Graubünden war es doch gerade die Winterspiele zurück in die Berge zu holen wo ein Großteil der Sportstätten schon vorhanden sind, und auch nach den Spielen weiter genutzt werden würden.
Aber viele Leute die "Olympische Spiele" hören denken reflexartig an gerodete Waldschneisen in Sotschi und an plattgemachte Slums in Rio, obwohl diese Spiele überhaupt nichts mit Grabünden/Sion zu tun haben. Das meinte ich mit "Image".
Wo sind in Graubünden und Sion denn die Sportstätten vorhanden? Selbst auf die ganze Schweiz verteilt müssten Sportstätten gebaut werden, die niemand mehr nutzt. Zb. Eisschnelllauf, Curling, Biathlon.

Rüganer
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Rüganer »

Na dann schau dir mal Turin an, wird da überhaupt noch was genutzt ?
In Sotschi schon.
Generell wäre es schon ok, die Spiele hier zu veranstalten. Aber wenn der Souverän nicht will....Dann nicht.
Danke Schweiz und Bulgarien !
Ski-Larry
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Ski-Larry »

Tiob hat geschrieben:Olympiaden kosten zwar viel Geld, aber diese bringen auch viel Nutzen. Es fließt mal richtig viel Geld in Infrastruktur, und es werden viele gute Projekte verwirklicht die sonst niemals umgesetzt werden könnten.
Es fließt also Steuergeld in Projekte, die sonst keine Mehrheit finden, weil der Nutzen in Bezug zu den Kosten zu gering ist ---- das ist eher ein Minuspunkt

Außerdem ist der Marketing Effekt gigantisch.
Das wir von den Befürwortern immer wieder gerne behauptet, ohne dies belegen zu können
Im Vorfeld der Bewerbung von München wurde gesagt, dass ein solcher Effekt schon nach 2 Jahren nicht mehr belegbar ist (wohlgemerkt, die Befürworter mussten das zugeben)

Vancouver 2010: Laut PwC ein Wirtschaftswachstum (BIP) von maximal 0,1%, bei 5 Mrd. EUR Kosten
Ein gestiegener Tourismus war in den Folgejahren nicht zu beobachten.

Ja, so Großveranstaltungen vor der Haustür sind sicher ein tolles Erlebnis, aber halt nicht zu den Kosten.....
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Basalt
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Basalt »

Ski-Larry hat geschrieben:Vancouver 2010: Laut PwC ein Wirtschaftswachstum (BIP) von maximal 0,1%, bei 5 Mrd. EUR Kosten
Ein gestiegener Tourismus war in den Folgejahren nicht zu beobachten.

Ja, so Großveranstaltungen vor der Haustür sind sicher ein tolles Erlebnis, aber halt nicht zu den Kosten.....
Vorausgesetzt, dass diese Zahlen stimmen und pro Jahr zu verstehen sind, beträgt der jährliche BIP-Zuwachs in Kanada seit Vancouver 2010 also 1,736 Mrd. CAD (BIP Kanada 2011 gemäss Wikipedia: 1.736 Mrd. CAD). Beim einem angenommenen, aktuellen Wechselkurs von 0.72 EUR/CAD wären das knapp 1,25 Mrd. Euro pro Jahr. Ende 2014 müsste demnach der BIP-Anstieg in Kanada die Kosten von Vancouver 2010 (5 Mrd. Euro) bereits konsumiert haben.

Selbst wenn die 1,736 Mrd. CAD BIP-Zuwachs absolut (also nicht pro Jahr) zu verstehen sind, deckt dies immer noch einen Viertel der aufgewendeten Kosten ab. Nur zum Vergleich: Kanada, von niemandem direkt bedroht, gibt jährlich beispielsweise 20,422 Mrd. CAD für die Verteidigung aus (Stand 2011, Quelle Wikipedia). Vancouver 2010 kostete demnach mit 6,945 Mrd. CAD (5 Mrd. EUR) gerade mal gut einen Drittel dieses Budgets.

Was in diesem vereinfachten und unscharfen Zahlenspiel so oder so nicht zum Ausdruck kommt, ist jedoch der immaterielle Goodwill (touristischer und politischer Imagegewinn, nationales Zusammengehörigkeits- und Selbstwertgefühl, Infrastruktur- und Sportförderung etc.), den Vancouver 2010 der Stadt Vancouver, der Provinz Britisch-Kolumbien, dem Staat Kanada und den Kanadiern gebracht hat. Gerade diese weichen Faktoren sind es ja, die für den Entscheid über die Durchführung einer Winterolympiade (auch hierzulande) letztlich entscheidend sind.

Wären die Erfahrungen, die Kanada mit Calgary 1988 und Vancouver 2010 gemacht hat nicht unter dem Strich positiv, würde sich dieses demokratisch aufgestellte und budgetbewusste Land mit 36 Mio. Einwohnern - ohne politischen "Weltgeltungsanspruch" à la Russland oder China - jedenfalls kaum ernsthafte Gedanken über eine neuerliche Kandidatur Calgary 2026 machen.
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Tiob »

Finsteraarhorn hat geschrieben: Wo sind in Graubünden und Sion denn die Sportstätten vorhanden? Selbst auf die ganze Schweiz verteilt müssten Sportstätten gebaut werden, die niemand mehr nutzt. Zb. Eisschnelllauf, Curling, Biathlon.
Eiskanal: St Moritz
Schanze: St Moritz
Biathlonarena: Lenzerheide
Abfahrt : Corviglia
Halfpipe: Bolgen
Eisstadion: Davos
Eishockeyarena: Vaillantarena

Es wäre alles da gewesen....
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Finsteraarhorn
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Finsteraarhorn »

Tiob hat geschrieben:
Finsteraarhorn hat geschrieben: Wo sind in Graubünden und Sion denn die Sportstätten vorhanden? Selbst auf die ganze Schweiz verteilt müssten Sportstätten gebaut werden, die niemand mehr nutzt. Zb. Eisschnelllauf, Curling, Biathlon.
Eiskanal: St Moritz
Schanze: St Moritz
Biathlonarena: Lenzerheide
Abfahrt : Corviglia
Halfpipe: Bolgen
Eisstadion: Davos
Eishockeyarena: Vaillantarena

Es wäre alles da gewesen....
Meinst du die Ausseneisfläche neben der Vaillantarena? Ein Eisstadion für Eishockey und Eiskunstlauf? soweit ich weiss braucht es allen in allem 3 Stück, dazu noch Trainingsflächen.
Ski-Larry
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Ski-Larry »


Vorausgesetzt, dass diese Zahlen stimmen
Wenn Du sie nicht glaubst, finde doch andere, PwC ist wohl eine der bekanntesten WP-Gesellschaften weltweit
und pro Jahr zu verstehen sind,
Pro Jahr ==== :lach: putzige Idee.....
natürlich nur einmalig +0,1 % BIP für 2010

Selbst wenn die 1,736 Mrd. CAD BIP-Zuwachs absolut (also nicht pro Jahr) zu verstehen sind, deckt dies immer noch einen Viertel der aufgewendeten Kosten ab.
Das gilt aber nur bei 100% Steuersatz, also ist es bei 40% Steuersatz (in Kandada dürfte er aber geringer als in D sein) nur 10% der Kosten, die der Staat wieder einnimmt, sprich 90% müssen woanders her finanziert werden...

Was in diesem vereinfachten und unscharfen Zahlenspiel so oder so nicht zum Ausdruck kommt, ist jedoch der immaterielle Goodwill (touristischer
Wie gesagt: nach 2 Jahren ist der nicht mehr nachweisbar
und politischer Imagegewinn,
Und das soll was sein und wem was bringen?
nationales Zusammengehörigkeits- und Selbstwertgefühl, Infrastruktur- und Sportförderung etc.), den Vancouver 2010 der Stadt Vancouver, der Provinz Britisch-Kolumbien, dem Staat Kanada und den Kanadiern gebracht hat. Gerade diese weichen Faktoren sind es ja, die für den Entscheid über die Durchführung einer Winterolympiade (auch hierzulande) letztlich entscheidend sind.
Also das typische Politikergeschwafel, wenn man keine Argumente mehr hat....

Wären die Erfahrungen, die Kanada mit Calgary 1988 und Vancouver 2010 gemacht hat nicht unter dem Strich positiv, würde sich dieses demokratisch aufgestellte und budgetbewusste Land mit 36 Mio. Einwohnern - ohne politischen "Weltgeltungsanspruch" à la Russland oder China - jedenfalls kaum ernsthafte Gedanken über eine neuerliche Kandidatur Calgary 2026 machen.
Zum einen haben sich dazu gerade nur Politiker und Sportfunktionäre dazu geäußert, zum anderen habe ich noch kein Meinungsbild der Bevölkerung finden können und ein Bürgerentscheid hat auch nicht stattgefunden (zum Thema demokratisch)


So begeistert ist die Ostküste seit Montreal 1976 nämlich nicht mehr:

Wikipedia
Keine andere Ausrichterstadt litt derart lange unter den finanziellen Belastungen durch die Olympischen Spiele wie Montreal. Allein die Baukosten des Parc Olympique beliefen sich auf 1,4 Milliarden kanadische Dollar. Die Provinzregierung von Quebec erhob deshalb eine spezielle Tabaksteuer. Trotzdem dauerte es 30 Jahre, bis die Schulden abbezahlt waren. Das Wirtschaftswachstum in der Stadt ging zurück und die Armut und Stagnation von Montreal sind ein Spiegel der finanziellen Katastrophe von 1976.
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Fab »

Diskussionen um olymp. Spiele in Sitten o. Graubünden sind m. E. komplett unrealistisch.
Bei dem Auftrieb heutzutage kommen nur noch Großstädte mit internationaler Fluganbindung in Frage.
Zürich wäre der für mich der ideale schweizer Kandidat. Die Indoorveranstaltungen in der Stadt, Ski im Berner Oberland, Skispringen in Engelberg.
Nordisch - wird schon was in erreichbarer Nähe geben (Kandersteg?).
Eine Alternative wären schweizerisch-frz. Spiele im Raum Genf.
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Re: Olympische Winterspiele in Graubünden?

Beitrag von Ski-Larry »

In Deutschland waren das doch sehr kleine Abstimmungen nur in den Gebieten, die auch noch direkt davon profitiert hätten. (trotzdem ging es zum Glück negativ aus)
Ich wette bei der nächsten Bewerbung aus Deutschland, würde es selbst das nicht mehr geben....
(Nein ich habe wirklich nicht viel Vertrauen in unsere Politiker)

Das schöne an der Schweiz ist ja, dass die Leute, die das im Endeffekt über ihre Steuern bezahlen, die Entscheidung selber fällen dürfen....

Möchte eine Mehrheit es, haben sich Pessimisten (solche wie ich :twisted: ) gefälligst damit abzufinden und das ist gut so....

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